werkzeugen zu diesem, und keinem andern Laute wird. So wie die Gegenstände sich in den Sinnenwerkzeugen des Einzelnen mit die¬ ser bestimmten Figur, Farbe, u. s. w. abbil¬ den, so bilden sie sich im Werkzeuge des ge¬ sellschaftlichen Menschen, in der Sprache, mit diesem bestimmten Laute ab. Nicht eigentlich redet der Mensch, sondern in ihm redet die menschliche Natur, und verkündiget sich an¬ dern seines Gleichen. Und so müßte man sagen: die Sprache ist eine einzige, und durch¬ aus nothwendige.
Nun mag zwar, welches das zweite ist, die Sprache in dieser ihrer Einheit für den Men¬ schen schlechtweg, als solchen, niemals, und nirgend hervorgebrochen seyn, sondern allent¬ halben weiter geändert und gebildet durch die Wirkungen, welche der Himmelsstrich, und häufigerer, oder seltnerer Gebrauch, auf die Sprachwerkzeuge, und die Aufeinanderfolge der beobachteten und bezeichneten Gegenstände, auf die Aufeinanderfolge der Bezeichnung hat¬ ten. Jedoch findet auch hierin nicht Will¬ kühr oder Ohngefähr, sondern strenges Gesez statt; und es ist nothwendig, daß in einem
werkzeugen zu dieſem, und keinem andern Laute wird. So wie die Gegenſtaͤnde ſich in den Sinnenwerkzeugen des Einzelnen mit die¬ ſer beſtimmten Figur, Farbe, u. ſ. w. abbil¬ den, ſo bilden ſie ſich im Werkzeuge des ge¬ ſellſchaftlichen Menſchen, in der Sprache, mit dieſem beſtimmten Laute ab. Nicht eigentlich redet der Menſch, ſondern in ihm redet die menſchliche Natur, und verkuͤndiget ſich an¬ dern ſeines Gleichen. Und ſo muͤßte man ſagen: die Sprache iſt eine einzige, und durch¬ aus nothwendige.
Nun mag zwar, welches das zweite iſt, die Sprache in dieſer ihrer Einheit fuͤr den Men¬ ſchen ſchlechtweg, als ſolchen, niemals, und nirgend hervorgebrochen ſeyn, ſondern allent¬ halben weiter geaͤndert und gebildet durch die Wirkungen, welche der Himmelsſtrich, und haͤufigerer, oder ſeltnerer Gebrauch, auf die Sprachwerkzeuge, und die Aufeinanderfolge der beobachteten und bezeichneten Gegenſtaͤnde, auf die Aufeinanderfolge der Bezeichnung hat¬ ten. Jedoch findet auch hierin nicht Will¬ kuͤhr oder Ohngefaͤhr, ſondern ſtrenges Geſez ſtatt; und es iſt nothwendig, daß in einem
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werkzeugen zu dieſem, und keinem andern
Laute wird. So wie die Gegenſtaͤnde ſich in
den Sinnenwerkzeugen des Einzelnen mit die¬
ſer beſtimmten Figur, Farbe, u. ſ. w. abbil¬
den, ſo bilden ſie ſich im Werkzeuge des ge¬
ſellſchaftlichen Menſchen, in der Sprache, mit
dieſem beſtimmten Laute ab. Nicht eigentlich
redet der Menſch, ſondern in ihm redet die
menſchliche Natur, und verkuͤndiget ſich an¬
dern ſeines Gleichen. Und ſo muͤßte man
ſagen: die Sprache iſt eine einzige, und durch¬
aus nothwendige.
Nun mag zwar, welches das zweite iſt, die
Sprache in dieſer ihrer Einheit fuͤr den Men¬
ſchen ſchlechtweg, als ſolchen, niemals, und
nirgend hervorgebrochen ſeyn, ſondern allent¬
halben weiter geaͤndert und gebildet durch die
Wirkungen, welche der Himmelsſtrich, und
haͤufigerer, oder ſeltnerer Gebrauch, auf die
Sprachwerkzeuge, und die Aufeinanderfolge
der beobachteten und bezeichneten Gegenſtaͤnde,
auf die Aufeinanderfolge der Bezeichnung hat¬
ten. Jedoch findet auch hierin nicht Will¬
kuͤhr oder Ohngefaͤhr, ſondern ſtrenges Geſez
ſtatt; und es iſt nothwendig, daß in einem
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/126>, abgerufen am 22.11.2024.
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