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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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falliment und concurse.
namen nicht verlezet werden, auch mögen die
gläubiger an irer foderung fallen zu lassen nicht
genötiget werden, Böhmer de concursu extra con-
cursum creditorum
§ 11, vilweniger mag ein rich-
ter one erhebliche ursache von amteswegen einen
concurs wider jemanden erkennen, von Leyser
spec. 481 medit. I, Menke in tract. synopt. proc.
comm. et Sax. P. II
tit. 41 § 3, F. H. Casselische
proceß-ordnung § 30 s. 10. Jm Wirtenbergi-
schen ist desfalls ein herrschaftliches rescript nötig,
Schöpf consil. 64 n. 1, s. 490 vol. VIII consil.
Tubing.

§ 4895 a

Der concurs erstrecket sich entweder über alledes concurses
einteilung.

dem gemeinen schuldener zuständigen güter, oder
nur über einen teil derselben. Daher entstehet die
einteilung des concurses in den allgemeinen und be-
sondern. Es ist desfalls ein unterschid zwischen den
gütern, welche in einem lande gelegen sind, und de-
nen, welche sich nicht darin befinden, zu machen;
anerwogen ein landesherr seinen gerichten von ei-
nem andern keine gerichtliche handlungen entzihen,
und sich in seine landes-hoheit nicht eingreifen läs-
set, z. e. ein gut des gemeinen schuldeners lag im
Eisenachischen gebite, das übrige im Gothaischen,
wo auch der schuldener wonete. Daher dort ein
besonderer- und im Gothaischen der haubt-concurs
sich eräugete. Disem nach ist es dem Teutschen
gerichtsbrauche gemäß, es wird auch durch die
erfarung bestärket, daß, wenn ein gemeiner schul-
dener in unterschidlichen landen güter hat, die gläu-
biger an die oberkeit der gelegenen sache, oder dessel-
ben ortes verwisen, mithin wohl 2, 3 concurse er-
öfnet werden, Böhmer T. III P. III dec. 711 n. 9
s. 611, Joh. Frid. Wahls disp. de iudice in con-

cursu
II teil. E e e

falliment und concurſe.
namen nicht verlezet werden, auch moͤgen die
glaͤubiger an irer foderung fallen zu laſſen nicht
genoͤtiget werden, Boͤhmer de concurſu extra con-
curſum creditorum
§ 11, vilweniger mag ein rich-
ter one erhebliche urſache von amteswegen einen
concurs wider jemanden erkennen, von Leyſer
ſpec. 481 medit. I, Menke in tract. ſynopt. proc.
comm. et Sax. P. II
tit. 41 § 3, F. H. Caſſeliſche
proceß-ordnung § 30 ſ. 10. Jm Wirtenbergi-
ſchen iſt desfalls ein herrſchaftliches reſcript noͤtig,
Schoͤpf conſil. 64 n. 1, ſ. 490 vol. VIII conſil.
Tubing.

§ 4895 a

Der concurs erſtrecket ſich entweder uͤber alledes concurſes
einteilung.

dem gemeinen ſchuldener zuſtaͤndigen guͤter, oder
nur uͤber einen teil derſelben. Daher entſtehet die
einteilung des concurſes in den allgemeinen und be-
ſondern. Es iſt desfalls ein unterſchid zwiſchen den
guͤtern, welche in einem lande gelegen ſind, und de-
nen, welche ſich nicht darin befinden, zu machen;
anerwogen ein landesherr ſeinen gerichten von ei-
nem andern keine gerichtliche handlungen entzihen,
und ſich in ſeine landes-hoheit nicht eingreifen laͤſ-
ſet, z. e. ein gut des gemeinen ſchuldeners lag im
Eiſenachiſchen gebite, das uͤbrige im Gothaiſchen,
wo auch der ſchuldener wonete. Daher dort ein
beſonderer- und im Gothaiſchen der haubt-concurs
ſich eraͤugete. Diſem nach iſt es dem Teutſchen
gerichtsbrauche gemaͤß, es wird auch durch die
erfarung beſtaͤrket, daß, wenn ein gemeiner ſchul-
dener in unterſchidlichen landen guͤter hat, die glaͤu-
biger an die oberkeit der gelegenen ſache, oder deſſel-
ben ortes verwiſen, mithin wohl 2, 3 concurſe er-
oͤfnet werden, Boͤhmer T. III P. III dec. 711 n. 9
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II teil. E e e
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[801/0849] falliment und concurſe. namen nicht verlezet werden, auch moͤgen die glaͤubiger an irer foderung fallen zu laſſen nicht genoͤtiget werden, Boͤhmer de concurſu extra con- curſum creditorum § 11, vilweniger mag ein rich- ter one erhebliche urſache von amteswegen einen concurs wider jemanden erkennen, von Leyſer ſpec. 481 medit. I, Menke in tract. ſynopt. proc. comm. et Sax. P. II tit. 41 § 3, F. H. Caſſeliſche proceß-ordnung § 30 ſ. 10. Jm Wirtenbergi- ſchen iſt desfalls ein herrſchaftliches reſcript noͤtig, Schoͤpf conſil. 64 n. 1, ſ. 490 vol. VIII conſil. Tubing. § 4895 a Der concurs erſtrecket ſich entweder uͤber alle dem gemeinen ſchuldener zuſtaͤndigen guͤter, oder nur uͤber einen teil derſelben. Daher entſtehet die einteilung des concurſes in den allgemeinen und be- ſondern. Es iſt desfalls ein unterſchid zwiſchen den guͤtern, welche in einem lande gelegen ſind, und de- nen, welche ſich nicht darin befinden, zu machen; anerwogen ein landesherr ſeinen gerichten von ei- nem andern keine gerichtliche handlungen entzihen, und ſich in ſeine landes-hoheit nicht eingreifen laͤſ- ſet, z. e. ein gut des gemeinen ſchuldeners lag im Eiſenachiſchen gebite, das uͤbrige im Gothaiſchen, wo auch der ſchuldener wonete. Daher dort ein beſonderer- und im Gothaiſchen der haubt-concurs ſich eraͤugete. Diſem nach iſt es dem Teutſchen gerichtsbrauche gemaͤß, es wird auch durch die erfarung beſtaͤrket, daß, wenn ein gemeiner ſchul- dener in unterſchidlichen landen guͤter hat, die glaͤu- biger an die oberkeit der gelegenen ſache, oder deſſel- ben ortes verwiſen, mithin wohl 2, 3 concurſe er- oͤfnet werden, Boͤhmer T. III P. III dec. 711 n. 9 ſ. 611, Joh. Frid. Wahls diſp. de iudice in con- curſu des concurſes einteilung. II teil. E e e

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 801. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/849>, abgerufen am 23.11.2024.