Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.des stili insonderheit. lum curiä, man bezeuget seine submißion durchverbindliche worte, welche keine neben-ideen einer familiarität haben, hütet sich für aller affectation einer künstlichen ausarbeitung fas- set seine gedancken kurtz und beobachtet sorg- fältig die regeln des wohlstandes. Daher wird dieses der stilus cärimoniosus genennet. S. Kemmerich l. c. p. 1057. Exempel findet man in dedicationibus, suppliqven etc. zuweilen di- spensiret uns der höhere von diesem stilo, und fodert den galanten oder gar familiären. §. 28. Werden ietztangeführte stili schrift- Siehe hiebey unten P. III. cap. 2. von briefstel- lern und briefen Stollen l. III. 30. Morhoffs Polyh. I. I. XXIII. seqq. Hederich l. c. p. 585. §. 29. Alle diese arten des stili, mag der- ienige
des ſtili inſonderheit. lum curiaͤ, man bezeuget ſeine ſubmißion durchverbindliche worte, welche keine neben-ideen einer familiaritaͤt haben, huͤtet ſich fuͤr aller affectation einer kuͤnſtlichen ausarbeitung faſ- ſet ſeine gedancken kurtz und beobachtet ſorg- faͤltig die regeln des wohlſtandes. Daher wird dieſes der ſtilus caͤrimonioſus genennet. S. Kemmerich l. c. p. 1057. Exempel findet man in dedicationibus, ſuppliqven ꝛc. zuweilen di- ſpenſiret uns der hoͤhere von dieſem ſtilo, und fodert den galanten oder gar familiaͤren. §. 28. Werden ietztangefuͤhrte ſtili ſchrift- Siehe hiebey unten P. III. cap. 2. von briefſtel- lern und briefen Stollen l. III. 30. Morhoffs Polyh. I. I. XXIII. ſeqq. Hederich l. c. p. 585. §. 29. Alle dieſe arten des ſtili, mag der- ienige
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des ſtili inſonderheit.
lum curiaͤ, man bezeuget ſeine ſubmißion durch
verbindliche worte, welche keine neben-ideen
einer familiaritaͤt haben, huͤtet ſich fuͤr aller
affectation einer kuͤnſtlichen ausarbeitung faſ-
ſet ſeine gedancken kurtz und beobachtet ſorg-
faͤltig die regeln des wohlſtandes. Daher
wird dieſes der ſtilus caͤrimonioſus genennet.
S. Kemmerich l. c. p. 1057. Exempel findet man
in dedicationibus, ſuppliqven ꝛc. zuweilen di-
ſpenſiret uns der hoͤhere von dieſem ſtilo, und
fodert den galanten oder gar familiaͤren.
§. 28. Werden ietztangefuͤhrte ſtili ſchrift-
lich abgefaſſet und in briefen gebrauchet, ſo
entſteht daher der ſtilus epiſtolaris. Dieſer
bekommt alſo, nachdem er familiaͤr oder galant
oder caͤrimonioͤs iſt, auch unterſchiedene ge-
ſtalten, und muß aus vorheraehenden para-
graphis beurtheilet werden. Zuweilen fuͤhrt
man in briefen gantze propoſitiones aus, und
ſchreitet alſo uͤber die graͤntzen einer rede im ge-
meinen leben, ſo dann heiſſen es Oratoriſche
briefe, und bekommen nach denen noͤthigen
eigenſchaften des ſtili, eine recht Oratoriſche
form und Oratoriſchen ſtilum, welcher ſich mit
allen pathetiſchen, weitlaͤuftigen, hohen, und
ſinnreichen, auch andern arten von ſtilis ver-
binden laͤſſet, und deſſen oben §. 18. gedacht
worden.
Siehe hiebey unten P. III. cap. 2. von briefſtel-
lern und briefen Stollen l. III. 30. Morhoffs
Polyh. I. I. XXIII. ſeqq. Hederich l. c. p. 585.
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