Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

CII haubtst. vom anschlage der lande,
fall aber nur zu 1 rtl. 12 gl. biß 2 rtl. geschäzet
werden, wobei iedoch diejenige stücke, welche zur
wirtschaft nötig, vorher abzuzihen sind.

6) Von der gänse-zucht. Dise ist eben nicht in
betrachtung zu zihen, iedoch an den orten, wo was-
ser vorhanden ist, ist die mandel auf 16 gl. biß
1 rtl. in anschlag zu bringen.

7) Von allerhand feder-vih. Dises wird in
keinen anschlag gebracht, sondern zur wirtschaft ge-
rechnet.

8) Der binen-stand wird in einem in sechs nach
einander folgenden jaren genommenen ertrage ein
jar dem andern zur hülfe gerechnet, und 1/6 zu eines
jares abnuzung angeschlagen.

9) Bei den stutereien kömmt nach abzug der
darauf anzuwendenden unkosten der järliche zu-
wachs davon in anschlag.

10) Die mülen-pächte, imgleichen das weide-
korn, was aus disen gefällen den besizer zufällt,
wird für den preiß angeschlagen, wie oben besaget
worden ist. Mülen-gerechtigkeit aber, wo mülen
noch anzulegen stehen, können nach des ortes gele-
genheit und der mal-gäste, welche darzu gehören,
1, 2, biß 300 rtl. angeschlagen werden.

11) Die schneide-mülen können nicht anders an-
geschlagen werden, als was selbige ertragen kön-
nen, was aber zur järlichen unterhaltung derselben
erfodert wird, dafür wird zuvor etwas gewisses
ausgesezet, imgleichen was etwa dem müller am
deputat-korn und gelte järlich gereichet werden muß.
Ein säge-bock aber, welcher der herrschaft frei ge-
schnitten wird, wird mit 8 gl. angeschlagen.

12) Die gärten sind nach irem ertrage anzu-
schlagen, und zwar auf sechs jare, nach abzug
dessen, was zum unterhalte derselben järlich ange-
wendet werden muß, folglich davon 1/6 zu eines jares

abnuzung

CII haubtſt. vom anſchlage der lande,
fall aber nur zu 1 rtl. 12 gl. biß 2 rtl. geſchaͤzet
werden, wobei iedoch diejenige ſtuͤcke, welche zur
wirtſchaft noͤtig, vorher abzuzihen ſind.

6) Von der gaͤnſe-zucht. Diſe iſt eben nicht in
betrachtung zu zihen, iedoch an den orten, wo waſ-
ſer vorhanden iſt, iſt die mandel auf 16 gl. biß
1 rtl. in anſchlag zu bringen.

7) Von allerhand feder-vih. Diſes wird in
keinen anſchlag gebracht, ſondern zur wirtſchaft ge-
rechnet.

8) Der binen-ſtand wird in einem in ſechs nach
einander folgenden jaren genommenen ertrage ein
jar dem andern zur huͤlfe gerechnet, und ⅙ zu eines
jares abnuzung angeſchlagen.

9) Bei den ſtutereien koͤmmt nach abzug der
darauf anzuwendenden unkoſten der jaͤrliche zu-
wachs davon in anſchlag.

10) Die muͤlen-paͤchte, imgleichen das weide-
korn, was aus diſen gefaͤllen den beſizer zufaͤllt,
wird fuͤr den preiß angeſchlagen, wie oben beſaget
worden iſt. Muͤlen-gerechtigkeit aber, wo muͤlen
noch anzulegen ſtehen, koͤnnen nach des ortes gele-
genheit und der mal-gaͤſte, welche darzu gehoͤren,
1, 2, biß 300 rtl. angeſchlagen werden.

11) Die ſchneide-muͤlen koͤnnen nicht anders an-
geſchlagen werden, als was ſelbige ertragen koͤn-
nen, was aber zur jaͤrlichen unterhaltung derſelben
erfodert wird, dafuͤr wird zuvor etwas gewiſſes
ausgeſezet, imgleichen was etwa dem muͤller am
deputat-korn und gelte jaͤrlich gereichet werden muß.
Ein ſaͤge-bock aber, welcher der herrſchaft frei ge-
ſchnitten wird, wird mit 8 gl. angeſchlagen.

12) Die gaͤrten ſind nach irem ertrage anzu-
ſchlagen, und zwar auf ſechs jare, nach abzug
deſſen, was zum unterhalte derſelben jaͤrlich ange-
wendet werden muß, folglich davon ⅙ zu eines jares

