den die gesandte beschenket, welche die anwerbung getan haben, von Moser s. 520. Bei dem ab- schide bekömmt der gesandte ein geschenk. Bei den Generalstaten hat es sein geseztes. Ein fürstliches, oder neugebornes kind, oder prinz, wird von den or- den, wovon der vater großmeister ist, beschenket. Man hänget ihm das kleine band um; dasselbe wird auch von andern, und den paten beschen- ket, von Moser s. 638 s. 646. Die vererungen der kindbetterin werden ebend. s. 646 -- 651 be- schriben. Als die Kaiserin Elisabeth 1716 den kirchgang hilt, beschenkete sie die landstände; der- gleichen taten 1726 die Jülich- und Bergische land- stände an die erbprinzessin zu Sulzbach. Ein erz- bischof zu Magdeburg schenkete bei seinem einzuge in Halle den halloren das pferd, worauf der einzug geschehen war. Disemnach kommen die geschenke bei hofe in betrachtung, und sind in ansehung der person dessen, welcher sie gibet, und empfänget, bald erfoderlich, und der billigkeit gemäß, bald willkür- lich; nächstdem in absicht auf die zeit, und gelegen- heit, wenn sie gegeben werden, auch irer beschaffen- heit, und des wertes halber. Es stellen sich dar: geschenke sowohl für die hohen hof- und erbbeamb- ten, als auch für militarische erenbezeugungen; im- gleichen der herrschaft an ire hofbedinten höheren ranges und geringere hofbedinten; bei der jägerei; der reisenden, und fremden; bei besichtigung des marstalles, der gärten, der kunst- und naturalien- cabineten etc, von Moser im hofrechte 2ten th. 1762, 4t, XIten b. Vten cap. s. 777 fgg. Carl Caspar Wilhelm, freiherr von Gymmich zu Vi- schel, der hohen erz- und hochstifter, Mainz, Trier, wie auch des ritterstiftes ad sanct Albanum binnen Mainz, resp. chorbischof, und capitular, auch sub- diaconus, verschenket seine stammgüter im Jülichi-
schen
II buch, LXVII haubtſtuͤck,
den die geſandte beſchenket, welche die anwerbung getan haben, von Moſer ſ. 520. Bei dem ab- ſchide bekoͤmmt der geſandte ein geſchenk. Bei den Generalſtaten hat es ſein geſeztes. Ein fuͤrſtliches, oder neugebornes kind, oder prinz, wird von den or- den, wovon der vater großmeiſter iſt, beſchenket. Man haͤnget ihm das kleine band um; daſſelbe wird auch von andern, und den paten beſchen- ket, von Moſer ſ. 638 ſ. 646. Die vererungen der kindbetterin werden ebend. ſ. 646 — 651 be- ſchriben. Als die Kaiſerin Eliſabeth 1716 den kirchgang hilt, beſchenkete ſie die landſtaͤnde; der- gleichen taten 1726 die Juͤlich- und Bergiſche land- ſtaͤnde an die erbprinzeſſin zu Sulzbach. Ein erz- biſchof zu Magdeburg ſchenkete bei ſeinem einzuge in Halle den halloren das pferd, worauf der einzug geſchehen war. Diſemnach kommen die geſchenke bei hofe in betrachtung, und ſind in anſehung der perſon deſſen, welcher ſie gibet, und empfaͤnget, bald erfoderlich, und der billigkeit gemaͤß, bald willkuͤr- lich; naͤchſtdem in abſicht auf die zeit, und gelegen- heit, wenn ſie gegeben werden, auch irer beſchaffen- heit, und des wertes halber. Es ſtellen ſich dar: geſchenke ſowohl fuͤr die hohen hof- und erbbeamb- ten, als auch fuͤr militariſche erenbezeugungen; im- gleichen der herrſchaft an ire hofbedinten hoͤheren ranges und geringere hofbedinten; bei der jaͤgerei; der reiſenden, und fremden; bei beſichtigung des marſtalles, der gaͤrten, der kunſt- und naturalien- cabineten ꝛc, von Moſer im hofrechte 2ten th. 1762, 4t, XIten b. Vten cap. ſ. 777 fgg. Carl Caſpar Wilhelm, freiherr von Gymmich zu Vi- ſchel, der hohen erz- und hochſtifter, Mainz, Trier, wie auch des ritterſtiftes ad ſanct Albanum binnen Mainz, reſp. chorbiſchof, und capitular, auch ſub- diaconus, verſchenket ſeine ſtammguͤter im Juͤlichi-
ſchen
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II buch, LXVII haubtſtuͤck,
den die geſandte beſchenket, welche die anwerbung
getan haben, von Moſer ſ. 520. Bei dem ab-
ſchide bekoͤmmt der geſandte ein geſchenk. Bei den
Generalſtaten hat es ſein geſeztes. Ein fuͤrſtliches,
oder neugebornes kind, oder prinz, wird von den or-
den, wovon der vater großmeiſter iſt, beſchenket.
Man haͤnget ihm das kleine band um; daſſelbe
wird auch von andern, und den paten beſchen-
ket, von Moſer ſ. 638 ſ. 646. Die vererungen
der kindbetterin werden ebend. ſ. 646 — 651 be-
ſchriben. Als die Kaiſerin Eliſabeth 1716 den
kirchgang hilt, beſchenkete ſie die landſtaͤnde; der-
gleichen taten 1726 die Juͤlich- und Bergiſche land-
ſtaͤnde an die erbprinzeſſin zu Sulzbach. Ein erz-
biſchof zu Magdeburg ſchenkete bei ſeinem einzuge
in Halle den halloren das pferd, worauf der einzug
geſchehen war. Diſemnach kommen die geſchenke
bei hofe in betrachtung, und ſind in anſehung der
perſon deſſen, welcher ſie gibet, und empfaͤnget, bald
erfoderlich, und der billigkeit gemaͤß, bald willkuͤr-
lich; naͤchſtdem in abſicht auf die zeit, und gelegen-
heit, wenn ſie gegeben werden, auch irer beſchaffen-
heit, und des wertes halber. Es ſtellen ſich dar:
geſchenke ſowohl fuͤr die hohen hof- und erbbeamb-
ten, als auch fuͤr militariſche erenbezeugungen; im-
gleichen der herrſchaft an ire hofbedinten hoͤheren
ranges und geringere hofbedinten; bei der jaͤgerei;
der reiſenden, und fremden; bei beſichtigung des
marſtalles, der gaͤrten, der kunſt- und naturalien-
cabineten ꝛc, von Moſer im hofrechte 2ten th.
1762, 4t, XIten b. Vten cap. ſ. 777 fgg. Carl
Caſpar Wilhelm, freiherr von Gymmich zu Vi-
ſchel, der hohen erz- und hochſtifter, Mainz, Trier,
wie auch des ritterſtiftes ad ſanct Albanum binnen
Mainz, reſp. chorbiſchof, und capitular, auch ſub-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 996. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1020>, abgerufen am 23.11.2024.
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