[Spaltenumbruch]
der Possess blieben, und das Buch nie- mahls zur Observanz kommen. Man muß aber vornehmlich dieses in Consi- deration ziehen, daß es beständig nach ei- nerley Jnhalt verfertiget ist;
Als ist solchemnach die Stadt in der gegenwärtigen Possess zur Gnüge fun- dirt, auch fürohin bey solchem ihrem her- gebrachten Befugniß billich zu schützen.
Bevorab auch, was die dritte Frage
Betrifft, die Stadt die Possess, wie derselben durch ein Decret auferlegt wor- den, auch so gar die von undencklichen Zeiten her, und also mehr, denn sattsam bescheiniget; Unerachtet, was deßfalls so- wohl wider die Personen der Zeugen, als auch deren Aussage, und insonder- heit, als ob die Articul auf dasjenige, was bewiesen werden soll, nicht schlüssen, eingewendet werden wollen: Denn ob- wohl (1) die Zeugen aus einer Gemeine in Sachen, die aller und jeder Nutzen an- betreffen, kein tüchtiges Zeugniß abge- ben können; Carpz. P. 1. Const. 16. def. 68. Auch sonderlich diejenigen, welche eine Sache im Namen der Gemeinde, ob schon durch einen zur Sache bestättigten Kläger, treiben, nicht gäntzlich aus allem Verdacht zu setzen, als etwan einige des Raths, wegen der Affection, die sie zur Sache tragen.
Vid. Mev. dec. 86. (2) Weder auf die Art und Weise der Verjährung, noch auf den Vorbewust- des Eigenthums-Herrn articulirt, weni- ger eines oder das andere erwiesen wor- den;
Dieweil (1) dem Rath nur bloß die Bescheinigung und zwar ihres Besitzes aufferlegt worden, welchen Falls der Be- weiß nicht so gar scharf zu fordern, indem eine blosse auferlegte Bescheinigung viel Faveur hat; Carpzov. Tit. 13. Process. artic. 1. n. 197. sequ. Nichts desto weniger aber (2) die Zeugen als Bürger der Stadt Acken in Anse- hung dieser Handlung zuforderst ihrer Pflicht erlassen, und sodann beeydiget sind, da sonst auch in Summarischen Sa- chen den unvereydeten Glauben beyge- legt wird.
Carpzov. Resp. 20. n. 27. (3) Hat die Lehre, daß die Zeugen aus einer Gemeinde, da sie als einzelne Nu- tzen davon haben könten, untüchtig wä- ren, das Zeugniß abzulegen, ihre Abfäl- [Spaltenumbruch]
le, daß sie nehmlich nichts destoweniger zugelassen werden, (1) wo man die Wahrheit nicht anders heraus bringen kan; Carpzov. Tit. 13. Proc. art. 5. §. 9. (2) Wenn sie sich zugleich auf gewisse In- strumenta der Gemeinde und andere Hülffs-Mittel beziehen; Mascard. de Probat. Concl. 318. n. 4. (3) Wo eine grosse Gemeinde ist; Menoch. II. A. J. Q. c. 2. (4) Kan man auch nicht sagen, daß es der eintzeln Interesse sey, wenn die eintzel- ne in ihrem Namen nicht klagen oder ex- cipiren können. Daher hält auch Panor- mitanus bey dem C. 5. X. de Testib. dafür, daß in Ansehung des Hutungs- und Hol- tzungs-Rechts einzelne aus der Gemein- de zuzulassen wären; (5) Kömmt auch noch dieses dazu, daß hier in Ansehung der Stadt die Rede gewesen von dem Beweiß einer sehr langen und fast un- dencklichen Possess, da, ob gleich Leute von 54. Jahren gnug gewest wären, die es von 40. vergangenen Jahren ausge- sagt, Mynsing. 1. Obs. 30. daß man sich nehmlich des Gegentheils nicht errinnern könne, und man dieses auch von den Vorfahren allezeit so ge- höret; Cacheran. Decis. 101. n. 16. Sintemahl auch hierinnen solche Zeu- gen, die es gehöret, genung sind; Mascard. Concl. 1041. de Probat. Dennoch die Stadt Lüben gewolt, auf noch entferntere Zeiten gehen, so viel als den producirten Zeugen hiervon bekant gewesen; Und da verschlägt es nun nichts, es mögen die Zeugen aus dem Rath seyn, (wie etwan einer oder der andere ist,) oder aus der übrigen Bürgerschafft, in- dem die gantze Stadt in Ansehung der gegenwärtigen Possess sattsames Zeugniß abzulegen vermögend ist.
