Der bankerott schmälert den eredit und guten namen des kaufmannes (§ 1000 § 3729 fgg.) und zihet nach befundenen umständen allerhand strafen und nachteile nach sich.
§ 4892
was hirbei erfolget?
Wenn der bankerottirer, auch fallit, keinen accord, taidigung, Memmingische proceß- und ge- richts-ordnung tit. 28, § 42 s. 237 fg., Lindauische gerichts- und proceß-ordnung s. 92, oder landes- oberkeitlichen aufschub (einem indult, oder ein mo- ratorium, eisernen brif) erhält, erfolget 1) die ge- richtliche versigelung aller seiner sachen, 2) das ver- kümmern und beschlagen der ausstehenden schul- den, 3) die fertigung eines ordentlichen inventa- riens, 4) die bestellung eines güter-verwesers (curatoris bonorum), 5) die vorladung der gläu- biger, 6) der öffentliche verkauf und versilberung der vorhandenen sachen, 7) die einteilung und auszalung des vorhandenen vermögens an die gläubiger.
§ 4893
der eheweiber nachteil hir- bei.
Wenn eine ehefrau iren ehegenossen in schul- den stürzen hilft, wird sie ires vorrechtes der braut- gift verlustig.
§ 4894.
was mit der schuldener di- nern und verdächtigen personen vor- zunemen ist?
Des ausgetretenen, oder verstorbenen schulde- ners diner, buchhalter, oder auch andre verdächti- ge personen können mit leiblichen eiden beladen und um desselben haab und güter, rechnungen, handels- büchern etc. befraget werden.
§ 4895
wenn der con- curs weg- fället?
Wenn der schuldener noch bezalen kan, darf kein concurs erreget, und derselbe an seinem guten
namen
LXXVIIII h. von dem bankerott,
§ 4891
deſſen folgen,
Der bankerott ſchmaͤlert den eredit und guten namen des kaufmannes (§ 1000 § 3729 fgg.) und zihet nach befundenen umſtaͤnden allerhand ſtrafen und nachteile nach ſich.
§ 4892
was hirbei erfolget?
Wenn der bankerottirer, auch fallit, keinen accord, taidigung, Memmingiſche proceß- und ge- richts-ordnung tit. 28, § 42 ſ. 237 fg., Lindauiſche gerichts- und proceß-ordnung ſ. 92, oder landes- oberkeitlichen aufſchub (einem indult, oder ein mo- ratorium, eiſernen brif) erhaͤlt, erfolget 1) die ge- richtliche verſigelung aller ſeiner ſachen, 2) das ver- kuͤmmern und beſchlagen der ausſtehenden ſchul- den, 3) die fertigung eines ordentlichen inventa- riens, 4) die beſtellung eines guͤter-verweſers (curatoris bonorum), 5) die vorladung der glaͤu- biger, 6) der oͤffentliche verkauf und verſilberung der vorhandenen ſachen, 7) die einteilung und auszalung des vorhandenen vermoͤgens an die glaͤubiger.
§ 4893
der eheweiber nachteil hir- bei.
Wenn eine ehefrau iren ehegenoſſen in ſchul- den ſtuͤrzen hilft, wird ſie ires vorrechtes der braut- gift verluſtig.
§ 4894.
was mit der ſchuldener di- nern und verdaͤchtigen perſonen vor- zunemen iſt?
Des ausgetretenen, oder verſtorbenen ſchulde- ners diner, buchhalter, oder auch andre verdaͤchti- ge perſonen koͤnnen mit leiblichen eiden beladen und um deſſelben haab und guͤter, rechnungen, handels- buͤchern ꝛc. befraget werden.
§ 4895
wenn der con- curs weg- faͤllet?
Wenn der ſchuldener noch bezalen kan, darf kein concurs erreget, und derſelbe an ſeinem guten
namen
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LXXVIIII h. von dem bankerott,
§ 4891
Der bankerott ſchmaͤlert den eredit und guten
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zihet nach befundenen umſtaͤnden allerhand ſtrafen
und nachteile nach ſich.
§ 4892
Wenn der bankerottirer, auch fallit, keinen
accord, taidigung, Memmingiſche proceß- und ge-
richts-ordnung tit. 28, § 42 ſ. 237 fg., Lindauiſche
gerichts- und proceß-ordnung ſ. 92, oder landes-
oberkeitlichen aufſchub (einem indult, oder ein mo-
ratorium, eiſernen brif) erhaͤlt, erfolget 1) die ge-
richtliche verſigelung aller ſeiner ſachen, 2) das ver-
kuͤmmern und beſchlagen der ausſtehenden ſchul-
den, 3) die fertigung eines ordentlichen inventa-
riens, 4) die beſtellung eines guͤter-verweſers
(curatoris bonorum), 5) die vorladung der glaͤu-
biger, 6) der oͤffentliche verkauf und verſilberung
der vorhandenen ſachen, 7) die einteilung und
auszalung des vorhandenen vermoͤgens an die
glaͤubiger.
§ 4893
Wenn eine ehefrau iren ehegenoſſen in ſchul-
den ſtuͤrzen hilft, wird ſie ires vorrechtes der braut-
gift verluſtig.
§ 4894.
Des ausgetretenen, oder verſtorbenen ſchulde-
ners diner, buchhalter, oder auch andre verdaͤchti-
ge perſonen koͤnnen mit leiblichen eiden beladen und
um deſſelben haab und guͤter, rechnungen, handels-
buͤchern ꝛc. befraget werden.
§ 4895
Wenn der ſchuldener noch bezalen kan, darf
kein concurs erreget, und derſelbe an ſeinem guten
namen
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 800. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/848>, abgerufen am 23.11.2024.
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