Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702.messen. Diß aber getraue ich mirnoch wol zu behaupten / daß unsere Seel. Anna Maria Müllerinn am Tage Mariä Himmelfahrt wahrhafftig ihre Himmelfahrt gehalten. Fast vor 83. Jahren / da ihr bey der H. Tauffe der Nahme Maria beygeleget worden / wurde sie schon in das Buch der Himmels-Bürger eingeschrieben / und bekam zugleich die Anwartung / ja die Flügel selbst / zu dieser Himmelfahrt. Von der Zeit an wurde Sie von Ihren Seel. Eltern immer näher und näher zum Himmel angeführet / und Ihr durch fleißige Erziehung und sorgfältigen Unterricht die richtige Himmels-Strasse angewiesen / auf welcher Sie denn / wie ich dem guten Zeugniß / welches ich von Ihr höre / gerne glaube / behutsam einher gegangen / und wenn Sie ja Fehltrite gethan / oder gar auf Abwege gerahten / (wie allen so noch unter dem Himmel / und nicht in dem Himmel / begegnen kan) muste eine ernstliche Busse alles wieder gut macheu / und die Himmel-versichernde Verheissungen / welche rechtschaffene bußfertige Sünder in dem Worte GOttes finden / gaben Ihr allezeit neue Anwartung zu Ihrer Himmelfahrt. Da sie nach des höchsten Willen auch einen solchen Manne durch das ehliche Band zugefüget / der mit seiner Kunst denen / so zum Himmel wollen / guten Vorschub gethan / ich wil sagen / der viele nützliche Bücher gedrucket / bekam Sie auch nicht wenig Lust / gute Bchüer zu lesen / und bey solchem Lesen durch heilige Gedancken täglich Ihre Himmelfahrt zu halten. Aber siehe / Sie muste auch / wie es bey frommen Christen die alte Mode ist / auf diesem Himmels-Wege durch scharffe Dornen gehen. Gewiß / ein saurer Gang war es / da Sie vor 25. Jahren ihren lieben Seel. Mann zum Grabe begleitete / und durch diesen Gang zur betrübten Wittwen werden muste; Und wie viele Creutz-- messen. Diß aber getraue ich mirnoch wol zu behaupten / daß unsere Seel. Anna Maria Müllerinn am Tage Mariä Himmelfahrt wahrhafftig ihre Himmelfahrt gehalten. Fast vor 83. Jahren / da ihr bey der H. Tauffe der Nahme Maria beygeleget worden / wurde sie schon in das Buch der Himmels-Bürger eingeschrieben / und bekam zugleich die Anwartung / ja die Flügel selbst / zu dieser Himmelfahrt. Von der Zeit an wurde Sie von Ihren Seel. Eltern immer näher und näher zum Himmel angeführet / und Ihr durch fleißige Erziehung und sorgfältigen Unterricht die richtige Himmels-Strasse angewiesen / auf welcher Sie denn / wie ich dem guten Zeugniß / welches ich von Ihr höre / gerne glaube / behutsam einher gegangen / und wenn Sie ja Fehltrite gethan / oder gar auf Abwege gerahten / (wie allen so noch unter dem Himmel / und nicht in dem Himmel / begegnen kan) muste eine ernstliche Busse alles wieder gut macheu / und die Himmel-versichernde Verheissungen / welche rechtschaffene bußfertige Sünder in dem Worte GOttes finden / gaben Ihr allezeit neue Anwartung zu Ihrer Himmelfahrt. Da sie nach des höchsten Willen auch einen solchen Manne durch das ehliche Band zugefüget / der mit seiner Kunst denen / so zum Himmel wollen / guten Vorschub gethan / ich wil sagen / der viele nützliche Bücher gedrucket / bekam Sie auch nicht wenig Lust / gute Bchüer zu lesen / und bey solchem Lesen durch heilige Gedancken täglich Ihre Himmelfahrt zu halten. Aber siehe / Sie muste auch / wie es bey frommen Christen die alte Mode ist / auf diesem Himmels-Wege durch scharffe Dornen gehen. Gewiß / ein saurer Gang war es / da Sie vor 25. Jahren ihren lieben Seel. Mann zum Grabe begleitete / und durch diesen Gang zur betrübten Wittwen werden muste; Und wie viele Creutz-- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0056" n="50"/> messen. Diß