III. Aus der Vorrede zu einigen unge¬ druckt gebliebenen Gesprächen über Vaterlandsliebe, und ihr Gegentheil.
Innerhalb dieser Beschränkungen nun, welche die Gerechtigkeit und die Billigkeit erfordern, könnten uns, sollte ich denken, jene sehr wohl erlauben, daß wir ohne Scheu sagen, was sie selber sich nicht scheuen in wirklicher That zu thun; indem ja offenbar die That, welche auch ohne unser Sagen ohne Zweifel in die Augen fallen wird, ein weit größeres Aergerniß anrichtet, als unser nachheriges Sagen von der That. Und ob¬ gleich durchaus nichts verhindert, daß dieje¬ nigen, welche von Amts wegen die Aufsicht über den öffentlichen Bücherdruck führen, für ihre Personen zu einer von den beiden der¬ malen im Streite liegenden Hauptpartheien in der Geisterwelt gehören, so können sie
III. Aus der Vorrede zu einigen unge¬ druckt gebliebenen Geſpraͤchen uͤber Vaterlandsliebe, und ihr Gegentheil.
Innerhalb dieſer Beſchraͤnkungen nun, welche die Gerechtigkeit und die Billigkeit erfordern, koͤnnten uns, ſollte ich denken, jene ſehr wohl erlauben, daß wir ohne Scheu ſagen, was ſie ſelber ſich nicht ſcheuen in wirklicher That zu thun; indem ja offenbar die That, welche auch ohne unſer Sagen ohne Zweifel in die Augen fallen wird, ein weit groͤßeres Aergerniß anrichtet, als unſer nachheriges Sagen von der That. Und ob¬ gleich durchaus nichts verhindert, daß dieje¬ nigen, welche von Amts wegen die Aufſicht uͤber den oͤffentlichen Buͤcherdruck fuͤhren, fuͤr ihre Perſonen zu einer von den beiden der¬ malen im Streite liegenden Hauptpartheien in der Geiſterwelt gehoͤren, ſo koͤnnen ſie
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[0019]
III.
Aus der Vorrede zu einigen unge¬
druckt gebliebenen Geſpraͤchen uͤber
Vaterlandsliebe, und ihr
Gegentheil.
Innerhalb dieſer Beſchraͤnkungen nun,
welche die Gerechtigkeit und die Billigkeit
erfordern, koͤnnten uns, ſollte ich denken,
jene ſehr wohl erlauben, daß wir ohne Scheu
ſagen, was ſie ſelber ſich nicht ſcheuen in
wirklicher That zu thun; indem ja offenbar
die That, welche auch ohne unſer Sagen
ohne Zweifel in die Augen fallen wird, ein
weit groͤßeres Aergerniß anrichtet, als unſer
nachheriges Sagen von der That. Und ob¬
gleich durchaus nichts verhindert, daß dieje¬
nigen, welche von Amts wegen die Aufſicht
uͤber den oͤffentlichen Buͤcherdruck fuͤhren, fuͤr
ihre Perſonen zu einer von den beiden der¬
malen im Streite liegenden Hauptpartheien
in der Geiſterwelt gehoͤren, ſo koͤnnen ſie
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/19>, abgerufen am 24.11.2024.
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