nächst ist, zu warten, sondern ich kan vom ersten mai 1757 biß dahin 1758 iedes virtel-jar aufkün- digen, und der gläubiger muß die gelter annemen, oder sich gewärtigen, daß solche auf seine gefar und kosten gerichtlich hinterleget werden.
§ 3651
die loskündi- gung hat auf seiten des gläubigers gleiche be- schaffenheit.
Gleichwie nun die loskündigung auf seiten des schuldeners sich verhält; also hat diselbe auf seiten des gläubigers eben die beschaffenheit, Bardili de renuntiatione sortis,Estors anfangs-grün- de des gemeinen und Reichs-processes im IIten teile, s. 90.
§ 3652
die ausnamen von der regel hirbei.
Unterdessen finden die angezeigten regeln, in absicht auf die zur gunst des schuldeners bestimmte loskündigungs-zeit ire ausnamen: 1) wenn der schuldener in bezalung der zinsen unordentlich zu werke gehet, 2) wenn derselbe in abfall der na- rung kommet, 3) der flucht wegen im verdachte ist, alsdann mag der gläubiger vor dem ablaufe des jares seine zalung begeren, wenn er behöriger ma- sen vorher aufgekündiget hat.
Sechs und zwanzigstes haubtstück von bezalung der capitalien.
§ 3653
wie die beza- lung nach der R[.]münz-ord- nung und R. gesäzen be- schehen solle?
Jn der Reichs-münz-ordnung von 1559 § II hat das Reich feste gesezet, daß bei zalungen kei- ne kleine münze unter 5 kr. ausser 25 fl. anzunemen wären. Das übrige muß also wenigstens in 5 kr. und gröbern stücken entrichtet werden. Jm R. abschide 1576 § 76 ist dises dahin erläutert, daß
nimand
XXVI haubtſtuͤck
naͤchſt iſt, zu warten, ſondern ich kan vom erſten mai 1757 biß dahin 1758 iedes virtel-jar aufkuͤn- digen, und der glaͤubiger muß die gelter annemen, oder ſich gewaͤrtigen, daß ſolche auf ſeine gefar und koſten gerichtlich hinterleget werden.
§ 3651
die loskuͤndi- gung hat auf ſeiten des glaͤubigers gleiche be- ſchaffenheit.
Gleichwie nun die loskuͤndigung auf ſeiten des ſchuldeners ſich verhaͤlt; alſo hat diſelbe auf ſeiten des glaͤubigers eben die beſchaffenheit, Bardili de renuntiatione ſortis,Eſtors anfangs-gruͤn- de des gemeinen und Reichs-proceſſes im IIten teile, ſ. 90.
§ 3652
die ausnamen von der regel hirbei.
Unterdeſſen finden die angezeigten regeln, in abſicht auf die zur gunſt des ſchuldeners beſtimmte loskuͤndigungs-zeit ire ausnamen: 1) wenn der ſchuldener in bezalung der zinſen unordentlich zu werke gehet, 2) wenn derſelbe in abfall der na- rung kommet, 3) der flucht wegen im verdachte iſt, alsdann mag der glaͤubiger vor dem ablaufe des jares ſeine zalung begeren, wenn er behoͤriger ma- ſen vorher aufgekuͤndiget hat.
Sechs und zwanzigſtes haubtſtuͤck von bezalung der capitalien.
§ 3653
wie die beza- lung nach der R[.]muͤnz-ord- nung und R. geſaͤzen be- ſchehen ſolle?
