Jngleichen haben von denen ange- gebenen freyen Personen vor die Stadt deponiret der 1. 2. und 5. Zeuge ad Ar- tic. 7. und der 1. 2. 3. Zeuge ad Artic. 8. allwo der 1. und 3. wiederum die Ursa- che ihrer Aussage hinzufügen, woher sie es eigendlich wissen, Dem dann die Regi- straturen von anno 1629. 1647. und 1653. adminiculiren. Und sagen die Zeugen alle 5. einmüthig ad artic. 6. daß die Stadt bey solcher Zahl vor, in und nach dem Krieg allezeit geblieben. Dahero um- sonst, und ausser dem statu Controver- siae eingeworffen wird, daß die Verjäh- rung das Petitorium fundire, und daher Jhrer Chur-Fürstlichen Durchl. die Pos- session gestanden würde, ingleichen daß die Verjährung eine rechtmäßige Art und Weise eine Sache zu überkommen und den Vorbewust des Eigenthums- Herrn erfordere: Denn wie die Stadt nur allein die gegenwärtige Possess, und nicht einst die undenckliche zu erweisen hat; also kan sie ja dem Amt die Posses- sion nicht gestanden haben, dadurch, daß sie gar die undenckliche erweiset. Ob nun gleich hieraus in Petitorio der Stadt ein beständiges Recht zum praescribiren zu- kommt; So folget es doch nicht, daß die- selbe sich die Causam petitorii zu erheben anheischig mache; Zumahl auch die Stadt sich nicht auf eine undenckliche Praescri- ption zu gründen ursache hat, weil das Amt Calbe noch nicht erwiesen, daß der Herrschafft jedesmahl das Mastungs- Recht in denen Ackenischen Gehöltzen zuge- standen, und dasselbe deswegen die Stadt, durch einen rechtmäßigen Weg, oder ei- ne undenckliche Verjährung hätte erlan- gen müssen. Uber dieses, und was in- sonderheit den Titulum anbelangt, so hat nicht einst derjenige dessen vonnöthen, der ein Regale als wie das Jagd-Recht eine sehr lange Zeit über oder einer Zeit von 30. Jahren nach einander exercirt hat, sondern, wenn auch andere Vermu- thungen mit dazu kommen, so kan eine solche Verjährung wider einen Fürsten gültig seyn. Brunnemann Decis. 24. lehret, daß bey einer Verjährung einer undenck- lichen Zeit keines Tituls vonnöthen sey. Vid. Taborem de Metatis, p. 173. ingleichen Canis. ad C. 9. X. de Decimis. da er sagt, daß es eine vergebliche Sache sey, sich um den Titul zu bekümmern, da von dem Fall einer Verjährung wider den Herrn selbst die Rede wäre, sondern in Ansehung des- sen, der etwas von demjenigen, der nicht [Spaltenumbruch]
Eigenthums-Herr ist, durch die Verjäh- rung erlangen will, dem wäre die Krafft der undencklichen Verjährung an statt eines rechtmäßig zu wege gebrachten Mit- tels eine Sache zu überkommen.
Also nicht weniger würde der Vor- bewust des Fürsten, im Fall die Stadt einiger Praescription, und sonderlich einer undencklichen Zeit bedürffen solte, ver- geblich urgiret. Denn die Verjährung ohne Vorbewust und Gedult des Fürsten laufft auch wider den Käyser selbst, Sixtin. de Regal. L. 1. c. 6. n. 146. und sagt er n. 411. daß hierdurch ein stär- cker und kräfftiger Recht erlangt würde, als durch ein Privilegium. Balbus sagt auch, de Praescript. m. 2. part. 5. Princ. n. 19. daß sie bey Regalien auch wider einen Fürsten lieffe, ob ihm gleich nichts da- von bewust wäre. Ja, daß die Wis- senschafft der Bedienten einem Herrn praejudicire, daß die Regalien, z. E. des Zolles, der Land-Strassen, u. s. w. wider ihn praescribiret werden können, lehren Cravetta V. Cons. 894. n. 33. Knichen de Jure Territ. c. 3. n. 152. seqv.
Jngleichen hat die Stadt sich darum nicht zu bekümmern, ob die Zeit der Prae- scription zusammen gebracht werden könne, oder nicht; noch auch insonderheit, ob von anno 1618. biß 1648. die Praescri- ption geruhet habe: denn es ist genug, daß das Amt nichts, als die verwerffli- che Registratur des Erb-Buchs, und im übrigen keinen Zeugen oder andern tüch- tigen Beweißthum aufbringen können, daß solches jemahlen in possessione der asserirten Disposition über die Mast ge- wesen, sondern die Stadt ihren unver- rückten Besitz erwiesen, man bringe nun daraus eine Praescription, oder nicht. Gestalt denn dem Amt sein Recht in Pe- titorio, wenn es anders noch übrig wä- re, auszuführen zukommen will.
