charitativa etc in Teutschlande in den alten zeiten nicht ungewönlich gewesen; das kloster Bosau ver- sprach dem bischoffe zu Naumburg etc im jare 1472, järlich 18 rheinische gulden an statt des subsidii charitativi, Schamelius vom kloster st. Georgens s. 59. Wegen der pfaffen-steuer in Thüringen ward im jare 1444 ein vergleich gestifftet, Ru- dolphi,Gotha diplom. I, s. 137. Nachher aber sind sie bekannter worden; besonders bei der rit- terschaft etc bräuchlich geworden; es lissen sich auch wohl dijenige, welche dergleichen überreicheten, desfalls reversalien ausstellen, Matthias von Schulenburgde priuilegiis ac praerogatiuis nobi- lium mediator in Germ. Witt. 1746, 4t, cap. 2, § 2, s. 44, Buders sammlungen s. 422, Joh. Dav. Koehlerde ortu et progressu subsidii chari- tatiui imperatori august. ab ordine equestri S. R. I. libero ac immediato in necessitatibus publicis prae- stiti, Altd. 1728, 4t, § 5, s. 16 fg., Schwarz in der pommerischen lehnhistori s. 773, *, s. 774, *, s. 775 fg., s. 778 fg., s. 789 fg., s. 798 fg., s. 833 fg., s. 981 fg. Dahingegen waren der praelaten hintersassen steuerbar, und gaben dem kaiser, auch den fürsten, und herren, einen zinß, besage der urkunde des kaiser OttensI, vom jare 979, in den Kuchenbeckerischenanal. Hass. coll. X, s. 390, Schwarz am a. o. s. 789 fg. s. 798 fg. Wie dann der erzbischoff adelbert zu Mainz das kopf- recht, oder die kopfsteuer den hintersassen von st. Alban im jare 1130 erlisse, Val. Ferd. von Gu- denusT. I, cod. diplom. s. 860. Bei der Reichs-abtei Baindt findet man dißfalls eine aus- name, besage des Moserischen statsrechtes von diser abtei, Leipz. 1740 fol., cap. 3, § 4, s. 7. Die geistlichkeit im hochstifte Costanz soll in noht- und zulässigen fällen an Oesterreich landsteuern,
auf
LX h. von den fuͤrgeſezten der doͤrfer,
charitativa ꝛc in Teutſchlande in den alten zeiten nicht ungewoͤnlich geweſen; das kloſter Boſau ver- ſprach dem biſchoffe zu Naumburg ꝛc im jare 1472, jaͤrlich 18 rheiniſche gulden an ſtatt des ſubſidii charitativi, Schamelius vom kloſter ſt. Georgens ſ. 59. Wegen der pfaffen-ſteuer in Thuͤringen ward im jare 1444 ein vergleich geſtifftet, Ru- dolphi,Gotha diplom. I, ſ. 137. Nachher aber ſind ſie bekannter worden; beſonders bei der rit- terſchaft ꝛc braͤuchlich geworden; es liſſen ſich auch wohl dijenige, welche dergleichen uͤberreicheten, desfalls reverſalien ausſtellen, Matthias von Schulenburgde priuilegiis ac praerogatiuis nobi- lium mediator in Germ. Witt. 1746, 4t, cap. 2, § 2, ſ. 44, Buders ſammlungen ſ. 422, Joh. Dav. Koehlerde ortu et progreſſu ſubſidii chari- tatiui imperatori auguſt. ab ordine equeſtri S. R. I. libero ac immediato in neceſſitatibus publicis prae- ſtiti, Altd. 1728, 4t, § 5, ſ. 16 fg., Schwarz in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 773, *, ſ. 774, *, ſ. 775 fg., ſ. 778 fg., ſ. 789 fg., ſ. 798 fg., ſ. 833 fg., ſ. 981 fg. Dahingegen waren der praelaten hinterſaſſen ſteuerbar, und gaben dem kaiſer, auch den fuͤrſten, und herren, einen zinß, beſage der urkunde des kaiſer OttensI, vom jare 979, in den Kuchenbeckeriſchenanal. Haſſ. coll. X, ſ. 390, Schwarz am a. o. ſ. 789 fg. ſ. 798 fg. Wie dann der erzbiſchoff adelbert zu Mainz das kopf- recht, oder die kopfſteuer den hinterſaſſen von ſt. Alban im jare 1130 erliſſe, Val. Ferd. von Gu- denusT. I, cod. diplom. ſ. 860. Bei der Reichs-abtei Baindt findet man dißfalls eine aus- name, beſage des Moſeriſchen ſtatsrechtes von diſer abtei, Leipz. 1740 fol., cap. 3, § 4, ſ. 7. Die geiſtlichkeit im hochſtifte Coſtanz ſoll in noht- und zulaͤſſigen faͤllen an Oeſterreich landſteuern,
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LX h. von den fuͤrgeſezten der doͤrfer,
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nicht ungewoͤnlich geweſen; das kloſter Boſau ver-
ſprach dem biſchoffe zu Naumburg ꝛc im jare 1472,
jaͤrlich 18 rheiniſche gulden an ſtatt des ſubſidii
charitativi, Schamelius vom kloſter ſt. Georgens
ſ. 59. Wegen der pfaffen-ſteuer in Thuͤringen
ward im jare 1444 ein vergleich geſtifftet, Ru-
dolphi, Gotha diplom. I, ſ. 137. Nachher aber
ſind ſie bekannter worden; beſonders bei der rit-
terſchaft ꝛc braͤuchlich geworden; es liſſen ſich auch
wohl dijenige, welche dergleichen uͤberreicheten,
desfalls reverſalien ausſtellen, Matthias von
Schulenburg de priuilegiis ac praerogatiuis nobi-
lium mediator in Germ. Witt. 1746, 4t, cap. 2,
§ 2, ſ. 44, Buders ſammlungen ſ. 422, Joh.
Dav. Koehler de ortu et progreſſu ſubſidii chari-
tatiui imperatori auguſt. ab ordine equeſtri S. R. I.
libero ac immediato in neceſſitatibus publicis prae-
ſtiti, Altd. 1728, 4t, § 5, ſ. 16 fg., Schwarz
in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 773, *, ſ. 774,
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praelaten hinterſaſſen ſteuerbar, und gaben dem
kaiſer, auch den fuͤrſten, und herren, einen zinß,
beſage der urkunde des kaiſer Ottens I, vom jare
979, in den Kuchenbeckeriſchen anal. Haſſ. coll. X,
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dann der erzbiſchoff adelbert zu Mainz das kopf-
recht, oder die kopfſteuer den hinterſaſſen von ſt.
Alban im jare 1130 erliſſe, Val. Ferd. von Gu-
denus T. I, cod. diplom. ſ. 860. Bei der
Reichs-abtei Baindt findet man dißfalls eine aus-
name, beſage des Moſeriſchen ſtatsrechtes von
diſer abtei, Leipz. 1740 fol., cap. 3, § 4, ſ. 7.
Die geiſtlichkeit im hochſtifte Coſtanz ſoll in noht-
und zulaͤſſigen faͤllen an Oeſterreich landſteuern,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/394>, abgerufen am 25.11.2024.
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