Jn der Reichs-muͤnz-ordnung von 1559 § II hat das Reich feſte geſezet, daß bei zalungen kei- ne kleine muͤnze unter 5 kr. auſſer 25 fl. anzunemen waͤren. Das uͤbrige muß alſo wenigſtens in 5 kr. und groͤbern ſtuͤcken entrichtet werden. Jm R. abſchide 1576 § 76 iſt diſes dahin erlaͤutert, daß
nimand
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0396"n="348"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXVI</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
naͤchſt iſt, zu warten, ſondern ich kan vom erſten<lb/>
mai 1757 biß dahin 1758 iedes virtel-jar aufkuͤn-<lb/>
digen, und der glaͤubiger muß die gelter annemen,<lb/>
oder ſich gewaͤrtigen, daß ſolche auf ſeine gefar und<lb/>
koſten gerichtlich hinterleget werden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3651</head><lb/><noteplace="left">die loskuͤndi-<lb/>
gung hat auf<lb/>ſeiten des<lb/>
glaͤubigers<lb/>
gleiche be-<lb/>ſchaffenheit.</note><p>Gleichwie nun die loskuͤndigung auf ſeiten des<lb/>ſchuldeners ſich verhaͤlt; alſo hat diſelbe auf ſeiten<lb/>
des glaͤubigers eben die beſchaffenheit, <hirendition="#fr">Bardili</hi><lb/><hirendition="#aq">de renuntiatione ſortis,</hi><hirendition="#fr">Eſtors</hi> anfangs-gruͤn-<lb/>
de des gemeinen und Reichs-proceſſes im <hirendition="#aq">II</hi>ten<lb/>
teile, ſ. 90.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3652</head><lb/><noteplace="left">die ausnamen<lb/>
von der regel<lb/>
hirbei.</note><p>Unterdeſſen finden die angezeigten regeln, in<lb/>
abſicht auf die zur gunſt des ſchuldeners beſtimmte<lb/>
loskuͤndigungs-zeit ire ausnamen: 1) wenn der<lb/>ſchuldener in bezalung der zinſen unordentlich zu<lb/>
werke gehet, 2) wenn derſelbe in abfall der na-<lb/>
rung kommet, 3) der flucht wegen im verdachte iſt,<lb/>
alsdann mag der glaͤubiger vor dem ablaufe des<lb/>
jares ſeine zalung begeren, wenn er behoͤriger ma-<lb/>ſen vorher aufgekuͤndiget hat.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Sechs und zwanzigſtes haubtſtuͤck<lb/><hirendition="#g">von bezalung der capitalien.</hi></hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 3653</head><lb/><noteplace="left">wie die beza-<lb/>
lung nach der<lb/>
R<supplied>.</supplied>muͤnz-ord-<lb/>
nung und R.<lb/>
geſaͤzen be-<lb/>ſchehen ſolle?</note><p><hirendition="#in">J</hi>n der Reichs-muͤnz-ordnung von 1559 § <hirendition="#aq">II</hi> hat<lb/>
das Reich feſte geſezet, daß bei zalungen kei-<lb/>
ne kleine muͤnze unter 5 kr. auſſer 25 fl. anzunemen<lb/>
waͤren. Das uͤbrige muß alſo wenigſtens in 5 kr.<lb/>
und groͤbern ſtuͤcken entrichtet werden. Jm R.<lb/>
abſchide 1576 § 76 iſt diſes dahin erlaͤutert, daß<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nimand</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[348/0396]
XXVI haubtſtuͤck
naͤchſt iſt, zu warten, ſondern ich kan vom erſten
mai 1757 biß dahin 1758 iedes virtel-jar aufkuͤn-
digen, und der glaͤubiger muß die gelter annemen,
oder ſich gewaͤrtigen, daß ſolche auf ſeine gefar und
koſten gerichtlich hinterleget werden.
§ 3651
Gleichwie nun die loskuͤndigung auf ſeiten des
ſchuldeners ſich verhaͤlt; alſo hat diſelbe auf ſeiten
des glaͤubigers eben die beſchaffenheit, Bardili
de renuntiatione ſortis, Eſtors anfangs-gruͤn-
de des gemeinen und Reichs-proceſſes im IIten
teile, ſ. 90.
§ 3652
Unterdeſſen finden die angezeigten regeln, in
abſicht auf die zur gunſt des ſchuldeners beſtimmte
loskuͤndigungs-zeit ire ausnamen: 1) wenn der
ſchuldener in bezalung der zinſen unordentlich zu
werke gehet, 2) wenn derſelbe in abfall der na-
rung kommet, 3) der flucht wegen im verdachte iſt,
alsdann mag der glaͤubiger vor dem ablaufe des
jares ſeine zalung begeren, wenn er behoͤriger ma-
ſen vorher aufgekuͤndiget hat.
Sechs und zwanzigſtes haubtſtuͤck
von bezalung der capitalien.
§ 3653
Jn der Reichs-muͤnz-ordnung von 1559 § II hat
das Reich feſte geſezet, daß bei zalungen kei-
ne kleine muͤnze unter 5 kr. auſſer 25 fl. anzunemen
waͤren. Das uͤbrige muß alſo wenigſtens in 5 kr.
und groͤbern ſtuͤcken entrichtet werden. Jm R.
abſchide 1576 § 76 iſt diſes dahin erlaͤutert, daß
nimand
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/396>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.