Zu diesem Ende ist unumgänglich nöthig, daß man schon einen Fall in gantzen Zahlen wiße oder erra- then habe, dann sonsten würde alle Mühe überflü- ßig seyn mehr dergleichen Fälle zu suchen, weil viel- leicht die Formel selbst unmöglich seyn möchte.
Wir wollen demnach annehmen daß diese Formel ein Quadrat werde wann man setzt x = f, und wollen das Quadrat durch gg andeuten, also daß aff + b = gg wo demnach f und g bekante Zahlen sind. Es kommt also nur darauf an, wie aus diesem Fall noch andere Fälle hergeleitet werden können; und diese Untersu- chung ist um so viel wichtiger, je mehr Schwierig- keiten dieselbe unterworfen ist, welche wir aber durch folgende Kunstgriffe überwinden werden.
81.
Da nun schon gefunden worden aff + b = gg, und über dieses auch seyn soll axx + b = yy, so sub- trahire man jene Gleichung von dieser, um zu bekom- men axx - aff = yy - gg, welche sich also durch Factoren ausdrücken läßt a(x + f)(x - f) = (y + g)(y - g); man multiplicire beyderseits mit pq, so hat man apq(x + f)(x - f) = pq(y + g)(y - g):
um
Zweyter Abſchnitt
Zu dieſem Ende iſt unumgaͤnglich noͤthig, daß man ſchon einen Fall in gantzen Zahlen wiße oder erra- then habe, dann ſonſten wuͤrde alle Muͤhe uͤberfluͤ- ßig ſeyn mehr dergleichen Faͤlle zu ſuchen, weil viel- leicht die Formel ſelbſt unmoͤglich ſeyn moͤchte.
Wir wollen demnach annehmen daß dieſe Formel ein Quadrat werde wann man ſetzt x = f, und wollen das Quadrat durch gg andeuten, alſo daß aff + b = gg wo demnach f und g bekante Zahlen ſind. Es kommt alſo nur darauf an, wie aus dieſem Fall noch andere Faͤlle hergeleitet werden koͤnnen; und dieſe Unterſu- chung iſt um ſo viel wichtiger, je mehr Schwierig- keiten dieſelbe unterworfen iſt, welche wir aber durch folgende Kunſtgriffe uͤberwinden werden.
81.
Da nun ſchon gefunden worden aff + b = gg, und uͤber dieſes auch ſeyn ſoll axx + b = yy, ſo ſub- trahire man jene Gleichung von dieſer, um zu bekom- men axx - aff = yy - gg, welche ſich alſo durch Factoren ausdruͤcken laͤßt a(x + f)(x - f) = (y + g)(y - g); man multiplicire beyderſeits mit pq, ſo hat man apq(x + f)(x - f) = pq(y + g)(y - g):
um
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0298"n="296"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Zweyter Abſchnitt</hi></fw><lb/><p>Zu dieſem Ende iſt unumgaͤnglich noͤthig, daß<lb/>
man ſchon einen Fall in gantzen Zahlen wiße oder erra-<lb/>
then habe, dann ſonſten wuͤrde alle Muͤhe uͤberfluͤ-<lb/>
ßig ſeyn mehr dergleichen Faͤlle zu ſuchen, weil viel-<lb/>
leicht die Formel ſelbſt unmoͤglich ſeyn moͤchte.</p><lb/><p>Wir wollen demnach annehmen daß dieſe Formel<lb/>
ein Quadrat werde wann man ſetzt <hirendition="#aq">x = f</hi>, und wollen<lb/>
das Quadrat durch <hirendition="#aq">gg</hi> andeuten, alſo daß <hirendition="#aq">aff + b = gg</hi><lb/>
wo demnach <hirendition="#aq">f</hi> und <hirendition="#aq">g</hi> bekante Zahlen ſind. Es kommt<lb/>
alſo nur darauf an, wie aus dieſem Fall noch andere<lb/>
Faͤlle hergeleitet werden koͤnnen; und dieſe Unterſu-<lb/>
chung iſt um ſo viel wichtiger, je mehr Schwierig-<lb/>
keiten dieſelbe unterworfen iſt, welche wir aber durch<lb/>
folgende Kunſtgriffe uͤberwinden werden.</p></div><lb/><divn="3"><head>81.</head><lb/><p>Da nun ſchon gefunden worden <hirendition="#aq">aff + b = gg</hi>,<lb/>
und uͤber dieſes auch ſeyn ſoll <hirendition="#aq">axx + b = yy</hi>, ſo ſub-<lb/>
trahire man jene Gleichung von dieſer, um zu bekom-<lb/>
men <hirendition="#aq">axx - aff = yy - gg</hi>, welche ſich alſo durch<lb/>
Factoren ausdruͤcken laͤßt <hirendition="#aq">a(x + f)(x - f) =<lb/>
(y + g)(y - g);</hi> man multiplicire beyderſeits mit <hirendition="#aq">pq</hi>, ſo<lb/>
hat man <hirendition="#aq">apq(x + f)(x - f) = pq(y + g)(y - g)</hi>:<lb/><fwplace="bottom"type="catch">um</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[296/0298]
Zweyter Abſchnitt
Zu dieſem Ende iſt unumgaͤnglich noͤthig, daß
man ſchon einen Fall in gantzen Zahlen wiße oder erra-
then habe, dann ſonſten wuͤrde alle Muͤhe uͤberfluͤ-
ßig ſeyn mehr dergleichen Faͤlle zu ſuchen, weil viel-
leicht die Formel ſelbſt unmoͤglich ſeyn moͤchte.
Wir wollen demnach annehmen daß dieſe Formel
ein Quadrat werde wann man ſetzt x = f, und wollen
das Quadrat durch gg andeuten, alſo daß aff + b = gg
wo demnach f und g bekante Zahlen ſind. Es kommt
alſo nur darauf an, wie aus dieſem Fall noch andere
Faͤlle hergeleitet werden koͤnnen; und dieſe Unterſu-
chung iſt um ſo viel wichtiger, je mehr Schwierig-
keiten dieſelbe unterworfen iſt, welche wir aber durch
folgende Kunſtgriffe uͤberwinden werden.
81.
Da nun ſchon gefunden worden aff + b = gg,
und uͤber dieſes auch ſeyn ſoll axx + b = yy, ſo ſub-
trahire man jene Gleichung von dieſer, um zu bekom-
men axx - aff = yy - gg, welche ſich alſo durch
Factoren ausdruͤcken laͤßt a(x + f)(x - f) =
(y + g)(y - g); man multiplicire beyderſeits mit pq, ſo
hat man apq(x + f)(x - f) = pq(y + g)(y - g):
um
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/298>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.