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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Poetischer Wälder
Mein heisser Nothgeschrey. Dir beicht' ich meine Schuld/
Jch sorge stets für sie. HERR/ habe doch geduld/
Und tödte mich nicht gar. Sie/ meine Feinde/ leben/
Und trutzen auff die Macht. Sie Seh' ich oben schweben/
Und grösser seyn/ als ich/ die mich/ weiß nicht/ warümm
Aus selbst gefastem Haß' und gramm seyn rennen ümm.
Die mir für Segen Fluch/ für gutes böses gönnen.
HERR/ wirstu/ länger auch dem übel zusehn können?
Ach eile/ weil die Noth ietzt in dem höchsten ist.
Weil du mein' einge Hülff' und starcker Beystand bist.


Der LJ. Psalm.
Ein Psalm Davids/ vorzusingen/ da
der Prophet Nathan zu ihm kam/ als er

war zu Bath Seba eingangen.
DU Güt' und Gnade selbst/ GOtt/ sey mir Sündern
gnädig/
Und sprich mich meiner Schuld in Hulden quit und
ledig.
HERR/ wasche du mich wol von meiner Missethat.
Du hast für meinen Koth bey dir das rechte Bad.
Jch sehe für und für vor mir mein Unrecht schweben.
Jch wil dir dessen nur ein klar Bekäntnüß geben/
Und sagen frey heraus/ daß ich dein Sünder bin.
Denn dieser Außspruch sieht auff deine Gottheit hin/
Daß du bleibst ewig wahr/ und allzeit rein zu finden.
Jch kan es leugnen nicht. Jch bin ein Mensch/ in Sünden
Empfangen und geborn. Der Eltern schnöde Lust
Hat mir auch angekleckt den bösen Koth und Wust.
Dir aber/ HERR/ gefellt die Warheit/ die verborgen
Jn deinem Hertzen liegt. Du kanst/ HErr/ für mich sorgen.
Du
Poetiſcher Waͤlder
Mein heiſſer Nothgeſchrey. Dir beicht’ ich meine Schuld/
Jch ſorge ſtets fuͤr ſie. HERR/ habe doch geduld/
Und toͤdte mich nicht gar. Sie/ meine Feinde/ leben/
Und trutzen auff die Macht. Sie Seh’ ich oben ſchweben/
Und groͤſſer ſeyn/ als ich/ die mich/ weiß nicht/ waruͤmm
Aus ſelbſt gefaſtem Haß’ und gramm ſeyn rennen uͤmm.
Die mir fuͤr Segen Fluch/ fuͤr gutes boͤſes goͤnnen.
HERR/ wirſtu/ laͤnger auch dem uͤbel zuſehn koͤnnen?
Ach eile/ weil die Noth ietzt in dem hoͤchſten iſt.
Weil du mein’ einge Huͤlff’ und ſtarcker Beyſtand biſt.


Der LJ. Pſalm.
Ein Pſalm Davids/ vorzuſingen/ da
der Prophet Nathan zu ihm kam/ als er

war zu Bath Seba eingangen.
DU Guͤt’ und Gnade ſelbſt/ GOtt/ ſey mir Suͤndern
gnaͤdig/
Und ſprich mich meiner Schuld in Hulden quit und
ledig.
HERR/ waſche du mich wol von meiner Miſſethat.
Du haſt fuͤr meinen Koth bey dir das rechte Bad.
Jch ſehe fuͤr und fuͤr vor mir mein Unrecht ſchweben.
Jch wil dir deſſen nur ein klar Bekaͤntnuͤß geben/
Und ſagen frey heraus/ daß ich dein Suͤnder bin.
Denn dieſer Außſpruch ſieht auff deine Gottheit hin/
Daß du bleibſt ewig wahr/ und allzeit rein zu finden.
Jch kan es leugnen nicht. Jch bin ein Menſch/ in Suͤnden
Empfangen und geborn. Der Eltern ſchnoͤde Luſt
Hat mir auch angekleckt den boͤſen Koth und Wuſt.
Dir aber/ HERR/ gefellt die Warheit/ die verborgen
Jn deinem Hertzen liegt. Du kanſt/ HErr/ fuͤr mich ſorgen.
Du
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[20/0040] Poetiſcher Waͤlder Mein heiſſer Nothgeſchrey. Dir beicht’ ich meine Schuld/ Jch ſorge ſtets fuͤr ſie. HERR/ habe doch geduld/ Und toͤdte mich nicht gar. Sie/ meine Feinde/ leben/ Und trutzen auff die Macht. Sie Seh’ ich oben ſchweben/ Und groͤſſer ſeyn/ als ich/ die mich/ weiß nicht/ waruͤmm Aus ſelbſt gefaſtem Haß’ und gramm ſeyn rennen uͤmm. Die mir fuͤr Segen Fluch/ fuͤr gutes boͤſes goͤnnen. HERR/ wirſtu/ laͤnger auch dem uͤbel zuſehn koͤnnen? Ach eile/ weil die Noth ietzt in dem hoͤchſten iſt. Weil du mein’ einge Huͤlff’ und ſtarcker Beyſtand biſt. Der LJ. Pſalm. Ein Pſalm Davids/ vorzuſingen/ da der Prophet Nathan zu ihm kam/ als er war zu Bath Seba eingangen. DU Guͤt’ und Gnade ſelbſt/ GOtt/ ſey mir Suͤndern gnaͤdig/ Und ſprich mich meiner Schuld in Hulden quit und ledig. HERR/ waſche du mich wol von meiner Miſſethat. Du haſt fuͤr meinen Koth bey dir das rechte Bad. Jch ſehe fuͤr und fuͤr vor mir mein Unrecht ſchweben. Jch wil dir deſſen nur ein klar Bekaͤntnuͤß geben/ Und ſagen frey heraus/ daß ich dein Suͤnder bin. Denn dieſer Außſpruch ſieht auff deine Gottheit hin/ Daß du bleibſt ewig wahr/ und allzeit rein zu finden. Jch kan es leugnen nicht. Jch bin ein Menſch/ in Suͤnden Empfangen und geborn. Der Eltern ſchnoͤde Luſt Hat mir auch angekleckt den boͤſen Koth und Wuſt. Dir aber/ HERR/ gefellt die Warheit/ die verborgen Jn deinem Hertzen liegt. Du kanſt/ HErr/ fuͤr mich ſorgen. Du

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/40>, abgerufen am 24.11.2024.