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Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.

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mein Erlöser lebet, und er wird mich hernach aus der Erden auferwecken, und werde darnach mit dieser meiner Haut umgeben werden, und werde in meinem Fleisch GOtt sehen, denselben werde ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Frembder. Unser Heyland selbst freuet sich auf diese Veränderung die er auch an seinen damahls noch sterblichen Leibe zu hoffen hatte / wenn Joh. XII. 24.er sagt: Es sey denn, daß das Weitzen-Korn in die Erde falle und ersterbe, so bleibets allein, wo es aber erstirbet, so bringet es viel Früchte. Ein jeder kan dieses im Glauben auf sich deuten / und daher ein Bild seiner künfftigen Hoffnung nehmen / weßwegen wir denn auch singen:

Kein Frucht das Weitzen-Körnlein bringt es fall denn in die Erden, So muß auch unser irrdisch Leib zu Staub und Aschen werden, Eh er kommt in die Herrlichkeit, Die du HErr Christ uns hast bereit, Durch deinen Gang zum Vater.

Die Verklährung des Leibes Christi auf dem Berge Thabor war ja den Jüngern so verguüglich / daß Matth. XVII. 4.sie sagten: Hier ist gut seyn, lasset uns hier Hütten bauen, Wie solte es uns denn nicht eine rechte freudige Veränderung seyn / wenn wir bedencken daß unsere Leiber auch dermahleins in eine solche Verklährung kommen sollen.

Paulus erkennet daher wol daß die Hoffnung einer so seeligen Veränderung, welche unsre Leiber in der Auferstehung überkommen werden / das eintzige und vornehmste

mein Erlöser lebet, und er wird mich hernach aus der Erden auferwecken, und werde darnach mit dieser meiner Haut umgeben werden, und werde in meinem Fleisch GOtt sehen, denselben werde ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Frembder. Unser Heyland selbst freuet sich auf diese Veränderung die er auch an seinen damahls noch sterblichen Leibe zu hoffen hatte / wenn Joh. XII. 24.er sagt: Es sey denn, daß das Weitzen-Korn in die Erde falle und ersterbe, so bleibets allein, wo es aber erstirbet, so bringet es viel Früchte. Ein jeder kan dieses im Glauben auf sich deuten / und daher ein Bild seiner künfftigen Hoffnung nehmen / weßwegen wir denn auch singen:

Kein Frucht das Weitzen-Körnlein bringt es fall denn in die Erden, So muß auch unser irrdisch Leib zu Staub und Aschen werden, Eh er kommt in die Herrlichkeit, Die du HErr Christ uns hast bereit, Durch deinen Gang zum Vater.

Die Verklährung des Leibes Christi auf dem Berge Thabor war ja den Jüngern so verguüglich / daß Matth. XVII. 4.sie sagten: Hier ist gut seyn, lasset uns hier Hütten bauen, Wie solte es uns denn nicht eine rechte freudige Veränderung seyn / wenn wir bedencken daß unsere Leiber auch dermahleins in eine solche Verklährung kommen sollen.

Paulus erkennet daher wol daß die Hoffnung einer so seeligen Veränderung, welche unsre Leiber in der Auferstehung überkommen werden / das eintzige und vornehmste

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[20/0024] mein Erlöser lebet, und er wird mich hernach aus der Erden auferwecken, und werde darnach mit dieser meiner Haut umgeben werden, und werde in meinem Fleisch GOtt sehen, denselben werde ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Frembder. Unser Heyland selbst freuet sich auf diese Veränderung die er auch an seinen damahls noch sterblichen Leibe zu hoffen hatte / wenn er sagt: Es sey denn, daß das Weitzen-Korn in die Erde falle und ersterbe, so bleibets allein, wo es aber erstirbet, so bringet es viel Früchte. Ein jeder kan dieses im Glauben auf sich deuten / und daher ein Bild seiner künfftigen Hoffnung nehmen / weßwegen wir denn auch singen: Joh. XII. 24. Kein Frucht das Weitzen-Körnlein bringt es fall denn in die Erden, So muß auch unser irrdisch Leib zu Staub und Aschen werden, Eh er kommt in die Herrlichkeit, Die du HErr Christ uns hast bereit, Durch deinen Gang zum Vater. Die Verklährung des Leibes Christi auf dem Berge Thabor war ja den Jüngern so verguüglich / daß sie sagten: Hier ist gut seyn, lasset uns hier Hütten bauen, Wie solte es uns denn nicht eine rechte freudige Veränderung seyn / wenn wir bedencken daß unsere Leiber auch dermahleins in eine solche Verklährung kommen sollen. Matth. XVII. 4. Paulus erkennet daher wol daß die Hoffnung einer so seeligen Veränderung, welche unsre Leiber in der Auferstehung überkommen werden / das eintzige und vornehmste

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/24>, abgerufen am 29.03.2024.