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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
Siehe Stollen I. IIII. 24. sqq. Diesen stilum ha-
ben die in ana. siehe Stollen I. Vorber. 59.
Morhoffs
Polyh. I.I. XV. 56. Der Hr. auctor
der gespräche im reiche der todten
ist hierinn
unter den neuesten am glücklichsten.

§. 26. Eben diesen stilum verändern unter-
schiedene absichten des redenden, daß er bald
liebkosend nnd verbindlich, bald höflich und
angenehm wird, alsdann könte man ihn den
galanten stilum nennen. Er entlehnet so dann
etwas von dem arguten und schertzenden stilo,
richtet sich nach dem galanten gebrauch, dru-
cket den affect der wohlgewogenheit und erge-
benheit, durch etwas schmeichlende worte aus,
bedienet sich eines angenehmen leicht fliessen-
den numeri, läst zwar keine kunst und ausge-
suchte zierlichkeit mercken, gehet doch aber nicht
zu weit davon ab, steigt nur biß zum stilo me-
diocri, und erfodert daß man sonderlich die
personen nach ihren geschlecht und stande be-
obachte, wann man ihn anbringen will.

Zu diesem stilo scheint die Frantzöische sprache die
geschickteste zu seyn, allein Talander, Menan-
tes, Neukirch, etc.
haben in regeln und exem-
peln, in reden und briefen gewiefen, daß die
Teutsche sprache es ihr vollkommen gleich thue
S. Kemmerich l. c. p. 1048. 1055.

§. 27. Von diesen gehet der stilus in etwas
ab, welchen man im gemeinem leben gegen
höhere gebrauchet. Denn ob zwarhier eben-
fals der galante gebrauch für andern zu con-
suliren ist, so wird doch der stilus etwas ernst-
hafter, man beobachtet für allen dingen den sti-

lum
von denen unterſchiedenen arten
Siehe Stollen I. IIII. 24. ſqq. Dieſen ſtilum ha-
ben die in ana. ſiehe Stollen I. Vorber. 59.
Morhoffs
Polyh. I.I. XV. 56. Der Hr. auctor
der geſpraͤche im reiche der todten
iſt hierinn
unter den neueſten am gluͤcklichſten.

§. 26. Eben dieſen ſtilum veraͤndern unter-
ſchiedene abſichten des redenden, daß er bald
liebkoſend nnd verbindlich, bald hoͤflich und
angenehm wird, alsdann koͤnte man ihn den
galanten ſtilum nennen. Er entlehnet ſo dann
etwas von dem arguten und ſchertzenden ſtilo,
richtet ſich nach dem galanten gebrauch, dru-
cket den affect der wohlgewogenheit und erge-
benheit, durch etwas ſchmeichlende worte aus,
bedienet ſich eines angenehmen leicht flieſſen-
den numeri, laͤſt zwar keine kunſt und ausge-
ſuchte zierlichkeit mercken, gehet doch aber nicht
zu weit davon ab, ſteigt nur biß zum ſtilo me-
diocri, und erfodert daß man ſonderlich die
perſonen nach ihren geſchlecht und ſtande be-
obachte, wann man ihn anbringen will.

Zu dieſem ſtilo ſcheint die Frantzoͤiſche ſprache die
geſchickteſte zu ſeyn, allein Talander, Menan-
tes, Neukirch, ꝛc.
haben in regeln und exem-
peln, in reden und briefen gewiefen, daß die
Teutſche ſprache es ihr vollkommen gleich thue
S. Kemmerich l. c. p. 1048. 1055.

§. 27. Von dieſen gehet der ſtilus in etwas
ab, welchen man im gemeinem leben gegen
hoͤhere gebrauchet. Denn ob zwarhier eben-
fals der galante gebrauch fuͤr andern zu con-
ſuliren iſt, ſo wird doch der ſtilus etwas ernſt-
hafter, man beobachtet fuͤr allen dingen den ſti-

lum
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[350/0368] von denen unterſchiedenen arten Siehe Stollen I. IIII. 24. ſqq. Dieſen ſtilum ha- ben die in ana. ſiehe Stollen I. Vorber. 59. Morhoffs Polyh. I.I. XV. 56. Der Hr. auctor der geſpraͤche im reiche der todten iſt hierinn unter den neueſten am gluͤcklichſten. §. 26. Eben dieſen ſtilum veraͤndern unter- ſchiedene abſichten des redenden, daß er bald liebkoſend nnd verbindlich, bald hoͤflich und angenehm wird, alsdann koͤnte man ihn den galanten ſtilum nennen. Er entlehnet ſo dann etwas von dem arguten und ſchertzenden ſtilo, richtet ſich nach dem galanten gebrauch, dru- cket den affect der wohlgewogenheit und erge- benheit, durch etwas ſchmeichlende worte aus, bedienet ſich eines angenehmen leicht flieſſen- den numeri, laͤſt zwar keine kunſt und ausge- ſuchte zierlichkeit mercken, gehet doch aber nicht zu weit davon ab, ſteigt nur biß zum ſtilo me- diocri, und erfodert daß man ſonderlich die perſonen nach ihren geſchlecht und ſtande be- obachte, wann man ihn anbringen will. Zu dieſem ſtilo ſcheint die Frantzoͤiſche ſprache die geſchickteſte zu ſeyn, allein Talander, Menan- tes, Neukirch, ꝛc. haben in regeln und exem- peln, in reden und briefen gewiefen, daß die Teutſche ſprache es ihr vollkommen gleich thue S. Kemmerich l. c. p. 1048. 1055. §. 27. Von dieſen gehet der ſtilus in etwas ab, welchen man im gemeinem leben gegen hoͤhere gebrauchet. Denn ob zwarhier eben- fals der galante gebrauch fuͤr andern zu con- ſuliren iſt, ſo wird doch der ſtilus etwas ernſt- hafter, man beobachtet fuͤr allen dingen den ſti- lum

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/368>, abgerufen am 22.11.2024.