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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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Vir und dreisigstes haubtstück
von den hof-gerichten.
§ 6102
von dem kai-
serlichen,

Die verleugner des ehemaligen fürsten-rechtes
wissen sich sehr viles mit dem kaiserlichen
hof-gerichte. Die kaiser unterhilten in Jtalien
iren gros-richter, wie der freiherr von Senken-
berg
meditat. fasc. II s. 334 fgg. mit merern erhär-
tet hat.

§ 6103
des K. Fride-
richs II an-
gelegtes hof-
gericht.

Der kaiser Friderich II richtete das kaiserliche
hof-gericht in Teutschlande an, laut urkunde von
1364, beim verfasser der historiae diplomaticae
Norimbergensis,
und bestellete einen hof-richter.
Er schlichtete die irrungen des hof-gesindes, wie
dann noch zu Cassel das marschalls-gericht unter
dem namen des hof-gerichtes bekannt ist. Reisete
der kaiser nicht durch die provinzen, oder es waren
keine stände gegenwärtig; so sas der kaiser nicht
allemal selbst zu gerichte, sondern an seiner stelle
der hof-richter.

§ 6104
wer dem hof-
richter ent-
gegen gesezet
worden ist?

Dem hof-richter wurden die land-vögte, oder
land-richter entgegen gesezet. Man findet, daß
Sifrid, Reichsherr zu Eppinstein, 1299 sich einen
justitiarium provincialem nennet, von Senken-
berg
s. 355.

§ 6105
wen der könig
Wilhelm zum
hof-richter in
Mainz bestel-
let hat? auch
andre kaiserl.
hof-richter,

Der Teutsche könig Wilhelm bestellete der-
gleichen hof-richter in Mainz, nämlich Adolfen,
grafen zur Waldeck 1255. Der kaiser Rudolph
der Ite, 1274 Adolfen, grafen zur Nassau, und 1290
Herrmannen von Bonstetten; der könig Albert
der Ite N. grafen zu Hohenloh; kaiser Heinrich,

aus


Vir und dreiſigſtes haubtſtuͤck
von den hof-gerichten.
§ 6102
von dem kai-
ſerlichen,

Die verleugner des ehemaligen fuͤrſten-rechtes
wiſſen ſich ſehr viles mit dem kaiſerlichen
hof-gerichte. Die kaiſer unterhilten in Jtalien
iren gros-richter, wie der freiherr von Senken-
berg
meditat. faſc. II ſ. 334 fgg. mit merern erhaͤr-
tet hat.

§ 6103
des K. Fride-
richs II an-
gelegtes hof-
gericht.

Der kaiſer Friderich II richtete das kaiſerliche
hof-gericht in Teutſchlande an, laut urkunde von
1364, beim verfaſſer der hiſtoriae diplomaticae
Norimbergenſis,
und beſtellete einen hof-richter.
Er ſchlichtete die irrungen des hof-geſindes, wie
dann noch zu Caſſel das marſchalls-gericht unter
dem namen des hof-gerichtes bekannt iſt. Reiſete
der kaiſer nicht durch die provinzen, oder es waren
keine ſtaͤnde gegenwaͤrtig; ſo ſas der kaiſer nicht
allemal ſelbſt zu gerichte, ſondern an ſeiner ſtelle
der hof-richter.

§ 6104
wer dem hof-
richter ent-
gegen geſezet
worden iſt?

Dem hof-richter wurden die land-voͤgte, oder
land-richter entgegen geſezet. Man findet, daß
Sifrid, Reichsherr zu Eppinſtein, 1299 ſich einen
juſtitiarium provincialem nennet, von Senken-
berg
ſ. 355.

§ 6105
wen der koͤnig
Wilhelm zum
hof-richter in
Mainz beſtel-
let hat? auch
andre kaiſerl.
hof-richter,

Der Teutſche koͤnig Wilhelm beſtellete der-
gleichen hof-richter in Mainz, naͤmlich Adolfen,
grafen zur Waldeck 1255. Der kaiſer Rudolph
der Ite, 1274 Adolfen, grafen zur Naſſau, und 1290
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der Ite N. grafen zu Hohenloh; kaiſer Heinrich,

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[932/0980] Vir und dreiſigſtes haubtſtuͤck von den hof-gerichten. § 6102 Die verleugner des ehemaligen fuͤrſten-rechtes wiſſen ſich ſehr viles mit dem kaiſerlichen hof-gerichte. Die kaiſer unterhilten in Jtalien iren gros-richter, wie der freiherr von Senken- berg meditat. faſc. II ſ. 334 fgg. mit merern erhaͤr- tet hat. § 6103 Der kaiſer Friderich II richtete das kaiſerliche hof-gericht in Teutſchlande an, laut urkunde von 1364, beim verfaſſer der hiſtoriae diplomaticae Norimbergenſis, und beſtellete einen hof-richter. Er ſchlichtete die irrungen des hof-geſindes, wie dann noch zu Caſſel das marſchalls-gericht unter dem namen des hof-gerichtes bekannt iſt. Reiſete der kaiſer nicht durch die provinzen, oder es waren keine ſtaͤnde gegenwaͤrtig; ſo ſas der kaiſer nicht allemal ſelbſt zu gerichte, ſondern an ſeiner ſtelle der hof-richter. § 6104 Dem hof-richter wurden die land-voͤgte, oder land-richter entgegen geſezet. Man findet, daß Sifrid, Reichsherr zu Eppinſtein, 1299 ſich einen juſtitiarium provincialem nennet, von Senken- berg ſ. 355. § 6105 Der Teutſche koͤnig Wilhelm beſtellete der- gleichen hof-richter in Mainz, naͤmlich Adolfen, grafen zur Waldeck 1255. Der kaiſer Rudolph der Ite, 1274 Adolfen, grafen zur Naſſau, und 1290 Herrmannen von Bonſtetten; der koͤnig Albert der Ite N. grafen zu Hohenloh; kaiſer Heinrich, aus

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 932. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/980>, abgerufen am 22.11.2024.