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Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.

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nung hatten, sondern auch der Ungewißheit, da manI. Thess. IV. 13. zwar von einer Sachen etwas weiß / aber dennoch dieselbe in Zweiffel ziehet; wie dort von Jacob stehet / als ihm seine Söhne verkündigten: Joseph lebe, und sey ein Herr im gantzen Egypten Lande, das hörete er zwar / aber sein Hertz dachte gar viel anders, denn erGen. XLV. 26. glaubete ihnen nicht. So daß dieß Wissen in sich fasset alle drey zum Glauben gehörige Stücke; Nemlich die Erkäntniß, den Beyfall und die Zuversicht.

GOtt hatte schon in A. T. durch deutliche Sprüche / durch Vorbilder / durch Bekäntniß der H. Väter / insonderheit des Hiobs / die zukünfftige grosse Veränderung, daß die Todten wieder leben und zwar die Gläubigen in der vollkommnesten Herrlichkeit und Lust leben solten / verheissen. Doch war im N. T. dieses von Christo deutlicher bekräftiget / und Paulus selbst hatte in dem ersten Briefe an die Corinther am funffzehenden gar weitläufftig und umständlich diese Veränderung beschrieben. Nun wuste er / daß ihm solches Fleisch und Blut nicht offenbahret / sondern daß er geschrieben und geredet [fremdsprachliches Material] Spiritus in der Krafft des Geistes. Daher wuste nun Paulus / daher wusten andere Gläubigen seiner Zeit / und nach ihm haben alle Gläubigen gewust und wissens noch / nehmens auch an als ein untriegliches Wort / als eine unzweiffelhaffte Sache / welche von GOtt offenbaret worden daß eine Veränderunge kommen werde / und masset sich derselben ein jeder in fester Zuversicht und Gewißheit an; Was ist denn nun dieses gesagt: Wir wissen? Es ist so viel gesagt: Ich Paulus / und ein jeglicher der durch den Geist Christi vermittelst des göttlichen Wortes erleuchtet ist / wir haben es aus GOttes Wort / wir nehmen es an als eine göttliche un-

nung hatten, sondern auch der Ungewißheit, da manI. Thess. IV. 13. zwar von einer Sachen etwas weiß / aber dennoch dieselbe in Zweiffel ziehet; wie dort von Jacob stehet / als ihm seine Söhne verkündigten: Joseph lebe, und sey ein Herr im gantzen Egypten Lande, das hörete er zwar / aber sein Hertz dachte gar viel anders, denn erGen. XLV. 26. glaubete ihnen nicht. So daß dieß Wissen in sich fasset alle drey zum Glauben gehörige Stücke; Nemlich die Erkäntniß, den Beyfall und die Zuversicht.

GOtt hatte schon in A. T. durch deutliche Sprüche / durch Vorbilder / durch Bekäntniß der H. Väter / insonderheit des Hiobs / die zukünfftige grosse Veränderung, daß die Todten wieder leben und zwar die Gläubigen in der vollkommnesten Herrlichkeit und Lust leben solten / verheissen. Doch war im N. T. dieses von Christo deutlicher bekräftiget / und Paulus selbst hatte in dem ersten Briefe an die Corinther am funffzehenden gar weitläufftig und umständlich diese Veränderung beschrieben. Nun wuste er / daß ihm solches Fleisch und Blut nicht offenbahret / sondern daß er geschrieben und geredet [fremdsprachliches Material] Spiritus in der Krafft des Geistes. Daher wuste nun Paulus / daher wusten andere Gläubigen seiner Zeit / und nach ihm haben alle Gläubigen gewust und wissens noch / nehmens auch an als ein untriegliches Wort / als eine unzweiffelhaffte Sache / welche von GOtt offenbaret worden daß eine Veränderunge kommen werde / und masset sich derselben ein jeder in fester Zuversicht und Gewißheit an; Was ist denn nun dieses gesagt: Wir wissen? Es ist so viel gesagt: Ich Paulus / und ein jeglicher der durch den Geist Christi vermittelst des göttlichen Wortes erleuchtet ist / wir haben es aus GOttes Wort / wir nehmen es an als eine göttliche un-

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[11/0015] nung hatten, sondern auch der Ungewißheit, da man zwar von einer Sachen etwas weiß / aber dennoch dieselbe in Zweiffel ziehet; wie dort von Jacob stehet / als ihm seine Söhne verkündigten: Joseph lebe, und sey ein Herr im gantzen Egypten Lande, das hörete er zwar / aber sein Hertz dachte gar viel anders, denn er glaubete ihnen nicht. So daß dieß Wissen in sich fasset alle drey zum Glauben gehörige Stücke; Nemlich die Erkäntniß, den Beyfall und die Zuversicht. I. Thess. IV. 13. Gen. XLV. 26. GOtt hatte schon in A. T. durch deutliche Sprüche / durch Vorbilder / durch Bekäntniß der H. Väter / insonderheit des Hiobs / die zukünfftige grosse Veränderung, daß die Todten wieder leben und zwar die Gläubigen in der vollkommnesten Herrlichkeit und Lust leben solten / verheissen. Doch war im N. T. dieses von Christo deutlicher bekräftiget / und Paulus selbst hatte in dem ersten Briefe an die Corinther am funffzehenden gar weitläufftig und umständlich diese Veränderung beschrieben. Nun wuste er / daß ihm solches Fleisch und Blut nicht offenbahret / sondern daß er geschrieben und geredet _ Spiritus in der Krafft des Geistes. Daher wuste nun Paulus / daher wusten andere Gläubigen seiner Zeit / und nach ihm haben alle Gläubigen gewust und wissens noch / nehmens auch an als ein untriegliches Wort / als eine unzweiffelhaffte Sache / welche von GOtt offenbaret worden daß eine Veränderunge kommen werde / und masset sich derselben ein jeder in fester Zuversicht und Gewißheit an; Was ist denn nun dieses gesagt: Wir wissen? Es ist so viel gesagt: Ich Paulus / und ein jeglicher der durch den Geist Christi vermittelst des göttlichen Wortes erleuchtet ist / wir haben es aus GOttes Wort / wir nehmen es an als eine göttliche un-

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/15>, abgerufen am 29.03.2024.