Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite

Erster Abschnitt
+ d. Dann setzt man hier xx = y so wird x4 = yy,
dahero unsere Gleichung yy = 2 a y + d, woraus ge-
funden wird y = a +/- sqrt(aa + d): dahero für die
erste Gleichung seyn wird xx = a +/- sqrt(aa + d),
woraus folglich noch die Quadrat-Wurzel gezogen
werden muß. Da nun hier sqrtb = sqrt(aa + d) also b =
aa + d
, so wird aa - b = - d. Wäre nun - d ein Qua-
drat nemlich cc oder d = - cc, so kann die Wurzel
angezeigt werden; es sey demnach d = - cc, oder es
sey diese Gleichung vom vierten Grad vorgegeben x4
= 2 axx - cc
, so wird daraus der Werth von x also
ausgedrückt x = sqrt +/- sqrt.

120.

Wir wollen dieses durch einige Exempel erläu-
tern;

I. Erstlich suche man zwey Zahlen deren Product sey
105, und wann man ihre Quadraten zusammen addirt,
so sey die Summe = 274?

Man setze diese Zahlen seyen x und y, so hat man
sogleich diese zwey Gleichungen I.) xy = 105 und II.) xx
+ yy
= 274.

Aus

Erſter Abſchnitt
+ d. Dann ſetzt man hier xx = y ſo wird x4 = yy,
dahero unſere Gleichung yy = 2 a y + d, woraus ge-
funden wird y = a ± √(aa + d): dahero fuͤr die
erſte Gleichung ſeyn wird xx = a ± √(aa + d),
woraus folglich noch die Quadrat-Wurzel gezogen
werden muß. Da nun hier √b = √(aa + d) alſo b =
aa + d
, ſo wird aa - b = - d. Waͤre nun - d ein Qua-
drat nemlich cc oder d = - cc, ſo kann die Wurzel
angezeigt werden; es ſey demnach d = - cc, oder es
ſey dieſe Gleichung vom vierten Grad vorgegeben x4
= 2 axx - cc
, ſo wird daraus der Werth von x alſo
ausgedruͤckt x = √ ± √.

120.

Wir wollen dieſes durch einige Exempel erlaͤu-
tern;

I. Erſtlich ſuche man zwey Zahlen deren Product ſey
105, und wann man ihre Quadraten zuſammen addirt,
ſo ſey die Summe = 274?

Man ſetze dieſe Zahlen ſeyen x und y, ſo hat man
ſogleich dieſe zwey Gleichungen I.) xy = 105 und II.) xx
+ yy
= 274.

Aus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0104" n="102"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt</hi></fw><lb/>
+ <hi rendition="#aq">d</hi>. Dann &#x017F;etzt man hier <hi rendition="#aq">xx = y</hi> &#x017F;o wird <hi rendition="#aq">x<hi rendition="#sup">4</hi> = yy</hi>,<lb/>
dahero un&#x017F;ere Gleichung <hi rendition="#aq">yy = 2 a y + d</hi>, woraus ge-<lb/>
funden wird <hi rendition="#aq">y = a ± &#x221A;(aa + d)</hi>: dahero fu&#x0364;r die<lb/>
er&#x017F;te Gleichung &#x017F;eyn wird <hi rendition="#aq">xx = a ± &#x221A;(aa + d)</hi>,<lb/>
woraus folglich noch die Quadrat-Wurzel gezogen<lb/>
werden muß. Da nun hier &#x221A;<hi rendition="#aq">b = &#x221A;(aa + d)</hi> al&#x017F;o <hi rendition="#aq">b =<lb/>
aa + d</hi>, &#x017F;o wird <hi rendition="#aq">aa - b = - d</hi>. Wa&#x0364;re nun - <hi rendition="#aq">d</hi> ein Qua-<lb/>
drat nemlich <hi rendition="#aq">cc</hi> oder <hi rendition="#aq">d = - cc</hi>, &#x017F;o kann die Wurzel<lb/>
angezeigt werden; es &#x017F;ey demnach <hi rendition="#aq">d = - cc</hi>, oder es<lb/>
&#x017F;ey die&#x017F;e Gleichung vom vierten Grad vorgegeben <hi rendition="#aq">x<hi rendition="#sup">4</hi><lb/>
= 2 axx - cc</hi>, &#x017F;o wird daraus der Werth von <hi rendition="#aq">x</hi> al&#x017F;o<lb/>
ausgedru&#x0364;ckt <hi rendition="#aq">x</hi> = &#x221A;<formula notation="TeX">\frac{a + c}{2}</formula> ± &#x221A;<formula notation="TeX">\frac{a - c}{2}</formula>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>120.</head><lb/>
            <p>Wir wollen die&#x017F;es durch einige Exempel erla&#x0364;u-<lb/>
tern;</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Er&#x017F;tlich &#x017F;uche man zwey Zahlen deren Product &#x017F;ey<lb/>
105, und wann man ihre Quadraten zu&#x017F;ammen addirt,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ey die Summe = 274?</p><lb/>
            <p>Man &#x017F;etze die&#x017F;e Zahlen &#x017F;eyen <hi rendition="#aq">x</hi> und <hi rendition="#aq">y</hi>, &#x017F;o hat man<lb/>
&#x017F;ogleich die&#x017F;e zwey Gleichungen <hi rendition="#aq">I.) xy</hi> = 105 und <hi rendition="#aq">II.) xx<lb/>
+ yy</hi> = 274.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Aus</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[102/0104] Erſter Abſchnitt + d. Dann ſetzt man hier xx = y ſo wird x4 = yy, dahero unſere Gleichung yy = 2 a y + d, woraus ge- funden wird y = a ± √(aa + d): dahero fuͤr die erſte Gleichung ſeyn wird xx = a ± √(aa + d), woraus folglich noch die Quadrat-Wurzel gezogen werden muß. Da nun hier √b = √(aa + d) alſo b = aa + d, ſo wird aa - b = - d. Waͤre nun - d ein Qua- drat nemlich cc oder d = - cc, ſo kann die Wurzel angezeigt werden; es ſey demnach d = - cc, oder es ſey dieſe Gleichung vom vierten Grad vorgegeben x4 = 2 axx - cc, ſo wird daraus der Werth von x alſo ausgedruͤckt x = √[FORMEL] ± √[FORMEL]. 120. Wir wollen dieſes durch einige Exempel erlaͤu- tern; I. Erſtlich ſuche man zwey Zahlen deren Product ſey 105, und wann man ihre Quadraten zuſammen addirt, ſo ſey die Summe = 274? Man ſetze dieſe Zahlen ſeyen x und y, ſo hat man ſogleich dieſe zwey Gleichungen I.) xy = 105 und II.) xx + yy = 274. Aus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/104
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/104>, abgerufen am 23.11.2024.