Gestalt denn auch der Stadt einige Praescription zu erweisen nicht auferlegt, sondern nur die Possession zu bescheini- gen injungiret worden; Nun aber ist von denen Zeugen deutlich ausgesagt, daß ein Brauer bey voller Mast vier, ein Budener zwey, und bey halber Mast halb soviel Schweine frey einschlagen mögten;
Also sagen die Zeugen 2. 4. und 5. aus, welcher letztere Zeuge auch noch die Ursache hinzufüget, warum er es ei- gendlich wisse.
Jnglei-
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
[Spaltenumbruch]
der Poſſesſ blieben, und das Buch nie- mahls zur Obſervanz kommen. Man muß aber vornehmlich dieſes in Conſi- deration ziehen, daß es beſtaͤndig nach ei- nerley Jnhalt verfertiget iſt;
Als iſt ſolchemnach die Stadt in der gegenwaͤrtigen Poſſeſſ zur Gnuͤge fun- dirt, auch fuͤrohin bey ſolchem ihrem her- gebrachten Befugniß billich zu ſchuͤtzen.
Bevorab auch, was die dritte Frage
Betrifft, die Stadt die Poſſeſſ, wie derſelben durch ein Decret auferlegt wor- den, auch ſo gar die von undencklichen Zeiten her, und alſo mehr, denn ſattſam beſcheiniget; Unerachtet, was deßfalls ſo- wohl wider die Perſonen der Zeugen, als auch deren Auſſage, und inſonder- heit, als ob die Articul auf dasjenige, was bewieſen werden ſoll, nicht ſchluͤſſen, eingewendet werden wollen: Denn ob- wohl (1) die Zeugen aus einer Gemeine in Sachen, die aller und jeder Nutzen an- betreffen, kein tuͤchtiges Zeugniß abge- ben koͤnnen; Carpz. P. 1. Conſt. 16. def. 68. Auch ſonderlich diejenigen, welche eine Sache im Namen der Gemeinde, ob ſchon durch einen zur Sache beſtaͤttigten Klaͤger, treiben, nicht gaͤntzlich aus allem Verdacht zu ſetzen, als etwan einige des Raths, wegen der Affection, die ſie zur Sache tragen.
Vid. Mev. dec. 86. (2) Weder auf die Art und Weiſe der Verjaͤhrung, noch auf den Vorbewuſt- des Eigenthums-Herrn articulirt, weni- ger eines oder das andere erwieſen wor- den;
Dieweil (1) dem Rath nur bloß die Beſcheinigung und zwar ihres Beſitzes aufferlegt worden, welchen Falls der Be- weiß nicht ſo gar ſcharf zu fordern, indem eine bloſſe auferlegte Beſcheinigung viel Faveur hat; Carpzov. Tit. 13. Proceſſ. artic. 1. n. 197. ſequ. Nichts deſto weniger aber (2) die Zeugen als Buͤrger der Stadt Acken in Anſe- hung dieſer Handlung zuforderſt ihrer Pflicht erlaſſen, und ſodann beeydiget ſind, da ſonſt auch in Summariſchen Sa- chen den unvereydeten Glauben beyge- legt wird.
