3228 des 2ten th.), Ge. Frid. Harpprecht im cons. 7 n. 132, und cons. 36 n. 12 fgg. vol. VII, Schoepff im con. 7 n. 27, und cons. 33 n. 42 fgg. vol. VIIII cons. Tub.,von LudolfP. III obs. 247 s. 31. Als die oesterreichische prinzeßin: Eli- sabeth mit dem Sigismund, könige in Pohlen, 1530 vermälet wurde, mußte sie, mit genemigung ires gemales entsagen: omni iuri, si quod ipsi ad serenissimorum etc parentum hereditatem compe- teret etc, Freiherr von Senkenberg im 4ten teile der sammlung ungedruckter etc schriften, 1751, 8v, s. 49 s. 50, und in der vorrede darzu § VIII. Wie die verwitbete Kaiserin-königin wider Kur-Baiern behaubtete; oder, ob die verzihene töchter zur erb- folge eintreten? wie Kur-Baiern wider Oesterreich vermeinete. Dahingegen eräuget sich auch eine clausula reservatoria specialis: "daß sobald der "mannsstamm erloschen seyn würde, sie die ver- "zichterin, oder ire abkömmlinge, sofort im lande "(gute) folgen sollte." Diser besondere vorbehalt ist als eine cautel nachzuamen. Die Amelia Eli- sabetha, gräfin zu Hanau-Münzenberg, als erb- tochter, verzihe allso, in ansehung des Hanau-Lich- tenbergischen mannsstammes (§ 3228 des 2ten th.). Jn praxi saget man: wenn schon die clausula re- servatoria nicht angehänget ist; so ist sie dennoch darunter zu verstehen F. C. HarpprechtT. II diss. acad. 73 -- 75, die von Senkenbergische, und von Cramerische streitschriften Ge. Wilh. Lud. Bene- ckende renunciationibus et pactis reseruat. Giessen 1742, die Nettelbladtische Hallische beiträge zur jur. gel. histori th. I s. 309 fgg.
§ 3179
Die practici haben aus dem päpstlichen rechtewie die verzich- te der töchter aufgekommen sind? (§ 3183 des 2ten th.) die nohtwendigkeit der ver-
zichte
von den verzichten der toͤchter ꝛc.
3228 des 2ten th.), Ge. Frid. Harpprecht im conſ. 7 n. 132, und conſ. 36 n. 12 fgg. vol. VII, Schoepff im con. 7 n. 27, und conſ. 33 n. 42 fgg. vol. VIIII conſ. Tub.,von LudolfP. III obſ. 247 ſ. 31. Als die oeſterreichiſche prinzeßin: Eli- ſabeth mit dem Sigismund, koͤnige in Pohlen, 1530 vermaͤlet wurde, mußte ſie, mit genemigung ires gemales entſagen: omni iuri, ſi quod ipſi ad ſereniſſimorum etc parentum hereditatem compe- teret etc, Freiherr von Senkenberg im 4ten teile der ſammlung ungedruckter ꝛc ſchriften, 1751, 8v, ſ. 49 ſ. 50, und in der vorrede darzu § VIII. Wie die verwitbete Kaiſerin-koͤnigin wider Kur-Baiern behaubtete; oder, ob die verzihene toͤchter zur erb- folge eintreten? wie Kur-Baiern wider Oeſterreich vermeinete. Dahingegen eraͤuget ſich auch eine clauſula reſervatoria ſpecialis: „daß ſobald der „mannsſtamm erloſchen ſeyn wuͤrde, ſie die ver- „zichterin, oder ire abkoͤmmlinge, ſofort im lande „(gute) folgen ſollte.‟ Diſer beſondere vorbehalt iſt als eine cautel nachzuamen. Die Amelia Eli- ſabetha, graͤfin zu Hanau-Muͤnzenberg, als erb- tochter, verzihe allſo, in anſehung des Hanau-Lich- tenbergiſchen mannsſtammes (§ 3228 des 2ten th.). Jn praxi ſaget man: wenn ſchon die clauſula re- ſervatoria nicht angehaͤnget iſt; ſo iſt ſie dennoch darunter zu verſtehen F. C. HarpprechtT. II diſſ. acad. 73 — 75, die von Senkenbergiſche, und von Crameriſche ſtreitſchriften Ge. Wilh. Lud. Bene- ckende renunciationibus et pactis reſeruat. Gieſſen 1742, die Nettelbladtiſche Halliſche beitraͤge zur jur. gel. hiſtori th. I ſ. 309 fgg.
