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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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vom kaufe und verkaufe.
merere morgen, oder tagewerke, als angezeiget wor-
den sind, hilte, ist deshalber der käufer mehr zu
bezalen nicht schuldig, es wäre dann bedinget, daß
der verkaufte grund sollte gemessen, und alsdann
nach der morgen-zal bezalet werden. Baierisches
land-recht tit. VI, art. VI.

§ 4174

Die früchte, welche sich auf den gekauftendie früchte ge-
hören dem
käufer.

grund-stücken befinden, gehören dem käufer, wenn
sie nicht vorbehalten worden sind.

§ 4175

Wenn einer dem andern einen holz-kauf-han-wie die ver-
kauften bäu-
me zu achten
stehen?

del über eine gewisse anzal eichen-bäume stiftet,
werden sotane bäume nicht als ein wald, der ste-
hen bleiben soll, sondern als zu fällende hölzer, mit-
hin, die beweglich sind, angesehen und gehalten, so
bald sie angewisen worden sind.

§ 4176

Wo der verkäufer in der liferung säumig ist,was der käu-
fer vom säu-
migen ver-
käufer ver-
langen kan?

kan der käufer die schaden-klage anstellen und den
schaden beschwören. Hingegen muß der käufer,
welcher in bezalung des kauf-geltes säumig ist, das
interesse davon erlegen, es wäre dann, daß der ver-
käufer demselben geborget hätte.

§ 4177

Die gesäze des ortes der liferung dinen zurwas für ge-
säze bei der
liferung zur
maasregel
dinen?

maasregel, von Leyser spec. CLI ined. 2 s. 108
vol. III, wiewohl man vermöge des gerichts-brau-
ches in beurteilung der beweglichen sachen auf die
rechte der wonung und nicht der belegenen sache das
augenmerk zu richten pfleget, David Mevius im
comment. ad ius Lubecense, quaest. praelim. VI
num. 24 s. 27.

§ 4178
II teil. M m

vom kaufe und verkaufe.
merere morgen, oder tagewerke, als angezeiget wor-
den ſind, hilte, iſt deshalber der kaͤufer mehr zu
bezalen nicht ſchuldig, es waͤre dann bedinget, daß
der verkaufte grund ſollte gemeſſen, und alsdann
nach der morgen-zal bezalet werden. Baieriſches
land-recht tit. VI, art. VI.

§ 4174

Die fruͤchte, welche ſich auf den gekauftendie fruͤchte ge-
hoͤren dem
kaͤufer.

grund-ſtuͤcken befinden, gehoͤren dem kaͤufer, wenn
ſie nicht vorbehalten worden ſind.

§ 4175

Wenn einer dem andern einen holz-kauf-han-wie die ver-
kauften baͤu-
me zu achten
ſtehen?

del uͤber eine gewiſſe anzal eichen-baͤume ſtiftet,
werden ſotane baͤume nicht als ein wald, der ſte-
hen bleiben ſoll, ſondern als zu faͤllende hoͤlzer, mit-
hin, die beweglich ſind, angeſehen und gehalten, ſo
bald ſie angewiſen worden ſind.

§ 4176

Wo der verkaͤufer in der liferung ſaͤumig iſt,was der kaͤu-
fer vom ſaͤu-
migen ver-
kaͤufer ver-
langen kan?

kan der kaͤufer die ſchaden-klage anſtellen und den
ſchaden beſchwoͤren. Hingegen muß der kaͤufer,
welcher in bezalung des kauf-geltes ſaͤumig iſt, das
intereſſe davon erlegen, es waͤre dann, daß der ver-
kaͤufer demſelben geborget haͤtte.

§ 4177

Die geſaͤze des ortes der liferung dinen zurwas fuͤr ge-
ſaͤze bei der
liferung zur
maasregel
dinen?

maasregel, von Leyſer ſpec. CLI ined. 2 ſ. 108
vol. III, wiewohl man vermoͤge des gerichts-brau-
ches in beurteilung der beweglichen ſachen auf die
rechte der wonung und nicht der belegenen ſache das
augenmerk zu richten pfleget, David Mevius im
comment. ad ius Lubecenſe, quaeſt. praelim. VI
num. 24 ſ. 27.

§ 4178
II teil. M m
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[545/0593] vom kaufe und verkaufe. merere morgen, oder tagewerke, als angezeiget wor- den ſind, hilte, iſt deshalber der kaͤufer mehr zu bezalen nicht ſchuldig, es waͤre dann bedinget, daß der verkaufte grund ſollte gemeſſen, und alsdann nach der morgen-zal bezalet werden. Baieriſches land-recht tit. VI, art. VI. § 4174 Die fruͤchte, welche ſich auf den gekauften grund-ſtuͤcken befinden, gehoͤren dem kaͤufer, wenn ſie nicht vorbehalten worden ſind. die fruͤchte ge- hoͤren dem kaͤufer. § 4175 Wenn einer dem andern einen holz-kauf-han- del uͤber eine gewiſſe anzal eichen-baͤume ſtiftet, werden ſotane baͤume nicht als ein wald, der ſte- hen bleiben ſoll, ſondern als zu faͤllende hoͤlzer, mit- hin, die beweglich ſind, angeſehen und gehalten, ſo bald ſie angewiſen worden ſind. wie die ver- kauften baͤu- me zu achten ſtehen? § 4176 Wo der verkaͤufer in der liferung ſaͤumig iſt, kan der kaͤufer die ſchaden-klage anſtellen und den ſchaden beſchwoͤren. Hingegen muß der kaͤufer, welcher in bezalung des kauf-geltes ſaͤumig iſt, das intereſſe davon erlegen, es waͤre dann, daß der ver- kaͤufer demſelben geborget haͤtte. was der kaͤu- fer vom ſaͤu- migen ver- kaͤufer ver- langen kan? § 4177 Die geſaͤze des ortes der liferung dinen zur maasregel, von Leyſer ſpec. CLI ined. 2 ſ. 108 vol. III, wiewohl man vermoͤge des gerichts-brau- ches in beurteilung der beweglichen ſachen auf die rechte der wonung und nicht der belegenen ſache das augenmerk zu richten pfleget, David Mevius im comment. ad ius Lubecenſe, quaeſt. praelim. VI num. 24 ſ. 27. was fuͤr ge- ſaͤze bei der liferung zur maasregel dinen? § 4178 II teil. M m

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 545. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/593>, abgerufen am 26.06.2024.