Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.

Bild:
<< vorherige Seite

doch auch seinen und anderer Gläubigen guten Muht zu erkennen gegeben? Da heist es: Wir haben allenthalben Trübsahl, aber wir ängsten uns nicht; UnsII. Cor. IV. v. 7. seq. ist bange, aber wir verzagen nicht, Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen, Wir werden unterdrücket, aber wir kommen nicht um; Woher diese Freudigkeit? daher / daß sie eine Veränderung hoffeten / hoffeten eine Auferstehung / hoffeten eine zukünfftige Herrlichkeit / und welches fürnehmlich denen betrübten Gedancken an die Zerbrechlichkeit unsers Leibes / wehren kan / hoffeten diese Veränderung / daß sie an statt der irrdischen Hütten, eine himmlische von GOtt gemachte ewige Behausung, das ist / einen verklährten, herrlichen, unsterblichen, unverweßlichen, himmlischen, englischen Leib in der Auferstehung wieder bekommen / und ihre Seele damit in den Himmel vor GOtt erscheinen werde. Sagt mir M. A. Ist es denn wol nicht die beste Veränderung eines Christen / wenn er an solche gewiß zu hoffende Veränderung gedencket? Ja / wir finden in H. Schrifft daß schon die Väter Altes Testaments ihnen mit diesen Gedancken ihre mühseelige Wolfahrt versüsset; So schreibet Paulus von Abraham / Isaac und Jacob: Durch den Glauben istHebr. XI. 9. Abraham ein Frembdling gewesen in den verheissenen Lande, und wohnete in Hütten mit Isaac und Jacob, den Mit-Erben derselbigen Verheissunge. Denn er wartete auf eine Stadt die einen Grund hat, welcher Bau-Meister und Schöpffer GOtt ist. Was Hiob in seinen grössesten Leyden vor eine Veränderung darin gefunden / daß es mit ihm dermahleins gar auders werden solte / hat uns sein Bekäntniß angezeiget / da er saget: Ich weiß daßHiob. XIX. 25.

