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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Dargestellte. Da der Druck zwischen a und c winkelrecht zur Führungs-
fläche liegt, so versucht er c zu kippen, was die Schrauben d zu verhüten
haben. Der Nachstellbarkeit halber stecken die Schrauben d in länglichen
Löchern von c und die Schraubenköpfe in ovalen Vertiefungen. Wenigen
Raum erfordert die Anordnung, welche Fig. 94 wiedergiebt. Die Leiste c
ist mit einem in eine Nuth des Körpers b greifenden Rand versehen. Recht-
[Abbildung] Fig. 93.
winklig zur Führungs-
fläche wirkt der Druck
P, welcher in die beiden
Zweige P1 = P · cos a und
P2 = P · sin a zerfällt. Der
erstere ist die einzige nach
oben gerichtete lothrechte
Kraft; ihr kann eine nach
unten gerichtete nur an
dem links unten vor-
springenden Rande von c
entgegentreten, weshalb
letztere ebenso gross sein muss als P1. Beide Kräfte erzeugen das links drehende
Moment P1 · e1. Ein zweites, aber rechts drehendes Kräftepaar bildet einer-
seits die Kraft P2 und anderseits die zum Andrücken der Leiste c dienende
Schraube und zwar mit dem Abstande e1. Das Gleichgewicht erfordert
demnach:
P · cos a · e = P · sin a · e1
oder:
[Formel 1] .
[Abbildung] Fig. 94.
[Abbildung] Fig. 95.
Sonach liegt der in Fig. 94 angenommene Angriffspunkt der Kraft P viel
zu hoch; es tritt ein Kippen der Leiste c ein, vermöge dessen die Mitte
des Führungsflächendrucks weiter nach unten sinkt, so lange, bis der letzten
Gleichung Genüge geleistet wird. Bei den sonstigen Verhältnissen der
Figur, und wenn die Leistenhöhe = 30 mm ist, wird i = 5,7 mm, e = 14,75 mm,
e1 = 12,3 mm. Hiernach ist die Vertheilung des Druckes auf die Führungs-
fläche recht ungleichförmig und die Abnutzung der letzteren findet fast
nur in der Gegend statt, wo die Figur den Buchstaben a enthält.

Nach Fig. 95 ist die Leiste c in ihrer Längenrichtung keilförmig und
wird, behufs Nachstellens in dieser Richtung, durch eine Schraube ver-
schoben, welche durch einen rechtwinklig abgebogenen Lappen der
Leiste c ragt.


Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Dargestellte. Da der Druck zwischen a und c winkelrecht zur Führungs-
fläche liegt, so versucht er c zu kippen, was die Schrauben d zu verhüten
haben. Der Nachstellbarkeit halber stecken die Schrauben d in länglichen
Löchern von c und die Schraubenköpfe in ovalen Vertiefungen. Wenigen
Raum erfordert die Anordnung, welche Fig. 94 wiedergiebt. Die Leiste c
ist mit einem in eine Nuth des Körpers b greifenden Rand versehen. Recht-
[Abbildung] Fig. 93.
winklig zur Führungs-
fläche wirkt der Druck
P, welcher in die beiden
Zweige P1 = P · cos α und
P2 = P · sin α zerfällt. Der
erstere ist die einzige nach
oben gerichtete lothrechte
Kraft; ihr kann eine nach
unten gerichtete nur an
dem links unten vor-
springenden Rande von c
entgegentreten, weshalb
letztere ebenso gross sein muss als P1. Beide Kräfte erzeugen das links drehende
Moment P1 · e1. Ein zweites, aber rechts drehendes Kräftepaar bildet einer-
seits die Kraft P2 und anderseits die zum Andrücken der Leiste c dienende
Schraube und zwar mit dem Abstande e1. Das Gleichgewicht erfordert
demnach:
P · cos α · e = P · sin α · e1
oder:
[Formel 1] .
[Abbildung] Fig. 94.
[Abbildung] Fig. 95.
Sonach liegt der in Fig. 94 angenommene Angriffspunkt der Kraft P viel
zu hoch; es tritt ein Kippen der Leiste c ein, vermöge dessen die Mitte
des Führungsflächendrucks weiter nach unten sinkt, so lange, bis der letzten
Gleichung Genüge geleistet wird. Bei den sonstigen Verhältnissen der
Figur, und wenn die Leistenhöhe = 30 mm ist, wird i = 5,7 mm, e = 14,75 mm,
e1 = 12,3 mm. Hiernach ist die Vertheilung des Druckes auf die Führungs-
fläche recht ungleichförmig und die Abnutzung der letzteren findet fast
nur in der Gegend statt, wo die Figur den Buchstaben α enthält.

Nach Fig. 95 ist die Leiste c in ihrer Längenrichtung keilförmig und
wird, behufs Nachstellens in dieser Richtung, durch eine Schraube ver-
schoben, welche durch einen rechtwinklig abgebogenen Lappen der
Leiste c ragt.


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[54/0068] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Dargestellte. Da der Druck zwischen a und c winkelrecht zur Führungs- fläche liegt, so versucht er c zu kippen, was die Schrauben d zu verhüten haben. Der Nachstellbarkeit halber stecken die Schrauben d in länglichen Löchern von c und die Schraubenköpfe in ovalen Vertiefungen. Wenigen Raum erfordert die Anordnung, welche Fig. 94 wiedergiebt. Die Leiste c ist mit einem in eine Nuth des Körpers b greifenden Rand versehen. Recht- [Abbildung Fig. 93.] winklig zur Führungs- fläche wirkt der Druck P, welcher in die beiden Zweige P1 = P · cos α und P2 = P · sin α zerfällt. Der erstere ist die einzige nach oben gerichtete lothrechte Kraft; ihr kann eine nach unten gerichtete nur an dem links unten vor- springenden Rande von c entgegentreten, weshalb letztere ebenso gross sein muss als P1. Beide Kräfte erzeugen das links drehende Moment P1 · e1. Ein zweites, aber rechts drehendes Kräftepaar bildet einer- seits die Kraft P2 und anderseits die zum Andrücken der Leiste c dienende Schraube und zwar mit dem Abstande e1. Das Gleichgewicht erfordert demnach: P · cos α · e = P · sin α · e1 oder: [FORMEL]. [Abbildung Fig. 94.] [Abbildung Fig. 95.] Sonach liegt der in Fig. 94 angenommene Angriffspunkt der Kraft P viel zu hoch; es tritt ein Kippen der Leiste c ein, vermöge dessen die Mitte des Führungsflächendrucks weiter nach unten sinkt, so lange, bis der letzten Gleichung Genüge geleistet wird. Bei den sonstigen Verhältnissen der Figur, und wenn die Leistenhöhe = 30 mm ist, wird i = 5,7 mm, e = 14,75 mm, e1 = 12,3 mm. Hiernach ist die Vertheilung des Druckes auf die Führungs- fläche recht ungleichförmig und die Abnutzung der letzteren findet fast nur in der Gegend statt, wo die Figur den Buchstaben α enthält. Nach Fig. 95 ist die Leiste c in ihrer Längenrichtung keilförmig und wird, behufs Nachstellens in dieser Richtung, durch eine Schraube ver- schoben, welche durch einen rechtwinklig abgebogenen Lappen der Leiste c ragt.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/68>, abgerufen am 26.04.2024.