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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LII h. von den consens-büchern in S.
seyn, wofern selbige in dem öffentlichen pfand-buche
nicht verzeichnet sind, Manzels specialia iuris sta-
tutarii Parchimensis
cap. III § XX s. 24.

§ 4084
wie die lehn-
und zinß-gü-
ter im Alten-
burgischen
verpfändet
werden sol-
len?

Die lehn-zinß-fron-güter dürfen, inhalts der
S. Altenburgischen landes-ordnung II cap. I tit.
XIII one des landes- und lehns-fürstens, oder an-
derer interessirten lehn- und erb-herren, auch mit-
belehnten gunst und bewilligung weder verkaufet,
verpfändet noch beschweret werden. Sihe auch
den Heinrich Hildebrand de consensu hypothe-
cae tam magistratui quam feudi domino nociuo ac
non nociuo,
Altd. 1729.

§ 4085
die Dort-
mundische
verordnung
von den hy-
pothecken.

Besage der Dortmundischen raths-gerichts-
und sportel ordnung 1751, 4t, § 80 § 110 s. 61, sol-
len alle hypothecken, wenn sie auch von einem no-
tarien und 2 oder mereren zeugen errichtet, iedoch
nicht gerichtlich eingetragen worden sind, bey con-
cursen in die fünfte classe kommen.

§ 4086
die Altenbur-
gische verord-
nung wird
angeprisen.

Es wäre zu wünschen, daß man dise in den
Teutschen rechten begründete verordnung von den
lehn- und zinß-gütern (§ 4084) überall beobachtete,
und die beamten durch den schatten der Römischen
lehre, zum nachteile der guts-herren, sich aus un-
wissenheit der unschicklichkeit des Römischen rech-
tes auf die ganz anders gearteten Teutschen güter,
welche den Römern unbekannt waren, nicht ver-
leiten lißen, einfolglich den guts-herren keine un-
erfindliche processe zuzögen.

§ 4087

Alldiweil ein beamter für diejenige schuld, die
er ins versaz-buch einträget, und eine pfand-ver-

schreibung

LII h. von den conſens-buͤchern in S.
ſeyn, wofern ſelbige in dem oͤffentlichen pfand-buche
nicht verzeichnet ſind, Manzels ſpecialia iuris ſta-
tutarii Parchimenſis
cap. III § XX ſ. 24.

§ 4084
wie die lehn-
und zinß-guͤ-
ter im Alten-
burgiſchen
verpfaͤndet
werden ſol-
len?

Die lehn-zinß-fron-guͤter duͤrfen, inhalts der
S. Altenburgiſchen landes-ordnung II cap. I tit.
XIII one des landes- und lehns-fuͤrſtens, oder an-
derer intereſſirten lehn- und erb-herren, auch mit-
belehnten gunſt und bewilligung weder verkaufet,
verpfaͤndet noch beſchweret werden. Sihe auch
den Heinrich Hildebrand de conſenſu hypothe-
cae tam magiſtratui quam feudi domino nociuo ac
non nociuo,
Altd. 1729.

§ 4085
die Dort-
mundiſche
verordnung
von den hy-
pothecken.

Beſage der Dortmundiſchen raths-gerichts-
und ſportel ordnung 1751, 4t, § 80 § 110 ſ. 61, ſol-
len alle hypothecken, wenn ſie auch von einem no-
tarien und 2 oder mereren zeugen errichtet, iedoch
nicht gerichtlich eingetragen worden ſind, bey con-
curſen in die fuͤnfte claſſe kommen.

§ 4086
die Altenbur-
giſche verord-
nung wird
angepriſen.

Es waͤre zu wuͤnſchen, daß man diſe in den
Teutſchen rechten begruͤndete verordnung von den
lehn- und zinß-guͤtern (§ 4084) uͤberall beobachtete,
und die beamten durch den ſchatten der Roͤmiſchen
lehre, zum nachteile der guts-herren, ſich aus un-
wiſſenheit der unſchicklichkeit des Roͤmiſchen rech-
tes auf die ganz anders gearteten Teutſchen guͤter,
welche den Roͤmern unbekannt waren, nicht ver-
leiten lißen, einfolglich den guts-herren keine un-
erfindliche proceſſe zuzoͤgen.

§ 4087

Alldiweil ein beamter fuͤr diejenige ſchuld, die
er ins verſaz-buch eintraͤget, und eine pfand-ver-

ſchreibung
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[510/0558] LII h. von den conſens-buͤchern in S. ſeyn, wofern ſelbige in dem oͤffentlichen pfand-buche nicht verzeichnet ſind, Manzels ſpecialia iuris ſta- tutarii Parchimenſis cap. III § XX ſ. 24. § 4084 Die lehn-zinß-fron-guͤter duͤrfen, inhalts der S. Altenburgiſchen landes-ordnung II cap. I tit. XIII one des landes- und lehns-fuͤrſtens, oder an- derer intereſſirten lehn- und erb-herren, auch mit- belehnten gunſt und bewilligung weder verkaufet, verpfaͤndet noch beſchweret werden. Sihe auch den Heinrich Hildebrand de conſenſu hypothe- cae tam magiſtratui quam feudi domino nociuo ac non nociuo, Altd. 1729. § 4085 Beſage der Dortmundiſchen raths-gerichts- und ſportel ordnung 1751, 4t, § 80 § 110 ſ. 61, ſol- len alle hypothecken, wenn ſie auch von einem no- tarien und 2 oder mereren zeugen errichtet, iedoch nicht gerichtlich eingetragen worden ſind, bey con- curſen in die fuͤnfte claſſe kommen. § 4086 Es waͤre zu wuͤnſchen, daß man diſe in den Teutſchen rechten begruͤndete verordnung von den lehn- und zinß-guͤtern (§ 4084) uͤberall beobachtete, und die beamten durch den ſchatten der Roͤmiſchen lehre, zum nachteile der guts-herren, ſich aus un- wiſſenheit der unſchicklichkeit des Roͤmiſchen rech- tes auf die ganz anders gearteten Teutſchen guͤter, welche den Roͤmern unbekannt waren, nicht ver- leiten lißen, einfolglich den guts-herren keine un- erfindliche proceſſe zuzoͤgen. § 4087 Alldiweil ein beamter fuͤr diejenige ſchuld, die er ins verſaz-buch eintraͤget, und eine pfand-ver- ſchreibung

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/558>, abgerufen am 22.11.2024.