ihm einer seiner Mamelucken von der Ur- sache des Geräusches einige Auskunft ge- geben, warf er sich in einen seiner Würde angemessenen Talar und zeigte sich der versammelten Menge am Fenster.
Kaum erblickte man ihn, so erkannten einige ihn sogleich für einen Fürsten, der vor kurzem einige Zeit an Zeschids Hof gelebt. Kanzedir seiner Seits verfehlte aber nicht, durch seinen Talismann vor der Menge eine große Marmortafel herzuzau- bern, auf welcher er ihr mit brennenden Buchstaben die unbeschränkte Macht an- zeigte, welche ihm verliehen worden, und sie erinnerte, daß es völlig von ihrem Be- nehmen gegen ihn abhängen werde, wenn sie sich vom ihm viel des Guten zu ver- sprechen haben wolle.
Jndeß verbreitete sich auch die Nach- richt von dem Allem im Pallast des Sultans.
ihm einer ſeiner Mamelucken von der Ur- ſache des Geraͤuſches einige Auskunft ge- geben, warf er ſich in einen ſeiner Wuͤrde angemeſſenen Talar und zeigte ſich der verſammelten Menge am Fenſter.
Kaum erblickte man ihn, ſo erkannten einige ihn ſogleich fuͤr einen Fuͤrſten, der vor kurzem einige Zeit an Zeſchids Hof gelebt. Kanzedir ſeiner Seits verfehlte aber nicht, durch ſeinen Talismann vor der Menge eine große Marmortafel herzuzau- bern, auf welcher er ihr mit brennenden Buchſtaben die unbeſchraͤnkte Macht an- zeigte, welche ihm verliehen worden, und ſie erinnerte, daß es voͤllig von ihrem Be- nehmen gegen ihn abhaͤngen werde, wenn ſie ſich vom ihm viel des Guten zu ver- ſprechen haben wolle.
Jndeß verbreitete ſich auch die Nach- richt von dem Allem im Pallaſt des Sultans.
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ihm einer ſeiner Mamelucken von der Ur-
ſache des Geraͤuſches einige Auskunft ge-
geben, warf er ſich in einen ſeiner Wuͤrde
angemeſſenen Talar und zeigte ſich der
verſammelten Menge am Fenſter.
Kaum erblickte man ihn, ſo erkannten
einige ihn ſogleich fuͤr einen Fuͤrſten, der
vor kurzem einige Zeit an Zeſchids Hof
gelebt. Kanzedir ſeiner Seits verfehlte
aber nicht, durch ſeinen Talismann vor der
Menge eine große Marmortafel herzuzau-
bern, auf welcher er ihr mit brennenden
Buchſtaben die unbeſchraͤnkte Macht an-
zeigte, welche ihm verliehen worden, und
ſie erinnerte, daß es voͤllig von ihrem Be-
nehmen gegen ihn abhaͤngen werde, wenn
ſie ſich vom ihm viel des Guten zu ver-
ſprechen haben wolle.
Jndeß verbreitete ſich auch die Nach-
richt von dem Allem im Pallaſt des Sultans.
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[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/250>, abgerufen am 04.05.2024.
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