Culmbachischen landen den 23 jul. 1721 verordnet ist: daß einem untertan und lehnmanne, welcher gemeine zinß-lehne, oder auch erb-zinß-lehne und güter, auch walzende stücke besizet, nicht höher, dann auf ein drittel des wertes von seinem inha- benden hof-gute, oder lehn-stücke, ein consens und zwar auf drei jare giltig erteilet werden soll. De- rohalben auch ein gerichtlicher consens über eine ver- pfändung, welche auf eine gewisse zeit eingerichtet worden ist, nach verflüssung derselben für erloschen zu achten stehet, Kur-Sächsische decis. XXXI.
§ 4044
wie die unter- pfands-rechte an andre ab- getreten wer- den sollen?
Wenn das gerichtlich bestätigte unterpfands- recht an andre abgetreten und überlassen werden will, muß solches nach verschidenen landes-rechten ebenfalls gerichtlich beschehen. Sihe die Kur-Säch- sische verbesserte proceß-ordnung tit. 47 § 2. Man sehe auch die F. H. Casselische erneuerung der ver- ordnung vom jare 1735 wegen gerichtlicher schuld- verschreibungen, über die von den kasten, hospita- lien und milden stiftungen.
§ 4045
wenn das un- terpfand ver- kaufet wer- den kan?
Wenn der schuldener bei gemeinen unterpfan- den den pfand-schilling nicht wieder bezalet, wird das gut öffentlich angeschlagen und feilgeboten.
§ 4046
wenn der gläubiger das pfand unwie- derlöslich er- halten kan?
Besage der fürstlichen Hessen-Casselischen un- tergerichts-ordnung art. VI § 17 s. 39, soll: wenn der gläubiger das subhastirte grundstück, wofern sich kein käufer findet und von dreien beeidigten männern in anschlag gebracht worden ist, in an- geseztem preise behalten will, ihm solches unwieder- löslich überwisen werden. Jm fall aber der gläu- biger sich hirzu nicht verstehen, sondern bei dem
gebot
L haubſt. von den pfandſchaften,
Culmbachiſchen landen den 23 jul. 1721 verordnet iſt: daß einem untertan und lehnmanne, welcher gemeine zinß-lehne, oder auch erb-zinß-lehne und guͤter, auch walzende ſtuͤcke beſizet, nicht hoͤher, dann auf ein drittel des wertes von ſeinem inha- benden hof-gute, oder lehn-ſtuͤcke, ein conſens und zwar auf drei jare giltig erteilet werden ſoll. De- rohalben auch ein gerichtlicher conſens uͤber eine ver- pfaͤndung, welche auf eine gewiſſe zeit eingerichtet worden iſt, nach verfluͤſſung derſelben fuͤr erloſchen zu achten ſtehet, Kur-Saͤchſiſche deciſ. XXXI.
§ 4044
wie die unter- pfands-rechte an andre ab- getreten wer- den ſollen?
Wenn das gerichtlich beſtaͤtigte unterpfands- recht an andre abgetreten und uͤberlaſſen werden will, muß ſolches nach verſchidenen landes-rechten ebenfalls gerichtlich beſchehen. Sihe die Kur-Saͤch- ſiſche verbeſſerte proceß-ordnung tit. 47 § 2. Man ſehe auch die F. H. Caſſeliſche erneuerung der ver- ordnung vom jare 1735 wegen gerichtlicher ſchuld- verſchreibungen, uͤber die von den kaſten, hoſpita- lien und milden ſtiftungen.
§ 4045
wenn das un- terpfand ver- kaufet wer- den kan?
Wenn der ſchuldener bei gemeinen unterpfan- den den pfand-ſchilling nicht wieder bezalet, wird das gut oͤffentlich angeſchlagen und feilgeboten.
§ 4046
wenn der glaͤubiger das pfand unwie- derloͤslich er- halten kan?
Beſage der fuͤrſtlichen Heſſen-Caſſeliſchen un- tergerichts-ordnung art. VI § 17 ſ. 39, ſoll: wenn der glaͤubiger das ſubhaſtirte grundſtuͤck, wofern ſich kein kaͤufer findet und von dreien beeidigten maͤnnern in anſchlag gebracht worden iſt, in an- geſeztem preiſe behalten will, ihm ſolches unwieder- loͤslich uͤberwiſen werden. Jm fall aber der glaͤu- biger ſich hirzu nicht verſtehen, ſondern bei dem
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L haubſt. von den pfandſchaften,
Culmbachiſchen landen den 23 jul. 1721 verordnet
iſt: daß einem untertan und lehnmanne, welcher
gemeine zinß-lehne, oder auch erb-zinß-lehne und
guͤter, auch walzende ſtuͤcke beſizet, nicht hoͤher,
dann auf ein drittel des wertes von ſeinem inha-
benden hof-gute, oder lehn-ſtuͤcke, ein conſens und
zwar auf drei jare giltig erteilet werden ſoll. De-
rohalben auch ein gerichtlicher conſens uͤber eine ver-
pfaͤndung, welche auf eine gewiſſe zeit eingerichtet
worden iſt, nach verfluͤſſung derſelben fuͤr erloſchen
zu achten ſtehet, Kur-Saͤchſiſche deciſ. XXXI.
§ 4044
Wenn das gerichtlich beſtaͤtigte unterpfands-
recht an andre abgetreten und uͤberlaſſen werden
will, muß ſolches nach verſchidenen landes-rechten
ebenfalls gerichtlich beſchehen. Sihe die Kur-Saͤch-
ſiſche verbeſſerte proceß-ordnung tit. 47 § 2. Man
ſehe auch die F. H. Caſſeliſche erneuerung der ver-
ordnung vom jare 1735 wegen gerichtlicher ſchuld-
verſchreibungen, uͤber die von den kaſten, hoſpita-
lien und milden ſtiftungen.
§ 4045
Wenn der ſchuldener bei gemeinen unterpfan-
den den pfand-ſchilling nicht wieder bezalet, wird
das gut oͤffentlich angeſchlagen und feilgeboten.
§ 4046
Beſage der fuͤrſtlichen Heſſen-Caſſeliſchen un-
tergerichts-ordnung art. VI § 17 ſ. 39, ſoll: wenn
der glaͤubiger das ſubhaſtirte grundſtuͤck, wofern
ſich kein kaͤufer findet und von dreien beeidigten
maͤnnern in anſchlag gebracht worden iſt, in an-
geſeztem preiſe behalten will, ihm ſolches unwieder-
loͤslich uͤberwiſen werden. Jm fall aber der glaͤu-
biger ſich hirzu nicht verſtehen, ſondern bei dem
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/544>, abgerufen am 22.11.2024.
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