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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXVII h. von dem bankerott,
cursu creditorum competente § 30, 31 fg. s. 55,
Brunnemann de concursu creditorum cap. I § 1.

§ 4896
was der con-
curs bedeu-
tet?

Der concurs bedeutet überhaubt eine versamm-
lung mererer sachen auch personen. Es laufen
teils verschidene klagen, ansprüche, foderungen, ge-
richtbarkeiten, befugnisse, teils personen bei ver-
löbnissen, ehen, daher der einspruch entstehet, wo-
von der Vogel im Leipziger geschichts-buche, s. 256,
einen besondern fall erzälet, erbschaften, vermächt-
nissen, bei gefodertem eigentume und andern vor-
fallenheiten, zusammen, woraus ein concurs sich
eräuget, Böhmer de concursu extra concursum
creditorum; repertorium iuris priuati II
s. 1017-1019.
Von disem aber ist dermalen die rede nicht, sondern
von dem concurse der gläubiger.

§ 4897
wie hir und
da der ge-
meine schul-
dener heisset?

Jn Pommern wird der schuldener concursifex,
im Mecklenburgischen und andern orten cridarius
genennet; daher der processus cridä entstanden ist,
Knorre in der anleitung zum gerichtlichen processe
III cap. VII § III s. 550 a.

§ 4898
was mit dem
verschuldeten
vermögen ge-
tahn wird?

Der schuldener soll nach entstandenem concurse,
inhalts der F. H. Casselischen proceß-ordnung § 29,
seines ganzen vermögens one den geringsten auf-
schub entsezet werden. Nach der Erpachischen
landes-ordnung tit. XVIII hat man deßfalls die
ausschazung, repertorium iuris priuati II s. 1022
§ 5 b.

Was

LXXVII h. von dem bankerott,
curſu creditorum competente § 30, 31 fg. ſ. 55,
Brunnemann de concurſu creditorum cap. I § 1.

§ 4896
was der con-
curs bedeu-
tet?

Der concurs bedeutet uͤberhaubt eine verſamm-
lung mererer ſachen auch perſonen. Es laufen
teils verſchidene klagen, anſpruͤche, foderungen, ge-
richtbarkeiten, befugniſſe, teils perſonen bei ver-
loͤbniſſen, ehen, daher der einſpruch entſtehet, wo-
von der Vogel im Leipziger geſchichts-buche, ſ. 256,
einen beſondern fall erzaͤlet, erbſchaften, vermaͤcht-
niſſen, bei gefodertem eigentume und andern vor-
fallenheiten, zuſammen, woraus ein concurs ſich
eraͤuget, Boͤhmer de concurſu extra concurſum
creditorum; repertorium iuris priuati II
ſ. 1017-1019.
Von diſem aber iſt dermalen die rede nicht, ſondern
von dem concurſe der glaͤubiger.

§ 4897
wie hir und
da der ge-
meine ſchul-
dener heiſſet?

Jn Pommern wird der ſchuldener concurſifex,
im Mecklenburgiſchen und andern orten cridarius
genennet; daher der proceſſus cridaͤ entſtanden iſt,
Knorre in der anleitung zum gerichtlichen proceſſe
III cap. VII § III ſ. 550 a.

§ 4898
was mit dem
verſchuldeten
vermoͤgen ge-
tahn wird?

Der ſchuldener ſoll nach entſtandenem concurſe,
inhalts der F. H. Caſſeliſchen proceß-ordnung § 29,
ſeines ganzen vermoͤgens one den geringſten auf-
ſchub entſezet werden. Nach der Erpachiſchen
landes-ordnung tit. XVIII hat man deßfalls die
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§ 5 b.

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[802/0850] LXXVII h. von dem bankerott, curſu creditorum competente § 30, 31 fg. ſ. 55, Brunnemann de concurſu creditorum cap. I § 1. § 4896 Der concurs bedeutet uͤberhaubt eine verſamm- lung mererer ſachen auch perſonen. Es laufen teils verſchidene klagen, anſpruͤche, foderungen, ge- richtbarkeiten, befugniſſe, teils perſonen bei ver- loͤbniſſen, ehen, daher der einſpruch entſtehet, wo- von der Vogel im Leipziger geſchichts-buche, ſ. 256, einen beſondern fall erzaͤlet, erbſchaften, vermaͤcht- niſſen, bei gefodertem eigentume und andern vor- fallenheiten, zuſammen, woraus ein concurs ſich eraͤuget, Boͤhmer de concurſu extra concurſum creditorum; repertorium iuris priuati II ſ. 1017-1019. Von diſem aber iſt dermalen die rede nicht, ſondern von dem concurſe der glaͤubiger. § 4897 Jn Pommern wird der ſchuldener concurſifex, im Mecklenburgiſchen und andern orten cridarius genennet; daher der proceſſus cridaͤ entſtanden iſt, Knorre in der anleitung zum gerichtlichen proceſſe III cap. VII § III ſ. 550 a. § 4898 Der ſchuldener ſoll nach entſtandenem concurſe, inhalts der F. H. Caſſeliſchen proceß-ordnung § 29, ſeines ganzen vermoͤgens one den geringſten auf- ſchub entſezet werden. Nach der Erpachiſchen landes-ordnung tit. XVIII hat man deßfalls die ausſchazung, repertorium iuris priuati II ſ. 1022 § 5 b. Was

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 802. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/850>, abgerufen am 23.11.2024.