§ 3179
Die practici haben aus dem paͤpſtlichen rechtewie die verzich- te der toͤchter aufgekommen ſind? (§ 3183 des 2ten th.) die nohtwendigkeit der ver-
zichte
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f1139"n="1115"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den verzichten der toͤchter ꝛc.</hi></fw><lb/>
3228 des 2ten th.), <hirendition="#fr">Ge. Frid. Harpprecht</hi> im<lb/><hirendition="#aq">conſ.</hi> 7 n. 132, und <hirendition="#aq">conſ.</hi> 36 n. 12 fgg. <hirendition="#aq">vol. VII,</hi><lb/><hirendition="#fr">Schoepff</hi> im <hirendition="#aq">con.</hi> 7 n. 27, und <hirendition="#aq">conſ.</hi> 33 n. 42<lb/>
fgg. <hirendition="#aq">vol. VIIII conſ. Tub.,</hi><hirendition="#fr">von Ludolf</hi><hirendition="#aq">P. III obſ.</hi><lb/>
247 ſ. 31. Als die oeſterreichiſche prinzeßin: Eli-<lb/>ſabeth mit dem Sigismund, koͤnige in Pohlen,<lb/>
1530 vermaͤlet wurde, mußte ſie, mit genemigung<lb/>
ires gemales entſagen: <hirendition="#aq">omni iuri, ſi quod ipſi ad<lb/>ſereniſſimorum etc parentum hereditatem compe-<lb/>
teret etc,</hi> Freiherr <hirendition="#fr">von Senkenberg</hi> im 4ten teile<lb/>
der ſammlung ungedruckter ꝛc ſchriften, 1751, 8v,<lb/>ſ. 49 ſ. 50, und in der vorrede darzu § <hirendition="#aq">VIII.</hi> Wie<lb/>
die verwitbete Kaiſerin-koͤnigin wider Kur-Baiern<lb/>
behaubtete; oder, ob die verzihene toͤchter zur erb-<lb/>
folge eintreten? wie Kur-Baiern wider Oeſterreich<lb/>
vermeinete. Dahingegen eraͤuget ſich auch eine<lb/>
clauſula reſervatoria ſpecialis: „daß ſobald der<lb/>„mannsſtamm erloſchen ſeyn wuͤrde, ſie die ver-<lb/>„zichterin, oder ire abkoͤmmlinge, ſofort im lande<lb/>„(gute) folgen ſollte.‟ Diſer beſondere vorbehalt<lb/>
iſt als eine cautel nachzuamen. Die Amelia Eli-<lb/>ſabetha, graͤfin zu Hanau-Muͤnzenberg, als erb-<lb/>
tochter, verzihe allſo, in anſehung des Hanau-Lich-<lb/>
tenbergiſchen mannsſtammes (§ 3228 des 2ten th.).<lb/>
Jn praxi ſaget man: wenn ſchon die clauſula re-<lb/>ſervatoria nicht angehaͤnget iſt; ſo iſt ſie dennoch<lb/>
darunter zu verſtehen <hirendition="#fr">F. C. Harpprecht</hi><hirendition="#aq">T. II diſſ.<lb/>
acad.</hi> 73 — 75, die <hirendition="#fr">von Senkenbergiſche,</hi> und <hirendition="#fr">von<lb/>
Crameriſche</hi>ſtreitſchriften <hirendition="#fr">Ge. Wilh. Lud. Bene-<lb/>
cken</hi><hirendition="#aq">de renunciationibus et pactis reſeruat.</hi> Gieſſen<lb/>
1742, die <hirendition="#fr">Nettelbladtiſche</hi> Halliſche beitraͤge zur<lb/>
jur. gel. hiſtori th. <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 309 fgg.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 3179</head><lb/><p>Die practici haben aus dem paͤpſtlichen rechte<noteplace="right">wie die verzich-<lb/>
te der toͤchter<lb/>
aufgekommen<lb/>ſind?</note><lb/>
(§ 3183 des 2ten th.) die nohtwendigkeit der ver-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zichte</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1115/1139]
von den verzichten der toͤchter ꝛc.
3228 des 2ten th.), Ge. Frid. Harpprecht im
conſ. 7 n. 132, und conſ. 36 n. 12 fgg. vol. VII,
Schoepff im con. 7 n. 27, und conſ. 33 n. 42
fgg. vol. VIIII conſ. Tub., von Ludolf P. III obſ.
247 ſ. 31. Als die oeſterreichiſche prinzeßin: Eli-
ſabeth mit dem Sigismund, koͤnige in Pohlen,
1530 vermaͤlet wurde, mußte ſie, mit genemigung
ires gemales entſagen: omni iuri, ſi quod ipſi ad
ſereniſſimorum etc parentum hereditatem compe-
teret etc, Freiherr von Senkenberg im 4ten teile
der ſammlung ungedruckter ꝛc ſchriften, 1751, 8v,
ſ. 49 ſ. 50, und in der vorrede darzu § VIII. Wie
die verwitbete Kaiſerin-koͤnigin wider Kur-Baiern
behaubtete; oder, ob die verzihene toͤchter zur erb-
folge eintreten? wie Kur-Baiern wider Oeſterreich
vermeinete. Dahingegen eraͤuget ſich auch eine
clauſula reſervatoria ſpecialis: „daß ſobald der
„mannsſtamm erloſchen ſeyn wuͤrde, ſie die ver-
„zichterin, oder ire abkoͤmmlinge, ſofort im lande
„(gute) folgen ſollte.‟ Diſer beſondere vorbehalt
iſt als eine cautel nachzuamen. Die Amelia Eli-
ſabetha, graͤfin zu Hanau-Muͤnzenberg, als erb-
tochter, verzihe allſo, in anſehung des Hanau-Lich-
tenbergiſchen mannsſtammes (§ 3228 des 2ten th.).
Jn praxi ſaget man: wenn ſchon die clauſula re-
ſervatoria nicht angehaͤnget iſt; ſo iſt ſie dennoch
darunter zu verſtehen F. C. Harpprecht T. II diſſ.
acad. 73 — 75, die von Senkenbergiſche, und von
Crameriſche ſtreitſchriften Ge. Wilh. Lud. Bene-
cken de renunciationibus et pactis reſeruat. Gieſſen
1742, die Nettelbladtiſche Halliſche beitraͤge zur
jur. gel. hiſtori th. I ſ. 309 fgg.
§ 3179
Die practici haben aus dem paͤpſtlichen rechte
(§ 3183 des 2ten th.) die nohtwendigkeit der ver-
zichte
wie die verzich-
te der toͤchter
aufgekommen
ſind?
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1139>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.