Carpzov. Reſp. 20. n. 27. (3) Hat die Lehre, daß die Zeugen aus einer Gemeinde, da ſie als einzelne Nu- tzen davon haben koͤnten, untuͤchtig waͤ- ren, das Zeugniß abzulegen, ihre Abfaͤl- [Spaltenumbruch]
le, daß ſie nehmlich nichts deſtoweniger zugelaſſen werden, (1) wo man die Wahrheit nicht anders heraus bringen kan; Carpzov. Tit. 13. Proc. art. 5. §. 9. (2) Wenn ſie ſich zugleich auf gewiſſe In- ſtrumenta der Gemeinde und andere Huͤlffs-Mittel beziehen; Maſcard. de Probat. Concl. 318. n. 4. (3) Wo eine groſſe Gemeinde iſt; Menoch. II. A. J. Q. c. 2. (4) Kan man auch nicht ſagen, daß es der eintzeln Intereſſe ſey, wenn die eintzel- ne in ihrem Namen nicht klagen oder ex- cipiren koͤnnen. Daher haͤlt auch Panor- mitanus bey dem C. 5. X. de Teſtib. dafuͤr, daß in Anſehung des Hutungs- und Hol- tzungs-Rechts einzelne aus der Gemein- de zuzulaſſen waͤren; (5) Koͤmmt auch noch dieſes dazu, daß hier in Anſehung der Stadt die Rede geweſen von dem Beweiß einer ſehr langen und faſt un- dencklichen Poſſeſſ, da, ob gleich Leute von 54. Jahren gnug geweſt waͤren, die es von 40. vergangenen Jahren ausge- ſagt, Mynſing. 1. Obſ. 30. daß man ſich nehmlich des Gegentheils nicht errinnern koͤnne, und man dieſes auch von den Vorfahren allezeit ſo ge- hoͤret; Cacheran. Deciſ. 101. n. 16. Sintemahl auch hierinnen ſolche Zeu- gen, die es gehoͤret, genung ſind; Maſcard. Concl. 1041. de Probat. Dennoch die Stadt Luͤben gewolt, auf noch entferntere Zeiten gehen, ſo viel als den producirten Zeugen hiervon bekant geweſen; Und da verſchlaͤgt es nun nichts, es moͤgen die Zeugen aus dem Rath ſeyn, (wie etwan einer oder der andere iſt,) oder aus der uͤbrigen Buͤrgerſchafft, in- dem die gantze Stadt in Anſehung der gegenwaͤrtigen Poſſeſſ ſattſames Zeugniß abzulegen vermoͤgend iſt.
Geſtalt denn auch der Stadt einige Præſcription zu erweiſen nicht auferlegt, ſondern nur die Poſſeſſion zu beſcheini- gen injungiret worden; Nun aber iſt von denen Zeugen deutlich ausgeſagt, daß ein Brauer bey voller Maſt vier, ein Budener zwey, und bey halber Maſt halb ſoviel Schweine frey einſchlagen moͤgten;
Alſo ſagen die Zeugen 2. 4. und 5. aus, welcher letztere Zeuge auch noch die Urſache hinzufuͤget, warum er es ei- gendlich wiſſe.
Jnglei-
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[32/0606]
Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
der Poſſesſ blieben, und das Buch nie-
mahls zur Obſervanz kommen. Man
muß aber vornehmlich dieſes in Conſi-
deration ziehen, daß es beſtaͤndig nach ei-
nerley Jnhalt verfertiget iſt;
Als iſt ſolchemnach die Stadt in der
gegenwaͤrtigen Poſſeſſ zur Gnuͤge fun-
dirt, auch fuͤrohin bey ſolchem ihrem her-
gebrachten Befugniß billich zu ſchuͤtzen.
Bevorab auch, was die dritte Frage
Betrifft, die Stadt die Poſſeſſ, wie
derſelben durch ein Decret auferlegt wor-
den, auch ſo gar die von undencklichen
Zeiten her, und alſo mehr, denn ſattſam
beſcheiniget; Unerachtet, was deßfalls ſo-
wohl wider die Perſonen der Zeugen,
als auch deren Auſſage, und inſonder-
heit, als ob die Articul auf dasjenige,
was bewieſen werden ſoll, nicht ſchluͤſſen,
eingewendet werden wollen: Denn ob-
wohl (1) die Zeugen aus einer Gemeine
in Sachen, die aller und jeder Nutzen an-
betreffen, kein tuͤchtiges Zeugniß abge-
ben koͤnnen;
Carpz. P. 1. Conſt. 16. def. 68.
Auch ſonderlich diejenigen, welche eine
Sache im Namen der Gemeinde, ob
ſchon durch einen zur Sache beſtaͤttigten
Klaͤger, treiben, nicht gaͤntzlich aus allem
Verdacht zu ſetzen, als etwan einige des
Raths, wegen der Affection, die ſie zur
Sache tragen.
Vid. Mev. dec. 86.