doch auch seinen und anderer Gläubigen guten Muht zu erkennen gegeben? Da heist es: Wir haben allenthalben Trübsahl, aber wir ängsten uns nicht; UnsII. Cor. IV. v. 7. seq. ist bange, aber wir verzagen nicht, Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen, Wir werden unterdrücket, aber wir kommen nicht um; Woher diese Freudigkeit? daher / daß sie eine Veränderung hoffeten / hoffeten eine Auferstehung / hoffeten eine zukünfftige Herrlichkeit / und welches fürnehmlich denen betrübten Gedancken an die Zerbrechlichkeit unsers Leibes / wehren kan / hoffeten diese Veränderung / daß sie an statt der irrdischen Hütten, eine himmlische von GOtt gemachte ewige Behausung, das ist / einen verklährten, herrlichen, unsterblichen, unverweßlichen, himmlischen, englischen Leib in der Auferstehung wieder bekommen / und ihre Seele damit in den Himmel vor GOtt erscheinen werde. Sagt mir M. A. Ist es denn wol nicht die beste Veränderung eines Christen / wenn er an solche gewiß zu hoffende Veränderung gedencket? Ja / wir finden in H. Schrifft daß schon die Väter Altes Testaments ihnen mit diesen Gedancken ihre mühseelige Wolfahrt versüsset; So schreibet Paulus von Abraham / Isaac und Jacob: Durch den Glauben istHebr. XI. 9. Abraham ein Frembdling gewesen in den verheissenen Lande, und wohnete in Hütten mit Isaac und Jacob, den Mit-Erben derselbigen Verheissunge. Denn er wartete auf eine Stadt die einen Grund hat, welcher Bau-Meister und Schöpffer GOtt ist. Was Hiob in seinen grössesten Leyden vor eine Veränderung darin gefunden / daß es mit ihm dermahleins gar auders werden solte / hat uns sein Bekäntniß angezeiget / da er saget: Ich weiß daßHiob. XIX. 25.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0023" n="19"/>
doch auch
                     seinen und anderer Gläubigen guten Muht zu erkennen gegeben? Da heist es: Wir
                     haben allenthalben Trübsahl, aber wir ängsten uns nicht; Uns<note place="right"><hi rendition="#i">II. Cor. IV. v. 7. seq.</hi></note>
                     ist bange, aber wir verzagen nicht, Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht
                     verlassen, Wir werden unterdrücket, aber wir kommen nicht um; Woher diese
                     Freudigkeit? daher / daß sie eine Veränderung hoffeten / hoffeten eine
                     Auferstehung / hoffeten eine zukünfftige Herrlichkeit / und welches fürnehmlich
                     denen betrübten Gedancken an die Zerbrechlichkeit unsers Leibes / wehren kan /
                     hoffeten diese Veränderung / daß sie an statt der irrdischen Hütten, eine
                     himmlische von GOtt gemachte ewige Behausung, das ist / einen verklährten,
                     herrlichen, unsterblichen, unverweßlichen, himmlischen, englischen Leib in der
                     Auferstehung wieder bekommen / und ihre Seele damit in den Himmel vor GOtt
                     erscheinen werde. Sagt mir M. A. Ist es denn wol nicht die beste Veränderung
                     eines Christen / wenn er an solche gewiß zu hoffende Veränderung gedencket? Ja /
                     wir finden in H. Schrifft daß schon die Väter Altes Testaments ihnen mit diesen
                     Gedancken ihre mühseelige Wolfahrt versüsset; So schreibet Paulus von Abraham /
                     Isaac und Jacob: Durch den Glauben ist<note place="right"><hi rendition="#i">Hebr. XI. 9.</hi></note> Abraham ein Frembdling gewesen
                     in den verheissenen Lande, und wohnete in Hütten mit Isaac und Jacob, den
                     Mit-Erben derselbigen Verheissunge. Denn er wartete auf eine Stadt die einen
                     Grund hat, welcher Bau-Meister und Schöpffer GOtt ist. Was Hiob in seinen
                     grössesten Leyden vor eine Veränderung darin gefunden / daß es mit ihm
                     dermahleins gar auders werden solte / hat uns sein Bekäntniß angezeiget / da er
                     saget: Ich weiß daß<note place="right"><hi rendition="#i">Hiob. XIX.
                             25.</hi></note>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0023] doch auch seinen und anderer Gläubigen guten Muht zu erkennen gegeben? Da heist es: Wir haben allenthalben Trübsahl, aber wir ängsten uns nicht; Uns ist bange, aber wir verzagen nicht, Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen, Wir werden unterdrücket, aber wir kommen nicht um; Woher diese Freudigkeit? daher / daß sie eine Veränderung hoffeten / hoffeten eine Auferstehung / hoffeten eine zukünfftige Herrlichkeit / und welches fürnehmlich denen betrübten Gedancken an die Zerbrechlichkeit unsers Leibes / wehren kan / hoffeten diese Veränderung / daß sie an statt der irrdischen Hütten, eine himmlische von GOtt gemachte ewige Behausung, das ist / einen verklährten, herrlichen, unsterblichen, unverweßlichen, himmlischen, englischen Leib in der Auferstehung wieder bekommen / und ihre Seele damit in den Himmel vor GOtt erscheinen werde. Sagt mir M. A. Ist es denn wol nicht die beste Veränderung eines Christen / wenn er an solche gewiß zu hoffende Veränderung gedencket? Ja / wir finden in H. Schrifft daß schon die Väter Altes Testaments ihnen mit diesen Gedancken ihre mühseelige Wolfahrt versüsset; So schreibet Paulus von Abraham / Isaac und Jacob: Durch den Glauben ist Abraham ein Frembdling gewesen in den verheissenen Lande, und wohnete in Hütten mit Isaac und Jacob, den Mit-Erben derselbigen Verheissunge. Denn er wartete auf eine Stadt die einen Grund hat, welcher Bau-Meister und Schöpffer GOtt ist. Was Hiob in seinen grössesten Leyden vor eine Veränderung darin gefunden / daß es mit ihm dermahleins gar auders werden solte / hat uns sein Bekäntniß angezeiget / da er saget: Ich weiß daß II. Cor. IV. v. 7. seq. Hebr. XI. 9. Hiob. XIX. 25.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/23
Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/23>, abgerufen am 22.11.2024.