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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
ihn von einem leimichten boden von ferne kaum
unterscheiden können. Nach dem winck des
allgewaltigen schöpfers führet sich das erdreich
ietzt wie eine gütige zeuge mutter so vieler be-
wunderns würdiger kräuter auf, ietzt wie ein
mit stahl und eisen überzogener magnet-stein.
Nachdem willen eines halb erfrornen wanders-
mannes, muß sich die lufft zur erwärmung der
erstarreten glieder gebrauchen lassen, welche
er gleich darauf heisse speisen damit abzuküh-
len anwendet. Ein unnützer irwisch ist, wie
ich glaube, doch dazu nütze, daß er zu einem bilde
der in die abwechselung verliebten welt dienen
kan. Steine aus einem felsen gehauen, müs-
sen sich so wohl zu einem verachteten pflaster
als prahlenden fronton schicken. Die zeit
bauet mit erstaunender bemühung solche wer-
cke auf, von welchen man meinen solte, daß sie
der unbeständigkeit allen vortheil abgelauffen
hätten, und eben dieselbige belehret uns nach
wenig verflossenen iahren, was sie dabey für
ein absehen gehabt, nemlich in der asche und
überbleibseln von solchen kostbarkeiten mit le-
bendigen buchstaben zuschreiben: es sey alles
wandelbahr. Das ungemein harte stahl
hat noch kein mittel funden zu verhindern, daß
man es nicht in allerhand gestalten zu unter-
schiedenen gebrauche zwinge. Die bäume
fangen gegen den sommer an sich in grünende
blätter zu verstecken und lassen selbige gegen den
winter fallen, da diese ihnen alsdenn, wo nicht

nöthi-

von denen unterſchiedenen arten
ihn von einem leimichten boden von ferne kaum
unterſcheiden koͤnnen. Nach dem winck des
allgewaltigen ſchoͤpfers fuͤhret ſich das erdreich
ietzt wie eine guͤtige zeuge mutter ſo vieler be-
wunderns wuͤrdiger kraͤuter auf, ietzt wie ein
mit ſtahl und eiſen uͤberzogener magnet-ſtein.
Nachdem willen eines halb erfrornen wandeꝛs-
mannes, muß ſich die lufft zur erwaͤrmung der
erſtarreten glieder gebrauchen laſſen, welche
er gleich darauf heiſſe ſpeiſen damit abzukuͤh-
len anwendet. Ein unnuͤtzer irwiſch iſt, wie
ich glaube, doch dazu nuͤtze, daß er zu einem bilde
der in die abwechſelung verliebten welt dienen
kan. Steine aus einem felſen gehauen, muͤſ-
ſen ſich ſo wohl zu einem verachteten pflaſter
als prahlenden fronton ſchicken. Die zeit
bauet mit erſtaunender bemuͤhung ſolche wer-
cke auf, von welchen man meinen ſolte, daß ſie
der unbeſtaͤndigkeit allen vortheil abgelauffen
haͤtten, und eben dieſelbige belehret uns nach
wenig verfloſſenen iahren, was ſie dabey fuͤr
ein abſehen gehabt, nemlich in der aſche und
uͤberbleibſeln von ſolchen koſtbarkeiten mit le-
bendigen buchſtaben zuſchreiben: es ſey alles
wandelbahr. Das ungemein harte ſtahl
hat noch kein mittel funden zu verhindern, daß
man es nicht in allerhand geſtalten zu unter-
ſchiedenen gebrauche zwinge. Die baͤume
fangen gegen den ſommer an ſich in gruͤnende
blaͤtter zu verſtecken und laſſen ſelbige gegen den
winter fallen, da dieſe ihnen alsdenn, wo nicht

noͤthi-
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[264/0282] von denen unterſchiedenen arten ihn von einem leimichten boden von ferne kaum unterſcheiden koͤnnen. Nach dem winck des allgewaltigen ſchoͤpfers fuͤhret ſich das erdreich ietzt wie eine guͤtige zeuge mutter ſo vieler be- wunderns wuͤrdiger kraͤuter auf, ietzt wie ein mit ſtahl und eiſen uͤberzogener magnet-ſtein. Nachdem willen eines halb erfrornen wandeꝛs- mannes, muß ſich die lufft zur erwaͤrmung der erſtarreten glieder gebrauchen laſſen, welche er gleich darauf heiſſe ſpeiſen damit abzukuͤh- len anwendet. Ein unnuͤtzer irwiſch iſt, wie ich glaube, doch dazu nuͤtze, daß er zu einem bilde der in die abwechſelung verliebten welt dienen kan. Steine aus einem felſen gehauen, muͤſ- ſen ſich ſo wohl zu einem verachteten pflaſter als prahlenden fronton ſchicken. Die zeit bauet mit erſtaunender bemuͤhung ſolche wer- cke auf, von welchen man meinen ſolte, daß ſie der unbeſtaͤndigkeit allen vortheil abgelauffen haͤtten, und eben dieſelbige belehret uns nach wenig verfloſſenen iahren, was ſie dabey fuͤr ein abſehen gehabt, nemlich in der aſche und uͤberbleibſeln von ſolchen koſtbarkeiten mit le- bendigen buchſtaben zuſchreiben: es ſey alles wandelbahr. Das ungemein harte ſtahl hat noch kein mittel funden zu verhindern, daß man es nicht in allerhand geſtalten zu unter- ſchiedenen gebrauche zwinge. Die baͤume fangen gegen den ſommer an ſich in gruͤnende blaͤtter zu verſtecken und laſſen ſelbige gegen den winter fallen, da dieſe ihnen alsdenn, wo nicht noͤthi-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/282>, abgerufen am 25.11.2024.