(2) Weder auf die Art und Weiſe der
Verjaͤhrung, noch auf den Vorbewuſt-
des Eigenthums-Herrn articulirt, weni-
ger eines oder das andere erwieſen wor-
den;
Dieweil (1) dem Rath nur bloß die
Beſcheinigung und zwar ihres Beſitzes
aufferlegt worden, welchen Falls der Be-
weiß nicht ſo gar ſcharf zu fordern, indem
eine bloſſe auferlegte Beſcheinigung viel
Faveur hat;
Carpzov. Tit. 13. Proceſſ. artic. 1.
n. 197. ſequ.
Nichts deſto weniger aber (2) die Zeugen
als Buͤrger der Stadt Acken in Anſe-
hung dieſer Handlung zuforderſt ihrer
Pflicht erlaſſen, und ſodann beeydiget
ſind, da ſonſt auch in Summariſchen Sa-
chen den unvereydeten Glauben beyge-
legt wird.
Carpzov. Reſp. 20. n. 27.
(3) Hat die Lehre, daß die Zeugen aus
einer Gemeinde, da ſie als einzelne Nu-
tzen davon haben koͤnten, untuͤchtig waͤ-
ren, das Zeugniß abzulegen, ihre Abfaͤl-
le, daß ſie nehmlich nichts deſtoweniger
zugelaſſen werden, (1) wo man die
Wahrheit nicht anders heraus bringen
kan;
Carpzov. Tit. 13. Proc. art. 5. §. 9.
(2) Wenn ſie ſich zugleich auf gewiſſe In-
ſtrumenta der Gemeinde und andere
Huͤlffs-Mittel beziehen;
Maſcard. de Probat. Concl. 318. n. 4.
(3) Wo eine groſſe Gemeinde iſt;
Menoch. II. A. J. Q. c. 2.
(4) Kan man auch nicht ſagen, daß es
der eintzeln Intereſſe ſey, wenn die eintzel-
ne in ihrem Namen nicht klagen oder ex-
cipiren koͤnnen. Daher haͤlt auch Panor-
mitanus bey dem C. 5. X. de Teſtib. dafuͤr,
daß in Anſehung des Hutungs- und Hol-
tzungs-Rechts einzelne aus der Gemein-
de zuzulaſſen waͤren; (5) Koͤmmt auch
noch dieſes dazu, daß hier in Anſehung
der Stadt die Rede geweſen von dem
Beweiß einer ſehr langen und faſt un-
dencklichen Poſſeſſ, da, ob gleich Leute von
54. Jahren gnug geweſt waͤren, die es
von 40. vergangenen Jahren ausge-
ſagt,
Mynſing. 1. Obſ. 30.
daß man ſich nehmlich des Gegentheils
nicht errinnern koͤnne, und man dieſes
auch von den Vorfahren allezeit ſo ge-
hoͤret;
Cacheran. Deciſ. 101. n. 16.
Sintemahl auch hierinnen ſolche Zeu-
gen, die es gehoͤret, genung ſind;
Maſcard. Concl. 1041. de Probat.
Dennoch die Stadt Luͤben gewolt, auf
noch entferntere Zeiten gehen, ſo viel als
den producirten Zeugen hiervon bekant
geweſen; Und da verſchlaͤgt es nun nichts,
es moͤgen die Zeugen aus dem Rath ſeyn,
(wie etwan einer oder der andere iſt,)
oder aus der uͤbrigen Buͤrgerſchafft, in-
dem die gantze Stadt in Anſehung der
gegenwaͤrtigen Poſſeſſ ſattſames Zeugniß
abzulegen vermoͤgend iſt.
Geſtalt denn auch der Stadt einige
Præſcription zu erweiſen nicht auferlegt,
ſondern nur die Poſſeſſion zu beſcheini-
gen injungiret worden; Nun aber iſt
von denen Zeugen deutlich ausgeſagt,
daß ein Brauer bey voller Maſt vier,
ein Budener zwey, und bey halber Maſt
halb ſoviel Schweine frey einſchlagen
moͤgten;
Alſo ſagen die Zeugen 2. 4. und 5.
aus, welcher letztere Zeuge auch noch die
Urſache hinzufuͤget, warum er es ei-
gendlich wiſſe.
Jnglei-
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/606>, abgerufen am 16.07.2024.
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