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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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I. Buch. I. Theil. I. Titel. I. Abschnitt.
soll *). I. Der Zweck der Androhung der Strafe
im Gesetz ist Abschreckung aller Bürger als mög-
licher Beleidiger, von Rechtsverletzungen. II.
Der Zweck der Zufügung derselben, die Be-
gründung der Wirksamkeit der gesetzlichen
Drohung, in wiefern ohne sie diese Drohung
eine leere (wirkunglose) Drohung seyn
würde. Da das Gesetz alle Bürger abschrecken,
die Execution aber dem Gesetz Wirkung ge-
ben soll, so ist der mittelbare Zweck (Endzweck)
der Zufügung ebenfalls blosse Abschreckung
der Bürger durch das Gesetz **).

§. 21.

Der Rechtsgrund der Strafe ist ein Grund,
von welchem die rechtliche Möglichkeit der
Strafe abhängt. Der Rechtsgrund I. der An-
drohung
der Strafe, ist die Nothwendigkeit die
Rechte Aller zu sichern. II. Der Rechtsgrund

der
*) Der Zweck der Strafe ist ja nicht zu verwechseln
mit der Absicht des Strafenden, wie es Hr. Grolman
thut. Begründung des Strafrechts etc. S. 70. Vergl.
Feuerbachs über Strafe als Sicherungsmittel.
S. 43. ff.
**) Ueber den Zweck der Strafe sind noch besonders
nachzulesen Michaelis Vorrede zum VIten Theil
des Mosaischen Rechts. -- Cäsar Denkwürdigkeiten
aus der philosophischen Welt.
Bd. IV. Abh. VI. und
dessen Abhandlung: von dem Zwecke der Strafen.
(der 2te Zusatz zu seiner Uebersetzung von Va-
laze über die Strafgesetze
). Püttmann de poe-
nis exemplaribus.
In Opusc. J. Cr. Nr. IX. --
Leisler Versuch über das Strafrecht. Frankf.
1796. -- Der Unterhaltung wegen: Leyser. Sp.
649. M. I.

I. Buch. I. Theil. I. Titel. I. Abſchnitt.
ſoll *). I. Der Zweck der Androhung der Strafe
im Geſetz iſt Abſchreckung aller Bürger als mög-
licher Beleidiger, von Rechtsverletzungen. II.
Der Zweck der Zufügung derſelben, die Be-
gründung der Wirkſamkeit der geſetzlichen
Drohung, in wiefern ohne ſie dieſe Drohung
eine leere (wirkungloſe) Drohung ſeyn
würde. Da das Geſetz alle Bürger abſchrecken,
die Execution aber dem Geſetz Wirkung ge-
ben ſoll, ſo iſt der mittelbare Zweck (Endzweck)
der Zufügung ebenfalls bloſse Abſchreckung
der Bürger durch das Geſetz **).

§. 21.

Der Rechtsgrund der Strafe iſt ein Grund,
von welchem die rechtliche Möglichkeit der
Strafe abhängt. Der Rechtsgrund I. der An-
drohung
der Strafe, iſt die Nothwendigkeit die
Rechte Aller zu ſichern. II. Der Rechtsgrund

der
*) Der Zweck der Strafe iſt ja nicht zu verwechſeln
mit der Abſicht des Strafenden, wie es Hr. Grolman
thut. Begründung des Strafrechts etc. S. 70. Vergl.
Feuerbachs über Strafe als Sicherungsmittel.
S. 43. ff.
**) Ueber den Zweck der Strafe ſind noch beſonders
nachzuleſen Michaelis Vorrede zum VIten Theil
des Moſaiſchen Rechts.Cäſar Denkwürdigkeiten
aus der philoſophiſchen Welt.
Bd. IV. Abh. VI. und
deſſen Abhandlung: von dem Zwecke der Strafen.
(der 2te Zuſatz zu ſeiner Ueberſetzung von Va-
laze über die Strafgeſetze
). Püttmann de poe-
nis exemplaribus.
In Opusc. J. Cr. Nr. IX. —
Leisler Verſuch über das Strafrecht. Frankf.
1796. — Der Unterhaltung wegen: Leyſer. Sp.
649. M. I.
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[18/0046] I. Buch. I. Theil. I. Titel. I. Abſchnitt. ſoll *). I. Der Zweck der Androhung der Strafe im Geſetz iſt Abſchreckung aller Bürger als mög- licher Beleidiger, von Rechtsverletzungen. II. Der Zweck der Zufügung derſelben, die Be- gründung der Wirkſamkeit der geſetzlichen Drohung, in wiefern ohne ſie dieſe Drohung eine leere (wirkungloſe) Drohung ſeyn würde. Da das Geſetz alle Bürger abſchrecken, die Execution aber dem Geſetz Wirkung ge- ben ſoll, ſo iſt der mittelbare Zweck (Endzweck) der Zufügung ebenfalls bloſse Abſchreckung der Bürger durch das Geſetz **). §. 21. Der Rechtsgrund der Strafe iſt ein Grund, von welchem die rechtliche Möglichkeit der Strafe abhängt. Der Rechtsgrund I. der An- drohung der Strafe, iſt die Nothwendigkeit die Rechte Aller zu ſichern. II. Der Rechtsgrund der *) Der Zweck der Strafe iſt ja nicht zu verwechſeln mit der Abſicht des Strafenden, wie es Hr. Grolman thut. Begründung des Strafrechts etc. S. 70. Vergl. Feuerbachs über Strafe als Sicherungsmittel. S. 43. ff. **) Ueber den Zweck der Strafe ſind noch beſonders nachzuleſen Michaelis Vorrede zum VIten Theil des Moſaiſchen Rechts. — Cäſar Denkwürdigkeiten aus der philoſophiſchen Welt. Bd. IV. Abh. VI. und deſſen Abhandlung: von dem Zwecke der Strafen. (der 2te Zuſatz zu ſeiner Ueberſetzung von Va- laze über die Strafgeſetze). Püttmann de poe- nis exemplaribus. In Opusc. J. Cr. Nr. IX. — Leisler Verſuch über das Strafrecht. Frankf. 1796. — Der Unterhaltung wegen: Leyſer. Sp. 649. M. I.

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/46>, abgerufen am 29.11.2024.