Ob denn wohl die Lehre einiger Rechts-Lehrer dahin gestellet wird, daß die Disposition des letztern Reichs-Ab- schiedesde Anno 1654. §. 172. vermöge wel- cher die Verjährung, bey anhaltendem dreyßigjährigen Kriege ruhen solle, al- lein zu den Sachen der Creditorum ge- höre, und daher solche Verjährung denje- nigen, die unter währendem Kriege das ihrige von einem andern nicht vindiciren, nicht zu statten kommen, sondern gewis- ser Requisitorum vonnöthen habe; C. 10. X. de Praescript. Textor. Disp. 14. ad Rec. Imp. th. 41. seqv.
So
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zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
[Spaltenumbruch]
Jngleichen haben von denen ange- gebenen freyen Perſonen vor die Stadt deponiret der 1. 2. und 5. Zeuge ad Ar- tic. 7. und der 1. 2. 3. Zeuge ad Artic. 8. allwo der 1. und 3. wiederum die Urſa- che ihrer Ausſage hinzufuͤgen, woher ſie es eigendlich wiſſen, Dem dann die Regi- ſtraturen von anno 1629. 1647. und 1653. adminiculiren. Und ſagen die Zeugen alle 5. einmuͤthig ad artic. 6. daß die Stadt bey ſolcher Zahl vor, in und nach dem Krieg allezeit geblieben. Dahero um- ſonſt, und auſſer dem ſtatu Controver- ſiæ eingeworffen wird, daß die Verjaͤh- rung das Petitorium fundire, und daher Jhrer Chur-Fuͤrſtlichen Durchl. die Pos- ſeſſion geſtanden wuͤrde, ingleichen daß die Verjaͤhrung eine rechtmaͤßige Art und Weiſe eine Sache zu uͤberkommen und den Vorbewuſt des Eigenthums- Herrn erfordere: Denn wie die Stadt nur allein die gegenwaͤrtige Poſſeſſ, und nicht einſt die undenckliche zu erweiſen hat; alſo kan ſie ja dem Amt die Poſſes- ſion nicht geſtanden haben, dadurch, daß ſie gar die undenckliche erweiſet. Ob nun gleich hieraus in Petitorio der Stadt ein beſtaͤndiges Recht zum præſcribiren zu- kommt; So folget es doch nicht, daß die- ſelbe ſich die Cauſam petitorii zu erheben anheiſchig mache; Zumahl auch die Stadt ſich nicht auf eine undenckliche Præſcri- ption zu gruͤnden urſache hat, weil das Amt Calbe noch nicht erwieſen, daß der Herrſchafft jedesmahl das Maſtungs- Recht in denen Ackeniſchẽ Gehoͤltzen zuge- ſtanden, und daſſelbe deswegen die Stadt, durch einen rechtmaͤßigen Weg, oder ei- ne undenckliche Verjaͤhrung haͤtte erlan- gen muͤſſen. Uber dieſes, und was in- ſonderheit den Titulum anbelangt, ſo hat nicht einſt derjenige deſſen vonnoͤthen, der ein Regale als wie das Jagd-Recht eine ſehr lange Zeit uͤber oder einer Zeit von 30. Jahren nach einander exercirt hat, ſondern, wenn auch andere Vermu- thungen mit dazu kommen, ſo kan eine ſolche Verjaͤhrung wider einen Fuͤrſten guͤltig ſeyn. Brunnemann Deciſ. 24. lehret, daß bey einer Verjaͤhrung einer undenck- lichen Zeit keines Tituls vonnoͤthen ſey. Vid. Taborem de Metatis, p. 173. ingleichen Caniſ. ad C. 9. X. de Decimis. da er ſagt, daß es eine vergebliche Sache ſey, ſich um den Titul zu bekuͤmmern, da von dem Fall einer Verjaͤhrung wider den Herrn ſelbſt die Rede waͤre, ſondern in Anſehung deſ- ſen, der etwas von demjenigen, der nicht [Spaltenumbruch]
Eigenthums-Herr iſt, durch die Verjaͤh- rung erlangen will, dem waͤre die Krafft der undencklichen Verjaͤhrung an ſtatt eines rechtmaͤßig zu wege gebrachten Mit- tels eine Sache zu uͤberkommen.
