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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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verpfändungen, pfand-herrschaften etc.
gebot verbleiben will, sollen die beamten dem schul-
dener im adjudications-bescheide ausdrücklich vorbe-
halten, binnen 2 jaren vom tage der heimschlagung
zu rechnen, das subhastirte gut durch wirkliche er-
stattung dessen, was der gläubiger dafür entrich-
tet hat, entweder selbst, oder durch einen andern,
der mehr dafür geben will, einlösen zu lassen, doch
wenn der besizer eben so vil dafür geben will, als
der neue käufer, soll selbiger das näher-recht haben,
die besserungs-kosten müssen auch dem abtreter er-
sezet werden, die eingehobenen nuzungen hat er nicht
zu berechnen, aber für die verschlimmerung soll er
genug tun.

§ 4047

Ausserdem soll, besage der F. H. Casselischen
verordnung wegen verschidener rechts-fragen vom
31ten januar. 1749 ein schuldener, dessen gut nach
beschehener subhastation von dem meistbitenden
würklich erstanden, auch gerichtlich zugeschlagen
worden ist, damit, daß selbiges mehr wert, oder
er dabei über die hälfte verkürzet wäre, nicht ge-
höret werden, iedoch wird dem schuldener wider
den gläubiger, welcher das höchste gebot hat, das
einlösungs-recht binnen 2 jaren vorbehalten.

§ 4047 a

Von der saisinia, oder der gerichtlichen zu-
schlagung im Lüttichischen, sihe den Mean ad ius
ciuile Leodiense, obs.
134 num. I s. 2 P. II.

§. 4048

Dieses einlösungs-recht ist aus dem Römi-das einlö-
sungs-recht
ist aus dem
Römischen
rechte entle-
net.

schen rechte entlenet, l. vlt. § 2, 3 cod de iur. dom.
impetr.
und bestehet in einer rechts-woltat,
welche dem schuldener zustehet, binnen einer gewis-
sen zeit, z. e. in Sachsen, Lübeck etc., freiherr von

Cramer
II teil. J i

verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.
gebot verbleiben will, ſollen die beamten dem ſchul-
dener im adjudications-beſcheide ausdruͤcklich vorbe-
halten, binnen 2 jaren vom tage der heimſchlagung
zu rechnen, das ſubhaſtirte gut durch wirkliche er-
ſtattung deſſen, was der glaͤubiger dafuͤr entrich-
tet hat, entweder ſelbſt, oder durch einen andern,
der mehr dafuͤr geben will, einloͤſen zu laſſen, doch
wenn der beſizer eben ſo vil dafuͤr geben will, als
der neue kaͤufer, ſoll ſelbiger das naͤher-recht haben,
die beſſerungs-koſten muͤſſen auch dem abtreter er-
ſezet werden, die eingehobenen nuzungen hat er nicht
zu berechnen, aber fuͤr die verſchlimmerung ſoll er
genug tun.

§ 4047

Auſſerdem ſoll, beſage der F. H. Caſſeliſchen
verordnung wegen verſchidener rechts-fragen vom
31ten januar. 1749 ein ſchuldener, deſſen gut nach
beſchehener ſubhaſtation von dem meiſtbitenden
wuͤrklich erſtanden, auch gerichtlich zugeſchlagen
worden iſt, damit, daß ſelbiges mehr wert, oder
er dabei uͤber die haͤlfte verkuͤrzet waͤre, nicht ge-
hoͤret werden, iedoch wird dem ſchuldener wider
den glaͤubiger, welcher das hoͤchſte gebot hat, das
einloͤſungs-recht binnen 2 jaren vorbehalten.

§ 4047 a

Von der ſaiſinia, oder der gerichtlichen zu-
ſchlagung im Luͤttichiſchen, ſihe den Mean ad ius
ciuile Leodienſe, obſ.
134 num. I ſ. 2 P. II.

§. 4048

Dieſes einloͤſungs-recht iſt aus dem Roͤmi-das einloͤ-
ſungs-recht
iſt aus dem
Roͤmiſchen
rechte entle-
net.

ſchen rechte entlenet, l. vlt. § 2, 3 cod de iur. dom.
impetr.
und beſtehet in einer rechts-woltat,
welche dem ſchuldener zuſtehet, binnen einer gewiſ-
ſen zeit, z. e. in Sachſen, Luͤbeck ꝛc., freiherr von

Cramer
II teil. J i
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[497/0545] verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc. gebot verbleiben will, ſollen die beamten dem ſchul- dener im adjudications-beſcheide ausdruͤcklich vorbe- halten, binnen 2 jaren vom tage der heimſchlagung zu rechnen, das ſubhaſtirte gut durch wirkliche er- ſtattung deſſen, was der glaͤubiger dafuͤr entrich- tet hat, entweder ſelbſt, oder durch einen andern, der mehr dafuͤr geben will, einloͤſen zu laſſen, doch wenn der beſizer eben ſo vil dafuͤr geben will, als der neue kaͤufer, ſoll ſelbiger das naͤher-recht haben, die beſſerungs-koſten muͤſſen auch dem abtreter er- ſezet werden, die eingehobenen nuzungen hat er nicht zu berechnen, aber fuͤr die verſchlimmerung ſoll er genug tun. § 4047 Auſſerdem ſoll, beſage der F. H. Caſſeliſchen verordnung wegen verſchidener rechts-fragen vom 31ten januar. 1749 ein ſchuldener, deſſen gut nach beſchehener ſubhaſtation von dem meiſtbitenden wuͤrklich erſtanden, auch gerichtlich zugeſchlagen worden iſt, damit, daß ſelbiges mehr wert, oder er dabei uͤber die haͤlfte verkuͤrzet waͤre, nicht ge- hoͤret werden, iedoch wird dem ſchuldener wider den glaͤubiger, welcher das hoͤchſte gebot hat, das einloͤſungs-recht binnen 2 jaren vorbehalten. § 4047 a Von der ſaiſinia, oder der gerichtlichen zu- ſchlagung im Luͤttichiſchen, ſihe den Mean ad ius ciuile Leodienſe, obſ. 134 num. I ſ. 2 P. II. §. 4048 Dieſes einloͤſungs-recht iſt aus dem Roͤmi- ſchen rechte entlenet, l. vlt. § 2, 3 cod de iur. dom. impetr. und beſtehet in einer rechts-woltat, welche dem ſchuldener zuſtehet, binnen einer gewiſ- ſen zeit, z. e. in Sachſen, Luͤbeck ꝛc., freiherr von Cramer das einloͤ- ſungs-recht iſt aus dem Roͤmiſchen rechte entle- net. II teil. J i

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/545>, abgerufen am 22.11.2024.