biger das gelt vom schuldener in seinem hausete bei wechsel- zalungen etc. abholen lassen muß; hingegen sind die jüden dergleichen wechsel-zalung one einige anma- nung in des christlichen gläubigers haus zu bringen schuldig, OrthII tit. 24 § 5 s. 548, Siegels ein- leitung zum wechsel-rechte I cap. III § VI und im corp. iur. cambial. I s. 22 s. 118 s. 131 s. 256 s. 387.
§ 3814
Die zalung der wechsel-brife ist, besage derin welchen gelt-sorten der wechsel zu Frankfurt am Maine Frankfurtischen wechsel-ordnung § 36 in den dar- in benanten gelt-sorten zu leisten, mithin soll sel- bige, wenn der brif in wechsel-current zu zalen ge- stellet ist, mit 4 vom hundert aufgelt halb in münze und halb in hart edict beschehen; wofern aber die münz-sorten darin nicht benamet sind, ist der schul- dener, oder acceptant, die gelter nicht anders, als in gangbarer münze zu zalen schuldig, Orth am a. o. II tit. 24 § 9 s. 568 tit. 27 § 7 s. 620. Sie- gel am a. o. I cap. III § VIII fgg. Darnebst ist in der Frankfurtischen wechsel-ordnung der unter- schid zwischen wechsel- und waaren-zalung gänz- lich aufgehoben worden § 36.
§ 3815
Wenn aber sich vor der verfall-zeit eine ver-zu bezalen ist? änderung mit der im wechsel beniemten münze zu- träget, wird auf die zeit der ausstellung des wech- sels rücksicht genommen, und nach selbigem die ge- änderte münze einzurichten seyn, es mag sich die veränderung in der äusserlichen, oder innerlichen güte zugetragen haben; z. e. zur zeit der ausstel- lung des wechsels hat ein Französischer gulden 1 lot gewogen und 16 ggl. gegolten, bevor aber die ver- fall-zeit kommet, werden sotane gulden eingeschmel-
zet,
von den wechſel-verſchreibungen.
biger das gelt vom ſchuldener in ſeinem hauſete bei wechſel- zalungen ꝛc. abholen laſſen muß; hingegen ſind die juͤden dergleichen wechſel-zalung one einige anma- nung in des chriſtlichen glaͤubigers haus zu bringen ſchuldig, OrthII tit. 24 § 5 ſ. 548, Siegels ein- leitung zum wechſel-rechte I cap. III § VI und im corp. iur. cambial. I ſ. 22 ſ. 118 ſ. 131 ſ. 256 ſ. 387.
§ 3814
Die zalung der wechſel-brife iſt, beſage derin welchen gelt-ſorten der wechſel zu Frankfurt am Maine Frankfurtiſchen wechſel-ordnung § 36 in den dar- in benanten gelt-ſorten zu leiſten, mithin ſoll ſel- bige, wenn der brif in wechſel-current zu zalen ge- ſtellet iſt, mit 4 vom hundert aufgelt halb in muͤnze und halb in hart edict beſchehen; wofern aber die muͤnz-ſorten darin nicht benamet ſind, iſt der ſchul- dener, oder acceptant, die gelter nicht anders, als in gangbarer muͤnze zu zalen ſchuldig, Orth am a. o. II tit. 24 § 9 ſ. 568 tit. 27 § 7 ſ. 620. Sie- gel am a. o. I cap. III § VIII fgg. Darnebſt iſt in der Frankfurtiſchen wechſel-ordnung der unter- ſchid zwiſchen wechſel- und waaren-zalung gaͤnz- lich aufgehoben worden § 36.
