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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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überschrifften.
xxxjx.
Er redet ihre Halß-Perlen an.
Was bildet ihr euch ein/ Jhr Muschel-töchter Jhr?
Vermeynt ihr/ daß mein Lieb euch trägt zu ihrer Zier?
Nein. Darüm trägt sie euch/ darmit ihr selbsten schaut/
wie viel ihr dunckler seyd/ als ihre klare Haut.
xl.
Auff deroselbten Demant.
Was ists/ das du mir sagst/ du liechtester der Steine/
und härttester darzu/ mit deiner Krafft und Scheine?
Diß ists. Mein Lieb und du trefft mit einander zu.
Jhr Hertz' und Augen sind so hart' und hell'/ als du.
xlj.
Auff ihr Armband.
Fahr hin/ du liebes Band/ fahr hin an deinen Ort.
Dieweil du selbst so eilst/ und wilst mit ernste fort.
Fahr hin/ und bind mir die/ die mich mit dir gebunden.
Bindst du sie/ wie sie mich/ so hab' ich überwunden.
xlij.
Bey übersendung eines
Konfekts.
Kupido schickt euch diß. Jhr schönste der Jungfrauen/
aus seiner Mutter Schoß/ ümm fast nur anzuschauen.
Er weiß/ daß euer Mund weit höher sich erstreckt/
Für dem der Zucker auch wie bitter Wermuht schmeckt.
Als
S jv
uͤberſchrifften.
xxxjx.
Er redet ihre Halß-Perlen an.
Was bildet ihr euch ein/ Jhr Muſchel-toͤchter Jhr?
Vermeynt ihr/ daß mein Lieb euch traͤgt zu ihrer Zier?
Nein. Daruͤm traͤgt ſie euch/ darmit ihr ſelbſten ſchaut/
wie viel ihr dunckler ſeyd/ als ihre klare Haut.
xl.
Auff deroſelbten Demant.
Was iſts/ das du mir ſagſt/ du liechteſter der Steine/
und haͤrtteſter darzu/ mit deiner Krafft und Scheine?
Diß iſts. Mein Lieb und du trefft mit einander zu.
Jhr Hertz’ und Augen ſind ſo hart’ und hell’/ als du.
xlj.
Auff ihr Armband.
Fahr hin/ du liebes Band/ fahr hin an deinen Ort.
Dieweil du ſelbſt ſo eilſt/ und wilſt mit ernſte fort.
Fahr hin/ und bind mir die/ die mich mit dir gebunden.
Bindſt du ſie/ wie ſie mich/ ſo hab’ ich uͤberwunden.
xlij.
Bey uͤberſendung eines
Konfekts.
Kupido ſchickt euch diß. Jhr ſchoͤnſte der Jungfrauen/
aus ſeiner Mutter Schoß/ uͤmm faſt nur anzuſchauen.
Er weiß/ daß euer Mund weit hoͤher ſich erſtreckt/
Fuͤr dem der Zucker auch wie bitter Wermuht ſchmeckt.
Als
S jv
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[279/0299] uͤberſchrifften. xxxjx. Er redet ihre Halß-Perlen an. Was bildet ihr euch ein/ Jhr Muſchel-toͤchter Jhr? Vermeynt ihr/ daß mein Lieb euch traͤgt zu ihrer Zier? Nein. Daruͤm traͤgt ſie euch/ darmit ihr ſelbſten ſchaut/ wie viel ihr dunckler ſeyd/ als ihre klare Haut. xl. Auff deroſelbten Demant. Was iſts/ das du mir ſagſt/ du liechteſter der Steine/ und haͤrtteſter darzu/ mit deiner Krafft und Scheine? Diß iſts. Mein Lieb und du trefft mit einander zu. Jhr Hertz’ und Augen ſind ſo hart’ und hell’/ als du. xlj. Auff ihr Armband. Fahr hin/ du liebes Band/ fahr hin an deinen Ort. Dieweil du ſelbſt ſo eilſt/ und wilſt mit ernſte fort. Fahr hin/ und bind mir die/ die mich mit dir gebunden. Bindſt du ſie/ wie ſie mich/ ſo hab’ ich uͤberwunden. xlij. Bey uͤberſendung eines Konfekts. Kupido ſchickt euch diß. Jhr ſchoͤnſte der Jungfrauen/ aus ſeiner Mutter Schoß/ uͤmm faſt nur anzuſchauen. Er weiß/ daß euer Mund weit hoͤher ſich erſtreckt/ Fuͤr dem der Zucker auch wie bitter Wermuht ſchmeckt. Als S jv

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/299>, abgerufen am 22.11.2024.