Alſo nicht weniger wuͤrde der Vor- bewuſt des Fuͤrſten, im Fall die Stadt einiger Præſcription, und ſonderlich einer undencklichen Zeit beduͤrffen ſolte, ver- geblich urgiret. Denn die Verjaͤhrung ohne Vorbewuſt und Gedult des Fuͤrſten laufft auch wider den Kaͤyſer ſelbſt, Sixtin. de Regal. L. 1. c. 6. n. 146. und ſagt er n. 411. daß hierdurch ein ſtaͤr- cker und kraͤfftiger Recht erlangt wuͤrde, als durch ein Privilegium. Balbus ſagt auch, de Præſcript. m. 2. part. 5. Princ. n. 19. daß ſie bey Regalien auch wider einen Fuͤrſten lieffe, ob ihm gleich nichts da- von bewuſt waͤre. Ja, daß die Wiſ- ſenſchafft der Bedienten einem Herrn præjudicire, daß die Regalien, z. E. des Zolles, der Land-Straſſen, u. ſ. w. wider ihn præſcribiret werden koͤnnen, lehren Cravetta V. Conſ. 894. n. 33. Knichen de Jure Territ. c. 3. n. 152. ſeqv.
Jngleichen hat die Stadt ſich darum nicht zu bekuͤmmern, ob die Zeit der Præ- ſcription zuſammen gebracht werden koͤnne, oder nicht; noch auch inſonderheit, ob von anno 1618. biß 1648. die Præſcri- ption geruhet habe: denn es iſt genug, daß das Amt nichts, als die verwerffli- che Regiſtratur des Erb-Buchs, und im uͤbrigen keinen Zeugen oder andern tuͤch- tigen Beweißthum aufbringen koͤnnen, daß ſolches jemahlen in poſſeſſione der aſſerirten Diſpoſition uͤber die Maſt ge- weſen, ſondern die Stadt ihren unver- ruͤckten Beſitz erwieſen, man bringe nun daraus eine Præſcription, oder nicht. Geſtalt denn dem Amt ſein Recht in Pe- titorio, wenn es anders noch uͤbrig waͤ- re, auszufuͤhren zukommen will.
Ob denn wohl die Lehre einiger Rechts-Lehrer dahin geſtellet wird, daß die Diſpoſition des letztern Reichs-Ab- ſchiedesde Anno 1654. §. 172. vermoͤge wel- cher die Verjaͤhrung, bey anhaltendem dreyßigjaͤhrigen Kriege ruhen ſolle, al- lein zu den Sachen der Creditorum ge- hoͤre, und daher ſolche Verjaͤhrung denje- nigen, die unter waͤhrendem Kriege das ihrige von einem andern nicht vindiciren, nicht zu ſtatten kommen, ſondern gewiſ- ſer Requiſitorum vonnoͤthen habe; C. 10. X. de Præſcript. Textor. Diſp. 14. ad Rec. Imp. th. 41. ſeqv.
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[33/0607]
zur Jaͤgerey gehoͤrigen Materien.
Jngleichen haben von denen ange-
gebenen freyen Perſonen vor die Stadt
deponiret der 1. 2. und 5. Zeuge ad Ar-
tic. 7. und der 1. 2. 3. Zeuge ad Artic. 8.
allwo der 1. und 3. wiederum die Urſa-
che ihrer Ausſage hinzufuͤgen, woher ſie
es eigendlich wiſſen, Dem dann die Regi-
ſtraturen von anno 1629. 1647. und 1653.
adminiculiren. Und ſagen die Zeugen
alle 5. einmuͤthig ad artic. 6. daß die Stadt
bey ſolcher Zahl vor, in und nach dem
Krieg allezeit geblieben. Dahero um-
ſonſt, und auſſer dem ſtatu Controver-
ſiæ eingeworffen wird, daß die Verjaͤh-
rung das Petitorium fundire, und daher
Jhrer Chur-Fuͤrſtlichen Durchl. die Pos-
ſeſſion geſtanden wuͤrde, ingleichen daß
die Verjaͤhrung eine rechtmaͤßige Art
und Weiſe eine Sache zu uͤberkommen
und den Vorbewuſt des Eigenthums-
Herrn erfordere: Denn wie die Stadt
nur allein die gegenwaͤrtige Poſſeſſ, und
nicht einſt die undenckliche zu erweiſen
hat; alſo kan ſie ja dem Amt die Poſſes-
ſion nicht geſtanden haben, dadurch, daß
ſie gar die undenckliche erweiſet. Ob nun
gleich hieraus in Petitorio der Stadt ein
beſtaͤndiges Recht zum præſcribiren zu-
kommt; So folget es doch nicht, daß die-
ſelbe ſich die Cauſam petitorii zu erheben
anheiſchig mache; Zumahl auch die Stadt
ſich nicht auf eine undenckliche Præſcri-
ption zu gruͤnden urſache hat, weil das
Amt Calbe noch nicht erwieſen, daß der
Herrſchafft jedesmahl das Maſtungs-
Recht in denen Ackeniſchẽ Gehoͤltzen zuge-
ſtanden, und daſſelbe deswegen die Stadt,
durch einen rechtmaͤßigen Weg, oder ei-
ne undenckliche Verjaͤhrung haͤtte erlan-
gen muͤſſen. Uber dieſes, und was in-
ſonderheit den Titulum anbelangt, ſo hat
nicht einſt derjenige deſſen vonnoͤthen,
der ein Regale als wie das Jagd-Recht
eine ſehr lange Zeit uͤber oder einer Zeit
von 30. Jahren nach einander exercirt
hat, ſondern, wenn auch andere Vermu-
thungen mit dazu kommen, ſo kan eine
ſolche Verjaͤhrung wider einen Fuͤrſten
guͤltig ſeyn. Brunnemann Deciſ. 24. lehret,
daß bey einer Verjaͤhrung einer undenck-
lichen Zeit keines Tituls vonnoͤthen ſey.