§ 3815
Wenn aber ſich vor der verfall-zeit eine ver-zu bezalen iſt? aͤnderung mit der im wechſel beniemten muͤnze zu- traͤget, wird auf die zeit der ausſtellung des wech- ſels ruͤckſicht genommen, und nach ſelbigem die ge- aͤnderte muͤnze einzurichten ſeyn, es mag ſich die veraͤnderung in der aͤuſſerlichen, oder innerlichen guͤte zugetragen haben; z. e. zur zeit der ausſtel- lung des wechſels hat ein Franzoͤſiſcher gulden 1 lot gewogen und 16 ggl. gegolten, bevor aber die ver- fall-zeit kommet, werden ſotane gulden eingeſchmel-
zet,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0459"n="411"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den wechſel-verſchreibungen.</hi></fw><lb/>
biger das gelt vom ſchuldener in ſeinem hauſe<noteplace="right">te bei wechſel-<lb/>
zalungen ꝛc.</note><lb/>
abholen laſſen muß; hingegen ſind die juͤden<lb/>
dergleichen wechſel-zalung one einige anma-<lb/>
nung in des chriſtlichen glaͤubigers haus zu bringen<lb/>ſchuldig, <hirendition="#fr">Orth</hi><hirendition="#aq">II</hi> tit. 24 § 5 ſ. 548, <hirendition="#fr">Siegels</hi> ein-<lb/>
leitung zum wechſel-rechte <hirendition="#aq">I</hi> cap. <hirendition="#aq">III § VI</hi> und<lb/>
im <hirendition="#aq">corp. iur. cambial. I</hi>ſ. 22 ſ. 118 ſ. 131 ſ. 256<lb/>ſ. 387.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3814</head><lb/><p>Die zalung der wechſel-brife iſt, beſage der<noteplace="right">in welchen<lb/>
gelt-ſorten<lb/>
der wechſel<lb/>
zu Frankfurt<lb/>
am Maine</note><lb/>
Frankfurtiſchen wechſel-ordnung § 36 in den dar-<lb/>
in benanten gelt-ſorten zu leiſten, mithin ſoll ſel-<lb/>
bige, wenn der brif in wechſel-current zu zalen ge-<lb/>ſtellet iſt, mit 4 vom hundert aufgelt halb in muͤnze<lb/>
und halb in hart edict beſchehen; wofern aber die<lb/>
muͤnz-ſorten darin nicht benamet ſind, iſt der ſchul-<lb/>
dener, oder acceptant, die gelter nicht anders, als<lb/>
in gangbarer muͤnze zu zalen ſchuldig, <hirendition="#fr">Orth</hi> am<lb/>
a. o. <hirendition="#aq">II</hi> tit. 24 § 9 ſ. 568 tit. 27 § 7 ſ. 620. <hirendition="#fr">Sie-<lb/>
gel</hi> am a. o. <hirendition="#aq">I</hi> cap. <hirendition="#aq">III § VIII</hi> fgg. Darnebſt iſt<lb/>
in der Frankfurtiſchen wechſel-ordnung der unter-<lb/>ſchid zwiſchen wechſel- und waaren-zalung gaͤnz-<lb/>
lich aufgehoben worden § 36.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3815</head><lb/><p>Wenn aber ſich vor der verfall-zeit eine ver-<noteplace="right">zu bezalen iſt?</note><lb/>
aͤnderung mit der im wechſel beniemten muͤnze zu-<lb/>
traͤget, wird auf die zeit der ausſtellung des wech-<lb/>ſels ruͤckſicht genommen, und nach ſelbigem die ge-<lb/>
aͤnderte muͤnze einzurichten ſeyn, es mag ſich die<lb/>
veraͤnderung in der aͤuſſerlichen, oder innerlichen<lb/>
guͤte zugetragen haben; z. e. zur zeit der ausſtel-<lb/>
lung des wechſels hat ein Franzoͤſiſcher gulden 1 lot<lb/>
gewogen und 16 ggl. gegolten, bevor aber die ver-<lb/>
fall-zeit kommet, werden ſotane gulden eingeſchmel-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zet,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[411/0459]
von den wechſel-verſchreibungen.
biger das gelt vom ſchuldener in ſeinem hauſe
abholen laſſen muß; hingegen ſind die juͤden
dergleichen wechſel-zalung one einige anma-
nung in des chriſtlichen glaͤubigers haus zu bringen
ſchuldig, Orth II tit. 24 § 5 ſ. 548, Siegels ein-
leitung zum wechſel-rechte I cap. III § VI und
im corp. iur. cambial. I ſ. 22 ſ. 118 ſ. 131 ſ. 256
ſ. 387.
te bei wechſel-
zalungen ꝛc.
§ 3814
Die zalung der wechſel-brife iſt, beſage der
Frankfurtiſchen wechſel-ordnung § 36 in den dar-
in benanten gelt-ſorten zu leiſten, mithin ſoll ſel-
bige, wenn der brif in wechſel-current zu zalen ge-
ſtellet iſt, mit 4 vom hundert aufgelt halb in muͤnze
und halb in hart edict beſchehen; wofern aber die
muͤnz-ſorten darin nicht benamet ſind, iſt der ſchul-
dener, oder acceptant, die gelter nicht anders, als
in gangbarer muͤnze zu zalen ſchuldig, Orth am
a. o. II tit. 24 § 9 ſ. 568 tit. 27 § 7 ſ. 620. Sie-
gel am a. o. I cap. III § VIII fgg. Darnebſt iſt
in der Frankfurtiſchen wechſel-ordnung der unter-
ſchid zwiſchen wechſel- und waaren-zalung gaͤnz-
lich aufgehoben worden § 36.
in welchen
gelt-ſorten
der wechſel
zu Frankfurt
am Maine
§ 3815
Wenn aber ſich vor der verfall-zeit eine ver-
aͤnderung mit der im wechſel beniemten muͤnze zu-
traͤget, wird auf die zeit der ausſtellung des wech-
ſels ruͤckſicht genommen, und nach ſelbigem die ge-
aͤnderte muͤnze einzurichten ſeyn, es mag ſich die
veraͤnderung in der aͤuſſerlichen, oder innerlichen
guͤte zugetragen haben; z. e. zur zeit der ausſtel-
lung des wechſels hat ein Franzoͤſiſcher gulden 1 lot
gewogen und 16 ggl. gegolten, bevor aber die ver-
fall-zeit kommet, werden ſotane gulden eingeſchmel-
zet,
zu bezalen iſt?
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/459>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.