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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.

Zahlreiche Stempel befestigt man wohl nach Fig. 941.1) Es stecken
die sämmtlichen Stempel in einer gemeinsamen Platte A, und zwar in deren
Löchern genau passend; sie werden mit Hilfe dieser Platte am Schlitten B
festgeschraubt.

Fig. 942 und 943 zeigen die Befestigung des Lochring-Untersatzes a
mittels in Aufspann-Nuthen steckender Schrauben. Da die Aufspann-Nuthen
an der Vorderseite der Maschine offen sind, so lässt sich der Untersatz nebst
Lochring leicht fortnehmen, nachdem die Muttern der Befestigungsschrauben
gelockert sind. Das Ausrichten des Lochringes erfolgt durch Verschieben
des Untersatzes mittels der Hand.

3. Abstreifer. Fig. 934 zeigt einen am Maschinengestell C fest-
geschraubten Abstreifer G. Dieser umfasst den Stempel mit einer hufeisen-
förmigen Ausbuchtung, so dass man den Stempel auswechseln kann, ohne
den Abstreifer abnehmen zu müssen. Die untere Fläche des Abstreifers,
welche das Werkstück zurückzuhalten hat, muss weiter von dem Lochring

[Abbildung] Fig. 941.
[Abbildung] Fig. 942.
[Abbildung] Fig. 943.
entfernt sein, als die grösste Blechdicke beträgt, damit man das Blech be-
quem vorlegen kann. Für mittlere und kleine Blechdicken erwächst hier-
aus der Nachtheil, dass die Werkstücke in einigem Grade emporgehoben
werden, bevor das Abstreifen beginnt. Es ist das gleichbedeutend mit
beträchtlichem Zeitverlust. Bei Durchschnitten, welche nur für dünne
Bleche bestimmt, also solchen angepasst sind (vergl. Fig. 938--940), spielt
dieser Zeitverlust allerdings keine Rolle. Anders ist es für Durchschnitte,
welche zeitweise dicke Bleche zu bearbeiten haben, namentlich, wenn der
Arbeiter einiger Zeit bedarf, um das Werkstück für den neuen Schnitt
bereit zu legen. Man zieht daher in solchen Fällen vor, den Abstreifer
einstellbar zu machen, z. B. nach Fig. 942 und 943. Hier umgreift der
Abstreiferarm b den Stempel s ebenso mit zwei Schenkeln seines hufeisen-
förmigen Endes, wie in Fig. 934 angegeben ist. b bildet aber mit c einen
doppelarmigen Hebel, der um einen, am Maschinengestell festen Bolzen
drehbar und mittels der Schraube d einstellbar ist, so dass man den Abstand

1) The Engineer, 1888, Bd. 65, S. 522, mit Abb.
II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.

Zahlreiche Stempel befestigt man wohl nach Fig. 941.1) Es stecken
die sämmtlichen Stempel in einer gemeinsamen Platte A, und zwar in deren
Löchern genau passend; sie werden mit Hilfe dieser Platte am Schlitten B
festgeschraubt.

Fig. 942 und 943 zeigen die Befestigung des Lochring-Untersatzes a
mittels in Aufspann-Nuthen steckender Schrauben. Da die Aufspann-Nuthen
an der Vorderseite der Maschine offen sind, so lässt sich der Untersatz nebst
Lochring leicht fortnehmen, nachdem die Muttern der Befestigungsschrauben
gelockert sind. Das Ausrichten des Lochringes erfolgt durch Verschieben
des Untersatzes mittels der Hand.

