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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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falliment und concurse.
Was beim concurse Teutsches ein-
geflossen ist?
§ 4899

I) Die öffentliche ladung in dreier herren lan-die öffentli-
che ladung.

den, und daß dise ausser Sachsen eine 6 wöchent-
liche frist, und in Sachsen eine Sächsische frist,
oder 45 tage in sich halten muß. Und daß in Kur-
Sachsen der concurs über ein lehn erfodere, die
öffentliche ladung in dreien städten des engern und
weitern ausschusses, über ein erbgut aber in dreier
herren landen nötig sey. Schöpf im consil. 79,
vol. VIII consil. Tubing.

§ 4900

II) Daß bei entstandenem concurse die faren-gerichtliche
versigelung
und ver-
zeichniß.

de habseligkeit des gemeinen schuldeners gerichtlich
versigelt, und über das ein genaues verzeichniß
vom richter zu fertigen sey.

§ 4901

III) Jn Sachsen wird der güter-verweserwer den gü-
ter-verweser
bestellet?

(curator) von amtes wegen bestellet und vereidet.
Jm Reiche erkiset ihn der richter, wofern die gläu-
biger solchen nicht wälen wollen, oder sich nicht
vereinigen können.

§ 4902

IIII) Vermöge der H. Casselischen proceß-in des gläu-
bigers fode-
rung ist be-
sonders zu
sezen.

ordnung muß eines ieden gläubigers foderung
in ein besondres protocol nidergeschriben und so
fort bescheiniget werden, damit beim ansezungs-
urthel alles berichtiget erscheine. Jn Kur-Sachsen
darf der actuarius bei 5 rtl. strafe die foderungen
der gläubiger nicht unter einander mischen.

§ 4903
E e e 2
falliment und concurſe.
Was beim concurſe Teutſches ein-
gefloſſen iſt?
§ 4899

I) Die oͤffentliche ladung in dreier herren lan-die oͤffentli-
che ladung.

den, und daß diſe auſſer Sachſen eine 6 woͤchent-
liche friſt, und in Sachſen eine Saͤchſiſche friſt,
oder 45 tage in ſich halten muß. Und daß in Kur-
Sachſen der concurs uͤber ein lehn erfodere, die
oͤffentliche ladung in dreien ſtaͤdten des engern und
weitern ausſchuſſes, uͤber ein erbgut aber in dreier
herren landen noͤtig ſey. Schoͤpf im conſil. 79,
vol. VIII conſil. Tubing.

§ 4900

II) Daß bei entſtandenem concurſe die faren-gerichtliche
verſigelung
und ver-
zeichniß.

de habſeligkeit des gemeinen ſchuldeners gerichtlich
verſigelt, und uͤber das ein genaues verzeichniß
vom richter zu fertigen ſey.

§ 4901

III) Jn Sachſen wird der guͤter-verweſerwer den guͤ-
ter-verweſer
beſtellet?

(curator) von amtes wegen beſtellet und vereidet.
Jm Reiche erkiſet ihn der richter, wofern die glaͤu-
biger ſolchen nicht waͤlen wollen, oder ſich nicht
vereinigen koͤnnen.

§ 4902

IIII) Vermoͤge der H. Caſſeliſchen proceß-in des glaͤu-
bigers fode-
rung iſt be-
ſonders zu
ſezen.

ordnung muß eines ieden glaͤubigers foderung
in ein beſondres protocol nidergeſchriben und ſo
fort beſcheiniget werden, damit beim anſezungs-
urthel alles berichtiget erſcheine. Jn Kur-Sachſen
darf der actuarius bei 5 rtl. ſtrafe die foderungen
der glaͤubiger nicht unter einander miſchen.

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[803/0851] falliment und concurſe. Was beim concurſe Teutſches ein- gefloſſen iſt? § 4899 I) Die oͤffentliche ladung in dreier herren lan- den, und daß diſe auſſer Sachſen eine 6 woͤchent- liche friſt, und in Sachſen eine Saͤchſiſche friſt, oder 45 tage in ſich halten muß. Und daß in Kur- Sachſen der concurs uͤber ein lehn erfodere, die oͤffentliche ladung in dreien ſtaͤdten des engern und weitern ausſchuſſes, uͤber ein erbgut aber in dreier herren landen noͤtig ſey. Schoͤpf im conſil. 79, vol. VIII conſil. Tubing. die oͤffentli- che ladung. § 4900 II) Daß bei entſtandenem concurſe die faren- de habſeligkeit des gemeinen ſchuldeners gerichtlich verſigelt, und uͤber das ein genaues verzeichniß vom richter zu fertigen ſey. gerichtliche verſigelung und ver- zeichniß. § 4901 III) Jn Sachſen wird der guͤter-verweſer (curator) von amtes wegen beſtellet und vereidet. Jm Reiche erkiſet ihn der richter, wofern die glaͤu- biger ſolchen nicht waͤlen wollen, oder ſich nicht vereinigen koͤnnen. wer den guͤ- ter-verweſer beſtellet? § 4902 IIII) Vermoͤge der H. Caſſeliſchen proceß- ordnung muß eines ieden glaͤubigers foderung in ein beſondres protocol nidergeſchriben und ſo fort beſcheiniget werden, damit beim anſezungs- urthel alles berichtiget erſcheine. Jn Kur-Sachſen darf der actuarius bei 5 rtl. ſtrafe die foderungen der glaͤubiger nicht unter einander miſchen. in des glaͤu- bigers fode- rung iſt be- ſonders zu ſezen. § 4903 E e e 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 803. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/851>, abgerufen am 22.11.2024.