Vid. Taborem de Metatis, p. 173. ingleichen
Caniſ. ad C. 9. X. de Decimis. da er ſagt,
daß es eine vergebliche Sache ſey, ſich um
den Titul zu bekuͤmmern, da von dem Fall
einer Verjaͤhrung wider den Herrn ſelbſt
die Rede waͤre, ſondern in Anſehung deſ-
ſen, der etwas von demjenigen, der nicht
Eigenthums-Herr iſt, durch die Verjaͤh-
rung erlangen will, dem waͤre die Krafft
der undencklichen Verjaͤhrung an ſtatt
eines rechtmaͤßig zu wege gebrachten Mit-
tels eine Sache zu uͤberkommen.
Alſo nicht weniger wuͤrde der Vor-
bewuſt des Fuͤrſten, im Fall die Stadt
einiger Præſcription, und ſonderlich einer
undencklichen Zeit beduͤrffen ſolte, ver-
geblich urgiret. Denn die Verjaͤhrung
ohne Vorbewuſt und Gedult des Fuͤrſten
laufft auch wider den Kaͤyſer ſelbſt,
Sixtin. de Regal. L. 1. c. 6. n. 146.
und ſagt er n. 411. daß hierdurch ein ſtaͤr-
cker und kraͤfftiger Recht erlangt wuͤrde,
als durch ein Privilegium. Balbus ſagt
auch, de Præſcript. m. 2. part. 5. Princ. n. 19.
daß ſie bey Regalien auch wider einen
Fuͤrſten lieffe, ob ihm gleich nichts da-
von bewuſt waͤre. Ja, daß die Wiſ-
ſenſchafft der Bedienten einem Herrn
præjudicire, daß die Regalien, z. E. des
Zolles, der Land-Straſſen, u. ſ. w. wider
ihn præſcribiret werden koͤnnen, lehren
Cravetta V. Conſ. 894. n. 33. Knichen de Jure
Territ. c. 3. n. 152. ſeqv.
Jngleichen hat die Stadt ſich darum
nicht zu bekuͤmmern, ob die Zeit der Præ-
ſcription zuſammen gebracht werden
koͤnne, oder nicht; noch auch inſonderheit,
ob von anno 1618. biß 1648. die Præſcri-
ption geruhet habe: denn es iſt genug,
daß das Amt nichts, als die verwerffli-
che Regiſtratur des Erb-Buchs, und im
uͤbrigen keinen Zeugen oder andern tuͤch-
tigen Beweißthum aufbringen koͤnnen,
daß ſolches jemahlen in poſſeſſione der
aſſerirten Diſpoſition uͤber die Maſt ge-
weſen, ſondern die Stadt ihren unver-
ruͤckten Beſitz erwieſen, man bringe nun
daraus eine Præſcription, oder nicht.
Geſtalt denn dem Amt ſein Recht in Pe-
titorio, wenn es anders noch uͤbrig waͤ-
re, auszufuͤhren zukommen will.
Ob denn wohl die Lehre einiger
Rechts-Lehrer dahin geſtellet wird, daß
die Diſpoſition des letztern Reichs-Ab-
ſchiedes de Anno 1654. §. 172. vermoͤge wel-
cher die Verjaͤhrung, bey anhaltendem
dreyßigjaͤhrigen Kriege ruhen ſolle, al-
lein zu den Sachen der Creditorum ge-
hoͤre, und daher ſolche Verjaͤhrung denje-
nigen, die unter waͤhrendem Kriege das
ihrige von einem andern nicht vindiciren,
nicht zu ſtatten kommen, ſondern gewiſ-
ſer Requiſitorum vonnoͤthen habe;
C. 10. X. de Præſcript.
Textor. Diſp. 14. ad Rec. Imp. th. 41. ſeqv.
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/607>, abgerufen am 16.02.2025.
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