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Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702.

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welches Herr Boxbergen könte wieder lebendig machen / daß Er seiner Pflaster wieder gebrauchen könte. Allein M. H. A. dieses Klagen / dieses Wünschen ist umsonst / und wäre unserm Seel. nichts damit gedienet / wenn das letztere erfüllet wäre. Denn Er ist nunmehr ja aus dem Lazareth heraus / und siehet keine Wunden an andern / und fühlet keine Schmertzen an Ihm selber mehr / sondern Er ist nun geheilet / die Seele wird nun getröstet / der schwache und krancke Leib muß zwar verwesen / aber dadurch recht genesen / und an jenem Tage unverweslich und in Krafft aufferstehen / die Seele / die jetzo in der Hand GOttes auffgehoben / wird Er mit Freuden wieder finden. Wer wolte Ihm nicht diesen seeligen Wechsel gönnen? M. H. A. haben mit ihrer höchst-angenehmen Gegenwart erweisen wollen / wie wehrt Sie den Seel. Mann in seinem Leben gehalten / und wie hoch Sie seine Kunst geschätzet / da sie seinen schwachen und elenden Cörper zur Ruhe bringen wollen; Wie Ers selbst auf seinen Tod-Bette / wie es seine hinterlassene Anverwandten verlanget / so dancke ich davor in Beyderseits Nahmen / versichere Ihnen auch / diese Letzteren werden solche Liebes-Dienste in stetem Andencken behalten / und so bemühet als schuldig seyn solche bey allen Gelegenheiten zu ersetzen.

welches Herr Boxbergen könte wieder lebendig machen / daß Er seiner Pflaster wieder gebrauchen könte. Allein M. H. A. dieses Klagen / dieses Wünschen ist umsonst / und wäre unserm Seel. nichts damit gedienet / wenn das letztere erfüllet wäre. Denn Er ist nunmehr ja aus dem Lazareth heraus / und siehet keine Wunden an andern / und fühlet keine Schmertzen an Ihm selber mehr / sondern Er ist nun geheilet / die Seele wird nun getröstet / der schwache und krancke Leib muß zwar verwesen / aber dadurch recht genesen / und an jenem Tage unverweslich und in Krafft aufferstehen / die Seele / die jetzo in der Hand GOttes auffgehoben / wird Er mit Freuden wieder finden. Wer wolte Ihm nicht diesen seeligen Wechsel gönnen? M. H. A. haben mit ihrer höchst-angenehmen Gegenwart erweisen wollen / wie wehrt Sie den Seel. Mann in seinem Leben gehalten / und wie hoch Sie seine Kunst geschätzet / da sie seinen schwachen und elenden Cörper zur Ruhe bringen wollen; Wie Ers selbst auf seinen Tod-Bette / wie es seine hinterlassene Anverwandten verlanget / so dancke ich davor in Beyderseits Nahmen / versichere Ihnen auch / diese Letzteren werden solche Liebes-Dienste in stetem Andencken behalten / und so bemühet als schuldig seyn solche bey allen Gelegenheiten zu ersetzen.

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                     Seel. nichts damit gedienet / wenn das letztere erfüllet wäre. Denn Er ist
                     nunmehr ja aus dem Lazareth heraus / und siehet keine Wunden an andern / und
                     fühlet keine Schmertzen an Ihm selber mehr / sondern Er ist nun geheilet / die
                     Seele wird nun getröstet / der schwache und krancke Leib muß zwar verwesen /
                     aber dadurch recht genesen / und an jenem Tage unverweslich und in Krafft
                     aufferstehen / die Seele / die jetzo in der Hand GOttes auffgehoben / wird Er
                     mit Freuden wieder finden. Wer wolte Ihm nicht diesen seeligen Wechsel gönnen?
                     M. H. A. haben mit ihrer höchst-angenehmen Gegenwart erweisen wollen / wie wehrt
                     Sie den Seel. Mann in seinem Leben gehalten / und wie hoch Sie seine Kunst
                     geschätzet / da sie seinen schwachen und elenden Cörper zur Ruhe bringen wollen;
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                     verlanget / so dancke ich davor in Beyderseits Nahmen / versichere Ihnen auch /
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[136/0142] welches Herr Boxbergen könte wieder lebendig machen / daß Er seiner Pflaster wieder gebrauchen könte. Allein M. H. A. dieses Klagen / dieses Wünschen ist umsonst / und wäre unserm Seel. nichts damit gedienet / wenn das letztere erfüllet wäre. Denn Er ist nunmehr ja aus dem Lazareth heraus / und siehet keine Wunden an andern / und fühlet keine Schmertzen an Ihm selber mehr / sondern Er ist nun geheilet / die Seele wird nun getröstet / der schwache und krancke Leib muß zwar verwesen / aber dadurch recht genesen / und an jenem Tage unverweslich und in Krafft aufferstehen / die Seele / die jetzo in der Hand GOttes auffgehoben / wird Er mit Freuden wieder finden. Wer wolte Ihm nicht diesen seeligen Wechsel gönnen? M. H. A. haben mit ihrer höchst-angenehmen Gegenwart erweisen wollen / wie wehrt Sie den Seel. Mann in seinem Leben gehalten / und wie hoch Sie seine Kunst geschätzet / da sie seinen schwachen und elenden Cörper zur Ruhe bringen wollen; Wie Ers selbst auf seinen Tod-Bette / wie es seine hinterlassene Anverwandten verlanget / so dancke ich davor in Beyderseits Nahmen / versichere Ihnen auch / diese Letzteren werden solche Liebes-Dienste in stetem Andencken behalten / und so bemühet als schuldig seyn solche bey allen Gelegenheiten zu ersetzen.

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_dankreden_1702/142>, abgerufen am 27.04.2024.