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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den schenkungen.
schen an seinen vetter: Carl Otten Theodaten,
freiherrn von und zu Gymmich, am 28sten sept.
1737. Seines vaters schwester nachkommen las-
sen aber die schenkung nicht gelten; sondern hatten
schon im august 1737 die güter in besiz genom-
men, wie unten gezeiget werden soll (§ 3226); ob-
gleich sotane schenkung vermittels gerichtlicher über-
tragung, oder erb-und enterbung, fortraumung des
jares, und tages, kraft der jülichischen landesord-
nung cap. 102 bestätiget worden war. Nicht
minder kömmt aus der alten teutschen gewon-
heit das mitbringen der aeltern iren kindern; das
meß- und jarmarkt-kaufen oder geben; das mit-
bringen der messe, oder aus der messe. Man muß
auch wohl dessen bedinten, von welchen man etwas
geschenkt bekömmt, wider beschenken. Das wort:
weisat, bedeutet jeweilen ebenfalls ein geschenk des
leihmannes an den leihherrn, Haltaus sp. 2064
unter dem worte: weisat; wiwohl dise redensart
noch merere bedeutungen hat, und eine leistung, ei-
nen zinß öfters anzeiget, Heinr. Hildebrand de
iurisdict. emphyteusi Germ. annexa,
Altd. 1720,
s. 7 fgg. Hirzu kommen: das neujar für die geist-
lichen, schulbedinten, schaar-nachtwächter, schorn-
steinfeger etc, bedinten u. s. w. Bei dem hause
Pfalz hat sich etliche male zugetragen: daß ein herr
dem andern, vermittels einer schenkung unter den
lebendigen übergeben habe; wobei iedoch ieweilen
widerspruch erfolget ist, Joh Jac. von Moser
in der einleitung zum kurfürstl. pfälzischen stats-
rechte cap. 2 § 35 s. 98, 1762, 8v.

§ 2892

Nach maaßgebung der teutschen rechte mag einvon den schen-
kungen der
eheleute.

ehegatt dem andern, gewisser massen, schenken, was
nicht zur gemeinschaft gehöret; sondern ein ieder

für
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von den ſchenkungen.
ſchen an ſeinen vetter: Carl Otten Theodaten,
freiherrn von und zu Gymmich, am 28ſten ſept.
1737. Seines vaters ſchweſter nachkommen laſ-
ſen aber die ſchenkung nicht gelten; ſondern hatten
ſchon im auguſt 1737 die guͤter in beſiz genom-
men, wie unten gezeiget werden ſoll (§ 3226); ob-
gleich ſotane ſchenkung vermittels gerichtlicher uͤber-
tragung, oder erb-und enterbung, fortraumung des
jares, und tages, kraft der juͤlichiſchen landesord-
nung cap. 102 beſtaͤtiget worden war. Nicht
minder koͤmmt aus der alten teutſchen gewon-
heit das mitbringen der aeltern iren kindern; das
meß- und jarmarkt-kaufen oder geben; das mit-
bringen der meſſe, oder aus der meſſe. Man muß
auch wohl deſſen bedinten, von welchen man etwas
geſchenkt bekoͤmmt, wider beſchenken. Das wort:
weiſat, bedeutet jeweilen ebenfalls ein geſchenk des
leihmannes an den leihherrn, Haltaus ſp. 2064
unter dem worte: weiſat; wiwohl diſe redensart
noch merere bedeutungen hat, und eine leiſtung, ei-
nen zinß oͤfters anzeiget, Heinr. Hildebrand de
iurisdict. emphyteuſi Germ. annexa,
Altd. 1720,
ſ. 7 fgg. Hirzu kommen: das neujar fuͤr die geiſt-
lichen, ſchulbedinten, ſchaar-nachtwaͤchter, ſchorn-
ſteinfeger ꝛc, bedinten u. ſ. w. Bei dem hauſe
Pfalz hat ſich etliche male zugetragen: daß ein herr
dem andern, vermittels einer ſchenkung unter den
lebendigen uͤbergeben habe; wobei iedoch ieweilen
widerſpruch erfolget iſt, Joh Jac. von Moſer
in der einleitung zum kurfuͤrſtl. pfaͤlziſchen ſtats-
rechte cap. 2 § 35 ſ. 98, 1762, 8v.

§ 2892

Nach maaßgebung der teutſchen rechte mag einvon den ſchen-
kungen der
eheleute.

ehegatt dem andern, gewiſſer maſſen, ſchenken, was
nicht zur gemeinſchaft gehoͤret; ſondern ein ieder

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[997/1021] von den ſchenkungen. ſchen an ſeinen vetter: Carl Otten Theodaten, freiherrn von und zu Gymmich, am 28ſten ſept. 1737. Seines vaters ſchweſter nachkommen laſ- ſen aber die ſchenkung nicht gelten; ſondern hatten ſchon im auguſt 1737 die guͤter in beſiz genom- men, wie unten gezeiget werden ſoll (§ 3226); ob- gleich ſotane ſchenkung vermittels gerichtlicher uͤber- tragung, oder erb-und enterbung, fortraumung des jares, und tages, kraft der juͤlichiſchen landesord- nung cap. 102 beſtaͤtiget worden war. Nicht minder koͤmmt aus der alten teutſchen gewon- heit das mitbringen der aeltern iren kindern; das meß- und jarmarkt-kaufen oder geben; das mit- bringen der meſſe, oder aus der meſſe. Man muß auch wohl deſſen bedinten, von welchen man etwas geſchenkt bekoͤmmt, wider beſchenken. Das wort: weiſat, bedeutet jeweilen ebenfalls ein geſchenk des leihmannes an den leihherrn, Haltaus ſp. 2064 unter dem worte: weiſat; wiwohl diſe redensart noch merere bedeutungen hat, und eine leiſtung, ei- nen zinß oͤfters anzeiget, Heinr. Hildebrand de iurisdict. emphyteuſi Germ. annexa, Altd. 1720, ſ. 7 fgg. Hirzu kommen: das neujar fuͤr die geiſt- lichen, ſchulbedinten, ſchaar-nachtwaͤchter, ſchorn- ſteinfeger ꝛc, bedinten u. ſ. w. Bei dem hauſe Pfalz hat ſich etliche male zugetragen: daß ein herr dem andern, vermittels einer ſchenkung unter den lebendigen uͤbergeben habe; wobei iedoch ieweilen widerſpruch erfolget iſt, Joh Jac. von Moſer in der einleitung zum kurfuͤrſtl. pfaͤlziſchen ſtats- rechte cap. 2 § 35 ſ. 98, 1762, 8v. § 2892 Nach maaßgebung der teutſchen rechte mag ein ehegatt dem andern, gewiſſer maſſen, ſchenken, was nicht zur gemeinſchaft gehoͤret; ſondern ein ieder fuͤr von den ſchen- kungen der eheleute. R r r 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 997. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1021>, abgerufen am 23.11.2024.