aber getraue ich mirnoch wol zu behaupten / daß unsere Seel. Anna Maria Müllerinn am Tage Mariä Himmelfahrt wahrhafftig ihre Himmelfahrt gehalten. Fast vor 83. Jahren / da ihr bey der H. Tauffe der Nahme Maria beygeleget worden / wurde sie schon in das Buch der Himmels-Bürger eingeschrieben / und bekam zugleich die Anwartung / ja die Flügel selbst / zu dieser Himmelfahrt. Von der Zeit an wurde Sie von Ihren Seel. Eltern immer näher und näher zum Himmel angeführet / und Ihr durch fleißige Erziehung und sorgfältigen Unterricht die richtige Himmels-Strasse angewiesen / auf welcher Sie denn / wie ich dem guten Zeugniß / welches ich von Ihr höre / gerne glaube / behutsam einher gegangen / und wenn Sie ja Fehltrite gethan / oder gar auf Abwege gerahten / (wie allen so noch unter dem Himmel / und nicht in dem Himmel / begegnen kan) muste eine ernstliche Busse alles wieder gut macheu / und die Himmel-versichernde Verheissungen / welche rechtschaffene bußfertige Sünder in dem Worte GOttes finden / gaben Ihr allezeit neue Anwartung zu Ihrer Himmelfahrt. Da sie nach des höchsten Willen auch einen solchen Manne durch das ehliche Band zugefüget / der mit seiner Kunst denen / so zum Himmel wollen / guten Vorschub gethan / ich wil sagen / der viele nützliche Bücher gedrucket / bekam Sie auch nicht wenig Lust / gute Bchüer zu lesen / und bey solchem Lesen durch heilige Gedancken täglich Ihre Himmelfahrt zu halten. Aber siehe / Sie muste auch / wie es bey frommen Christen die alte Mode ist / auf diesem Himmels-Wege durch scharffe Dornen gehen. Gewiß / ein saurer Gang war es / da Sie vor 25. Jahren ihren lieben Seel. Mann zum Grabe begleitete / und durch diesen Gang zur betrübten Wittwen werden muste; Und wie viele Creutz-- </p> </div> </body> </text> </TEI> [50/0056]
messen. Diß aber getraue ich mirnoch wol zu behaupten / daß unsere Seel. Anna Maria Müllerinn am Tage Mariä Himmelfahrt wahrhafftig ihre Himmelfahrt gehalten. Fast vor 83. Jahren / da ihr bey der H. Tauffe der Nahme Maria beygeleget worden / wurde sie schon in das Buch der Himmels-Bürger eingeschrieben / und bekam zugleich die Anwartung / ja die Flügel selbst / zu dieser Himmelfahrt. Von der Zeit an wurde Sie von Ihren Seel. Eltern immer näher und näher zum Himmel angeführet / und Ihr durch fleißige Erziehung und sorgfältigen Unterricht die richtige Himmels-Strasse angewiesen / auf welcher Sie denn / wie ich dem guten Zeugniß / welches ich von Ihr höre / gerne glaube / behutsam einher gegangen / und wenn Sie ja Fehltrite gethan / oder gar auf Abwege gerahten / (wie allen so noch unter dem Himmel / und nicht in dem Himmel / begegnen kan) muste eine ernstliche Busse alles wieder gut macheu / und die Himmel-versichernde Verheissungen / welche rechtschaffene bußfertige Sünder in dem Worte GOttes finden / gaben Ihr allezeit neue Anwartung zu Ihrer Himmelfahrt. Da sie nach des höchsten Willen auch einen solchen Manne durch das ehliche Band zugefüget / der mit seiner Kunst denen / so zum Himmel wollen / guten Vorschub gethan / ich wil sagen / der viele nützliche Bücher gedrucket / bekam Sie auch nicht wenig Lust / gute Bchüer zu lesen / und bey solchem Lesen durch heilige Gedancken täglich Ihre Himmelfahrt zu halten. Aber siehe / Sie muste auch / wie es bey frommen Christen die alte Mode ist / auf diesem Himmels-Wege durch scharffe Dornen gehen. Gewiß / ein saurer Gang war es / da Sie vor 25. Jahren ihren lieben Seel. Mann zum Grabe begleitete / und durch diesen Gang zur betrübten Wittwen werden muste; Und wie viele Creutz--
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |