Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
vom wiederkaufe.
§ 4193

Wiederum ist ein anders, wenn die ältern ei-der auszug
wird auch
von ältern
ausbehalten.

nem der kinder das gut anschlagen, und sich den
auszug an gelte, früchten und der wonung auf le-
benslang ausbehalten (§ 756). Ersagter Men-
ken
am a. o. rechnet den anschlag zum verkaufe,
s. 374 § 24 am a. o. Der auszug an sich wird vom
Menken am a. o. für eine gattung der leib-renten
gehalten. Sihe iedoch oben § 756.

§ 4194

Fället der sohn oder die tochter, welchem daswohin der
auszüger bei
entstandenem
coneurs in
K. Sachsen
gesezet wird?

gut angeschlagen ist, in einen concurs; so kommen
die ältern wegen des auszuges in Kur-Sachsen
zur virten classe. Man sezet zu diesem behufe ein
gewisses capital den auszügern auf hauswirtliche
erkenntnis aus, wovon ihnen das interesse entrich-
tet wird. Nach dem ableben des auszügers fället
das capital wieder in die concurs-masse, Menken
am a. o. lib. XXXXII tit. 5 § 13 s. 680.

§ 4195

Der von Berger in der oeconomia iuris lib.ob der auszug
eine väterli-
che teilung
ist?

II tit. IIII § 6 nota 9 s. 359 sihet den auszug für
eine väterliche teilung als ein geding an, welches
der übergebung der älterlichen güter angefüget wer-
de. Derowegen wenn ein vater das gut gegen ei-
nen auszug übergeben hätte, gleichwol der sohn ver-
stürbe, und ein kind verlise, dises aber dem vater in
die ewigkeit folgete, alsdann file das übergebene
nicht auf die mutter des kindes, sondern den aus-
züger. Es scheinet aber der begrif von einer väter-
lichen teilung unschicklich zu seyn, herr H. G. R.
Hombergk zu Vach de qualitate reali, quae pactis
successoriis inest, et de effectibus eius.

Sechs
M m 4
vom wiederkaufe.
§ 4193

Wiederum iſt ein anders, wenn die aͤltern ei-der auszug
wird auch
von aͤltern
ausbehalten.

nem der kinder das gut anſchlagen, und ſich den
auszug an gelte, fruͤchten und der wonung auf le-
benslang ausbehalten (§ 756). Erſagter Men-
ken
am a. o. rechnet den anſchlag zum verkaufe,
ſ. 374 § 24 am a. o. Der auszug an ſich wird vom
Menken am a. o. fuͤr eine gattung der leib-renten
gehalten. Sihe iedoch oben § 756.

§ 4194

Faͤllet der ſohn oder die tochter, welchem daswohin der
auszuͤger bei
entſtandenem
coneurs in
K. Sachſen
geſezet wird?

gut angeſchlagen iſt, in einen concurs; ſo kommen
die aͤltern wegen des auszuges in Kur-Sachſen
zur virten claſſe. Man ſezet zu dieſem behufe ein
gewiſſes capital den auszuͤgern auf hauswirtliche
erkenntnis aus, wovon ihnen das intereſſe entrich-
tet wird. Nach dem ableben des auszuͤgers faͤllet
das capital wieder in die concurs-maſſe, Menken
am a. o. lib. XXXXII tit. 5 § 13 ſ. 680.

§ 4195

Der von Berger in der oeconomia iuris lib.ob der auszug
eine vaͤterli-
che teilung
iſt?

II tit. IIII § 6 nota 9 ſ. 359 ſihet den auszug fuͤr
eine vaͤterliche teilung als ein geding an, welches
der uͤbergebung der aͤlterlichen guͤter angefuͤget wer-
de. Derowegen wenn ein vater das gut gegen ei-
nen auszug uͤbergeben haͤtte, gleichwol der ſohn ver-
ſtuͤrbe, und ein kind verliſe, diſes aber dem vater in
die ewigkeit folgete, alsdann file das uͤbergebene
nicht auf die mutter des kindes, ſondern den aus-
zuͤger. Es ſcheinet aber der begrif von einer vaͤter-
lichen teilung unſchicklich zu ſeyn, herr H. G. R.
Hombergk zu Vach de qualitate reali, quae pactis
ſucceſſoriis ineſt, et de effectibus eius.

Sechs
M m 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0599" n="551"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vom wiederkaufe.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4193</head><lb/>
            <p>Wiederum i&#x017F;t ein anders, wenn die a&#x0364;ltern ei-<note place="right">der auszug<lb/>
wird auch<lb/>
von a&#x0364;ltern<lb/>
ausbehalten.</note><lb/>
nem der kinder das gut an&#x017F;chlagen, und &#x017F;ich den<lb/>
auszug an gelte, fru&#x0364;chten und der wonung auf le-<lb/>
benslang ausbehalten (§ 756). Er&#x017F;agter <hi rendition="#fr">Men-<lb/>
ken</hi> am a. o. rechnet den an&#x017F;chlag zum verkaufe,<lb/>
&#x017F;. 374 § 24 am a. o. Der auszug an &#x017F;ich wird vom<lb/><hi rendition="#fr">Menken</hi> am a. o. fu&#x0364;r eine gattung der leib-renten<lb/>
gehalten. Sihe iedoch oben § 756.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4194</head><lb/>
            <p>Fa&#x0364;llet der &#x017F;ohn oder die tochter, welchem das<note place="right">wohin der<lb/>
auszu&#x0364;ger bei<lb/>
ent&#x017F;tandenem<lb/>
coneurs in<lb/>
K. Sach&#x017F;en<lb/>
ge&#x017F;ezet wird?</note><lb/>
gut ange&#x017F;chlagen i&#x017F;t, in einen concurs; &#x017F;o kommen<lb/>
die a&#x0364;ltern wegen des auszuges in Kur-Sach&#x017F;en<lb/>
zur virten cla&#x017F;&#x017F;e. Man &#x017F;ezet zu die&#x017F;em behufe ein<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;es capital den auszu&#x0364;gern auf hauswirtliche<lb/>
erkenntnis aus, wovon ihnen das intere&#x017F;&#x017F;e entrich-<lb/>
tet wird. Nach dem ableben des auszu&#x0364;gers fa&#x0364;llet<lb/>
das capital wieder in die concurs-ma&#x017F;&#x017F;e, <hi rendition="#fr">Menken</hi><lb/>
am a. o. <hi rendition="#aq">lib. XXXXII</hi> tit. 5 § 13 &#x017F;. 680.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4195</head><lb/>
            <p>Der <hi rendition="#fr">von Berger</hi> in der <hi rendition="#aq">oeconomia iuris lib.</hi><note place="right">ob der auszug<lb/>
eine va&#x0364;terli-<lb/>
che teilung<lb/>
i&#x017F;t?</note><lb/><hi rendition="#aq">II</hi> tit. <hi rendition="#aq">IIII § 6 nota</hi> 9 &#x017F;. 359 &#x017F;ihet den auszug fu&#x0364;r<lb/>
eine va&#x0364;terliche teilung als ein geding an, welches<lb/>
der u&#x0364;bergebung der a&#x0364;lterlichen gu&#x0364;ter angefu&#x0364;get wer-<lb/>
de. Derowegen wenn ein vater das gut gegen ei-<lb/>
nen auszug u&#x0364;bergeben ha&#x0364;tte, gleichwol der &#x017F;ohn ver-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;rbe, und ein kind verli&#x017F;e, di&#x017F;es aber dem vater in<lb/>
die ewigkeit folgete, alsdann file das u&#x0364;bergebene<lb/>
nicht auf die mutter des kindes, &#x017F;ondern den aus-<lb/>
zu&#x0364;ger. Es &#x017F;cheinet aber der begrif von einer va&#x0364;ter-<lb/>
lichen teilung un&#x017F;chicklich zu &#x017F;eyn, herr H. G. R.<lb/><hi rendition="#fr">Hombergk zu Vach</hi> <hi rendition="#aq">de qualitate reali, quae pactis<lb/>
&#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;oriis ine&#x017F;t, et de effectibus eius.</hi></p>
          </div>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">M m 4</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Sechs</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[551/0599] vom wiederkaufe. § 4193 Wiederum iſt ein anders, wenn die aͤltern ei- nem der kinder das gut anſchlagen, und ſich den auszug an gelte, fruͤchten und der wonung auf le- benslang ausbehalten (§ 756). Erſagter Men- ken am a. o. rechnet den anſchlag zum verkaufe, ſ. 374 § 24 am a. o. Der auszug an ſich wird vom Menken am a. o. fuͤr eine gattung der leib-renten gehalten. Sihe iedoch oben § 756. der auszug wird auch von aͤltern ausbehalten. § 4194 Faͤllet der ſohn oder die tochter, welchem das gut angeſchlagen iſt, in einen concurs; ſo kommen die aͤltern wegen des auszuges in Kur-Sachſen zur virten claſſe. Man ſezet zu dieſem behufe ein gewiſſes capital den auszuͤgern auf hauswirtliche erkenntnis aus, wovon ihnen das intereſſe entrich- tet wird. Nach dem ableben des auszuͤgers faͤllet das capital wieder in die concurs-maſſe, Menken am a. o. lib. XXXXII tit. 5 § 13 ſ. 680. wohin der auszuͤger bei entſtandenem coneurs in K. Sachſen geſezet wird? § 4195 Der von Berger in der oeconomia iuris lib. II tit. IIII § 6 nota 9 ſ. 359 ſihet den auszug fuͤr eine vaͤterliche teilung als ein geding an, welches der uͤbergebung der aͤlterlichen guͤter angefuͤget wer- de. Derowegen wenn ein vater das gut gegen ei- nen auszug uͤbergeben haͤtte, gleichwol der ſohn ver- ſtuͤrbe, und ein kind verliſe, diſes aber dem vater in die ewigkeit folgete, alsdann file das uͤbergebene nicht auf die mutter des kindes, ſondern den aus- zuͤger. Es ſcheinet aber der begrif von einer vaͤter- lichen teilung unſchicklich zu ſeyn, herr H. G. R. Hombergk zu Vach de qualitate reali, quae pactis ſucceſſoriis ineſt, et de effectibus eius. ob der auszug eine vaͤterli- che teilung iſt? Sechs M m 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/599
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/599>, abgerufen am 22.11.2024.