3. Abstreifer. Fig. 934 zeigt einen am Maschinengestell C fest-
geschraubten Abstreifer G. Dieser umfasst den Stempel mit einer hufeisen-
förmigen Ausbuchtung, so dass man den Stempel auswechseln kann, ohne
den Abstreifer abnehmen zu müssen. Die untere Fläche des Abstreifers,
welche das Werkstück zurückzuhalten hat, muss weiter von dem Lochring

[Abbildung] Fig. 941.
[Abbildung] Fig. 942.
[Abbildung] Fig. 943.
entfernt sein, als die grösste Blechdicke beträgt, damit man das Blech be-
quem vorlegen kann. Für mittlere und kleine Blechdicken erwächst hier-
aus der Nachtheil, dass die Werkstücke in einigem Grade emporgehoben
werden, bevor das Abstreifen beginnt. Es ist das gleichbedeutend mit
beträchtlichem Zeitverlust. Bei Durchschnitten, welche nur für dünne
Bleche bestimmt, also solchen angepasst sind (vergl. Fig. 938—940), spielt
dieser Zeitverlust allerdings keine Rolle. Anders ist es für Durchschnitte,
welche zeitweise dicke Bleche zu bearbeiten haben, namentlich, wenn der
Arbeiter einiger Zeit bedarf, um das Werkstück für den neuen Schnitt
bereit zu legen. Man zieht daher in solchen Fällen vor, den Abstreifer
einstellbar zu machen, z. B. nach Fig. 942 und 943. Hier umgreift der
Abstreiferarm b den Stempel s ebenso mit zwei Schenkeln seines hufeisen-
förmigen Endes, wie in Fig. 934 angegeben ist. b bildet aber mit c einen
doppelarmigen Hebel, der um einen, am Maschinengestell festen Bolzen
drehbar und mittels der Schraube d einstellbar ist, so dass man den Abstand

1) The Engineer, 1888, Bd. 65, S. 522, mit Abb.
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[507/0521] II. Theil. Scheeren und Durchschnitte. Zahlreiche Stempel befestigt man wohl nach Fig. 941. 1) Es stecken die sämmtlichen Stempel in einer gemeinsamen Platte A, und zwar in deren Löchern genau passend; sie werden mit Hilfe dieser Platte am Schlitten B festgeschraubt. Fig. 942 und 943 zeigen die Befestigung des Lochring-Untersatzes a mittels in Aufspann-Nuthen steckender Schrauben. Da die Aufspann-Nuthen an der Vorderseite der Maschine offen sind, so lässt sich der Untersatz nebst Lochring leicht fortnehmen, nachdem die Muttern der Befestigungsschrauben gelockert sind. Das Ausrichten des Lochringes erfolgt durch Verschieben des Untersatzes mittels der Hand. 3. Abstreifer. Fig. 934 zeigt einen am Maschinengestell C fest- geschraubten Abstreifer G. Dieser umfasst den Stempel mit einer hufeisen- förmigen Ausbuchtung, so dass man den Stempel auswechseln kann, ohne den Abstreifer abnehmen zu müssen. Die untere Fläche des Abstreifers, welche das Werkstück zurückzuhalten hat, muss weiter von dem Lochring [Abbildung Fig. 941.] [Abbildung Fig. 942.] [Abbildung Fig. 943.] entfernt sein, als die grösste Blechdicke beträgt, damit man das Blech be- quem vorlegen kann. Für mittlere und kleine Blechdicken erwächst hier- aus der Nachtheil, dass die Werkstücke in einigem Grade emporgehoben werden, bevor das Abstreifen beginnt. Es ist das gleichbedeutend mit beträchtlichem Zeitverlust. Bei Durchschnitten, welche nur für dünne Bleche bestimmt, also solchen angepasst sind (vergl. Fig. 938—940), spielt dieser Zeitverlust allerdings keine Rolle. Anders ist es für Durchschnitte, welche zeitweise dicke Bleche zu bearbeiten haben, namentlich, wenn der Arbeiter einiger Zeit bedarf, um das Werkstück für den neuen Schnitt bereit zu legen. Man zieht daher in solchen Fällen vor, den Abstreifer einstellbar zu machen, z. B. nach Fig. 942 und 943. Hier umgreift der Abstreiferarm b den Stempel s ebenso mit zwei Schenkeln seines hufeisen- förmigen Endes, wie in Fig. 934 angegeben ist. b bildet aber mit c einen doppelarmigen Hebel, der um einen, am Maschinengestell festen Bolzen drehbar und mittels der Schraube d einstellbar ist, so dass man den Abstand 1) The Engineer, 1888, Bd. 65, S. 522, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/521>, abgerufen am 22.11.2024.