Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.triegliche Wahrheit; Wir alle / und ein jeder vor sich verlassen uns darauf / daß dermahleins eine grosse und fröhliche Veränderung unsrer Leiber kommen werde. Nun müssen wir weiter sehen worin diese Veränderung bestehe? Sie bestehet darin / daß wenn dieses irrdische Hauß unser Hütten zerbrochen wird, wir einen Bau haben von GOtt erbauet, ein Hauß nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Hier zeiget uns der Apostel was unser Leib, als die Wohnung unser Seelen (denn von dem Leibe redet er) sey vor der Veränderung, und was daraus werden solle durch die Veränderung. Er nennet ihn ein irrdisch Hauß und eine Hütte. Irrdisch ist unser Leib / denn da GOtt den Leib des ersten Menschen / von dem doch alle menschliche Leiber herkommen / bilden wolte / nahm er Gen. II. 7.dazu einen Erdenkloß. GOtt machte den Menschen aus einen Erdenkloß. Daher denn alle Menschen welche nachgehends gezeuget und gebohren worden / mit Abraham Gen. XVIII. 27.sagen müssen: Ich bin Erde und Asche. Und nach Salomons Ausspruch ist das / was von dem Geist Eccles. XII.im Tode getrennet wird / ein Staub. Irrdisch ist unser Leib / weil ihm die Erde so lange er lebet zur Wohnung Ps. CXV. 16.gegeben. Weil ihn die Erde ernehret / und ihm gibt Korn, Hos. II. 8.Mehl und Oel. Weil er endlich als Erde zur Erden Gen. III. 10.werden muß. Ein Hauß wird der Leib genannt / weil er / wie ein Hauß aus Holtz / Steinen / Kalck / Leimen und andere Materialien / so aus Beinen und Adern Hiob. X. 11.zusammen gefüget und mit Haut und Fleisch überzogen ist. Denn auch / weil er eine Behausung und Auffenthalt ist des unsterblichen Geistes unserer Seelen. Das durch die Sünden verderbte hinfällige unbeständige Wesen aber macht es / daß er nicht etwan triegliche Wahrheit; Wir alle / und ein jeder vor sich verlassen uns darauf / daß dermahleins eine grosse und fröhliche Veränderung unsrer Leiber kommen werde. Nun müssen wir weiter sehen worin diese Veränderung bestehe? Sie bestehet darin / daß wenn dieses irrdische Hauß unser Hütten zerbrochen wird, wir einen Bau haben von GOtt erbauet, ein Hauß nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Hier zeiget uns der Apostel was unser Leib, als die Wohnung unser Seelen (denn von dem Leibe redet er) sey vor der Veränderung, und was daraus werden solle durch die Veränderung. Er nennet ihn ein irrdisch Hauß und eine Hütte. Irrdisch ist unser Leib / denn da GOtt den Leib des ersten Menschen / von dem doch alle menschliche Leiber herkommen / bilden wolte / nahm er Gen. II. 7.dazu einen Erdenkloß. GOtt machte den Menschen aus einen Erdenkloß. Daher denn alle Menschen welche nachgehends gezeuget und gebohren worden / mit Abraham Gen. XVIII. 27.sagen müssen: Ich bin Erde und Asche. Und nach Salomons Ausspruch ist das / was von dem Geist Eccles. XII.im Tode getrennet wird / ein Staub. Irrdisch ist unser Leib / weil ihm die Erde so lange er lebet zur Wohnung Ps. CXV. 16.gegeben. Weil ihn die Erde ernehret / und ihm gibt Korn, Hos. II. 8.Mehl und Oel. Weil er endlich als Erde zur Erden Gen. III. 10.werden muß. Ein Hauß wird der Leib genannt / weil er / wie ein Hauß aus Holtz / Steinen / Kalck / Leimen und andere Materialien / so aus Beinen und Adern Hiob. X. 11.zusammen gefüget und mit Haut und Fleisch überzogen ist. Denn auch / weil er eine Behausung und Auffenthalt ist des unsterblichen Geistes unserer Seelen. 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II. 7.</hi></note>dazu einen Erdenkloß. GOtt machte den Menschen aus einen Erdenkloß. Daher denn alle Menschen welche nachgehends gezeuget und gebohren worden / mit Abraham <note place="left"><hi rendition="#i">Gen. XVIII. 27.</hi></note>sagen müssen: Ich bin Erde und Asche. Und nach Salomons Ausspruch ist das / was von dem Geist <note place="left"><hi rendition="#i">Eccles. XII.</hi></note>im Tode getrennet wird / ein Staub. Irrdisch ist unser Leib / weil ihm die Erde so lange er lebet zur Wohnung <note place="left"><hi rendition="#i">Ps. CXV. 16.</hi></note>gegeben. Weil ihn die Erde ernehret / und ihm gibt Korn, <note place="left"><hi rendition="#i">Hos. II. 8.</hi></note>Mehl und Oel. Weil er endlich als Erde zur Erden <note place="left"><hi rendition="#i">Gen. III. 10.</hi></note>werden muß. Ein Hauß wird der Leib genannt / weil er / wie ein Hauß aus Holtz / Steinen / Kalck / Leimen und andere Materialien / so aus Beinen und Adern <note place="left"><hi rendition="#i">Hiob. 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triegliche Wahrheit; Wir alle / und ein jeder vor sich verlassen uns darauf / daß dermahleins eine grosse und fröhliche Veränderung unsrer Leiber kommen werde.
Nun müssen wir weiter sehen worin diese Veränderung bestehe? Sie bestehet darin / daß wenn dieses irrdische Hauß unser Hütten zerbrochen wird, wir einen Bau haben von GOtt erbauet, ein Hauß nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Hier zeiget uns der Apostel was unser Leib, als die Wohnung unser Seelen (denn von dem Leibe redet er) sey vor der Veränderung, und was daraus werden solle durch die Veränderung. Er nennet ihn ein irrdisch Hauß und eine Hütte. Irrdisch ist unser Leib / denn da GOtt den Leib des ersten Menschen / von dem doch alle menschliche Leiber herkommen / bilden wolte / nahm er dazu einen Erdenkloß. GOtt machte den Menschen aus einen Erdenkloß. Daher denn alle Menschen welche nachgehends gezeuget und gebohren worden / mit Abraham sagen müssen: Ich bin Erde und Asche. Und nach Salomons Ausspruch ist das / was von dem Geist im Tode getrennet wird / ein Staub. Irrdisch ist unser Leib / weil ihm die Erde so lange er lebet zur Wohnung gegeben. Weil ihn die Erde ernehret / und ihm gibt Korn, Mehl und Oel. Weil er endlich als Erde zur Erden werden muß. Ein Hauß wird der Leib genannt / weil er / wie ein Hauß aus Holtz / Steinen / Kalck / Leimen und andere Materialien / so aus Beinen und Adern zusammen gefüget und mit Haut und Fleisch überzogen ist. Denn auch / weil er eine Behausung und Auffenthalt ist des unsterblichen Geistes unserer Seelen. Das durch die Sünden verderbte hinfällige unbeständige Wesen aber macht es / daß er nicht etwan
Gen. II. 7.
Gen. XVIII. 27.
Eccles. XII.
Ps. CXV. 16.
Hos. II. 8.
Gen. III. 10.
Hiob. X. 11.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/16>, abgerufen am 16.07.2024. |