abnuzung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0264" n="216"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">CII</hi> haubt&#x017F;t. vom an&#x017F;chlage der lande,</hi></fw><lb/>
fall aber nur zu 1 rtl. 12 gl. biß 2 rtl. ge&#x017F;cha&#x0364;zet<lb/>
werden, wobei iedoch diejenige &#x017F;tu&#x0364;cke, welche zur<lb/>
wirt&#x017F;chaft no&#x0364;tig, vorher abzuzihen &#x017F;ind.</p><lb/>
            <p>6) Von der ga&#x0364;n&#x017F;e-zucht. Di&#x017F;e i&#x017F;t eben nicht in<lb/>
betrachtung zu zihen, iedoch an den orten, wo wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er vorhanden i&#x017F;t, i&#x017F;t die mandel auf 16 gl. biß<lb/>
1 rtl. in an&#x017F;chlag zu bringen.</p><lb/>
            <p>7) Von allerhand feder-vih. Di&#x017F;es wird in<lb/>
keinen an&#x017F;chlag gebracht, &#x017F;ondern zur wirt&#x017F;chaft ge-<lb/>
rechnet.</p><lb/>
            <p>8) Der binen-&#x017F;tand wird in einem in &#x017F;echs nach<lb/>
einander folgenden jaren genommenen ertrage ein<lb/>
jar dem andern zur hu&#x0364;lfe gerechnet, und &#x2159; zu eines<lb/>
jares abnuzung ange&#x017F;chlagen.</p><lb/>
            <p>9) Bei den &#x017F;tutereien ko&#x0364;mmt nach abzug der<lb/>
darauf anzuwendenden unko&#x017F;ten der ja&#x0364;rliche zu-<lb/>
wachs davon in an&#x017F;chlag.</p><lb/>
            <p>10) Die mu&#x0364;len-pa&#x0364;chte, imgleichen das weide-<lb/>
korn, was aus di&#x017F;en gefa&#x0364;llen den be&#x017F;izer zufa&#x0364;llt,<lb/>
wird fu&#x0364;r den preiß ange&#x017F;chlagen, wie oben be&#x017F;aget<lb/>
worden i&#x017F;t. Mu&#x0364;len-gerechtigkeit aber, wo mu&#x0364;len<lb/>
noch anzulegen &#x017F;tehen, ko&#x0364;nnen nach des ortes gele-<lb/>
genheit und der mal-ga&#x0364;&#x017F;te, welche darzu geho&#x0364;ren,<lb/>
1, 2, biß 300 rtl. ange&#x017F;chlagen werden.</p><lb/>
            <p>11) Die &#x017F;chneide-mu&#x0364;len ko&#x0364;nnen nicht anders an-<lb/>
ge&#x017F;chlagen werden, als was &#x017F;elbige ertragen ko&#x0364;n-<lb/>
nen, was aber zur ja&#x0364;rlichen unterhaltung der&#x017F;elben<lb/>
erfodert wird, dafu&#x0364;r wird zuvor etwas gewi&#x017F;&#x017F;es<lb/>
ausge&#x017F;ezet, imgleichen was etwa dem mu&#x0364;ller am<lb/>
deputat-korn und gelte ja&#x0364;rlich gereichet werden muß.<lb/>
Ein &#x017F;a&#x0364;ge-bock aber, welcher der herr&#x017F;chaft frei ge-<lb/>
&#x017F;chnitten wird, wird mit 8 gl. ange&#x017F;chlagen.</p><lb/>
            <p>12) Die ga&#x0364;rten &#x017F;ind nach irem ertrage anzu-<lb/>
&#x017F;chlagen, und zwar auf &#x017F;echs jare, nach abzug<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en, was zum unterhalte der&#x017F;elben ja&#x0364;rlich ange-<lb/>
wendet werden muß, folglich davon &#x2159; zu eines jares<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">abnuzung</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0264] CII haubtſt. vom anſchlage der lande, fall aber nur zu 1 rtl. 12 gl. biß 2 rtl. geſchaͤzet werden, wobei iedoch diejenige ſtuͤcke, welche zur wirtſchaft noͤtig, vorher abzuzihen ſind. 6) Von der gaͤnſe-zucht. Diſe iſt eben nicht in betrachtung zu zihen, iedoch an den orten, wo waſ- ſer vorhanden iſt, iſt die mandel auf 16 gl. biß 1 rtl. in anſchlag zu bringen. 7) Von allerhand feder-vih. Diſes wird in keinen anſchlag gebracht, ſondern zur wirtſchaft ge- rechnet. 8) Der binen-ſtand wird in einem in ſechs nach einander folgenden jaren genommenen ertrage ein jar dem andern zur huͤlfe gerechnet, und ⅙ zu eines jares abnuzung angeſchlagen. 9) Bei den ſtutereien koͤmmt nach abzug der darauf anzuwendenden unkoſten der jaͤrliche zu- wachs davon in anſchlag. 10) Die muͤlen-paͤchte, imgleichen das weide- korn, was aus diſen gefaͤllen den beſizer zufaͤllt, wird fuͤr den preiß angeſchlagen, wie oben beſaget worden iſt. Muͤlen-gerechtigkeit aber, wo muͤlen noch anzulegen ſtehen, koͤnnen nach des ortes gele- genheit und der mal-gaͤſte, welche darzu gehoͤren, 1, 2, biß 300 rtl. angeſchlagen werden. 11) Die ſchneide-muͤlen koͤnnen nicht anders an- geſchlagen werden, als was ſelbige ertragen koͤn- nen, was aber zur jaͤrlichen unterhaltung derſelben erfodert wird, dafuͤr wird zuvor etwas gewiſſes ausgeſezet, imgleichen was etwa dem muͤller am deputat-korn und gelte jaͤrlich gereichet werden muß. Ein ſaͤge-bock aber, welcher der herrſchaft frei ge- ſchnitten wird, wird mit 8 gl. angeſchlagen. 12) Die gaͤrten ſind nach irem ertrage anzu- ſchlagen, und zwar auf ſechs jare, nach abzug deſſen, was zum unterhalte derſelben jaͤrlich ange- wendet werden muß, folglich davon ⅙ zu eines jares abnuzung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/264
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/264>, abgerufen am 23.11.2024.