Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808.verstand von unserm Geiste, und eine solche Be¬ F f
verſtand von unſerm Geiſte, und eine ſolche Be¬ F f
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0455" n="449"/> verſtand von unſerm Geiſte, und eine ſolche Be¬<lb/> ſudelung von unſrer zum Ausdrucke des Wah¬<lb/> ren, gebildeten Sprache! Ueberlaſſen wir es dem<lb/> Auslande, bei jeder neuen Erscheinung mit Erſtau¬<lb/> nen aufzujauchzen; in jedem Jahrzehende ſich ei¬<lb/> nen neuen Maaßſtab der Groͤße zu erzeugen, und<lb/> neue Goͤtter zu erſchaffen; und Gotteslaͤſterun¬<lb/> gen zu reden, um Menſchen zu preiſen. Unſer<lb/> Maaßſtab der Groͤße bleibe der alte: daß groß<lb/> ſey nur dasjenige, was der Ideen, die immer<lb/> nur Heil uͤber die Voͤlker bringen, faͤhig ſey,<lb/> und von ihnen begeiſtert; uͤber die lebenden<lb/> Menſchen aber laßt uns das Urtheil der richten¬<lb/> den Nachwelt uͤberlaſſen!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="sig">F f<lb/></fw> </div> </body> </text> </TEI> [449/0455]
verſtand von unſerm Geiſte, und eine ſolche Be¬
ſudelung von unſrer zum Ausdrucke des Wah¬
ren, gebildeten Sprache! Ueberlaſſen wir es dem
Auslande, bei jeder neuen Erscheinung mit Erſtau¬
nen aufzujauchzen; in jedem Jahrzehende ſich ei¬
nen neuen Maaßſtab der Groͤße zu erzeugen, und
neue Goͤtter zu erſchaffen; und Gotteslaͤſterun¬
gen zu reden, um Menſchen zu preiſen. Unſer
Maaßſtab der Groͤße bleibe der alte: daß groß
ſey nur dasjenige, was der Ideen, die immer
nur Heil uͤber die Voͤlker bringen, faͤhig ſey,
und von ihnen begeiſtert; uͤber die lebenden
Menſchen aber laßt uns das Urtheil der richten¬
den Nachwelt uͤberlaſſen!
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