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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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ämter, güter, zehnten u. gerechtigkeiten.
nen, und ob zureichender heuschlage bei sotanem
gute befindlich sei, oder nicht, ob des sommers zu-
reichende weide vorhanden sei, und ob die wolle
fein, oder schlecht falle? disemnach der anschlag
nach abzug des schäfers und knechtes, gehalt-vih,
des deputats und des auf der schäferei zu reichen-
den salzes auch zu kaufenden heues die abnuzung,
mit inbegrif der molken-pacht, davon folgenderge-
stalt in den Soldin, Königsberg, Frideberg und
zum teile Arenswaldischen creisen ein stück schaf
zu 8 biß 9 ggl., in den übrigen teilen des
Arenswaldischen creises, imgleichen den Dram-
burg und Schivelsbeimischen creisen das stück
6 biß 7 gl., im Sternbergischen und Crossenschen
zu 9 biß 10 ggl., in Züllichow und Cottbusischen
zu 11-12 ggl., nach der güte der wolle angeschla-
gen werden. Das weide-gelt für des schäfers und
knechts schaafe, auch wo von schäfern an teils orten
hufenschoß gegeben wird, hat der schäzer mit der
abnuzungs-summe zu sezen und ein solches derselben,
iedoch unter gewissen namen hinzuzutun.

4) Von den zigen an den orten, wo zulässig ist,
zigen zu halten, ist nicht unbillig, daß drei melk-
zigen einer kuh gleich gerechnet, die böcke aber und
der zuwachs das stück 8 gl. angeschlagen, und da-
von dasjenige abgezogen werde, was den hirten
gegeben werden muß.

5) Von der schweine-zucht. Dise ist nach ei-
nes ieden ortes lage und gelegenheit zu ermessen;
und kömmt solche im höhern werte, auch anschlag,
wenn entweder bei gütern gute brau-krüge vorhan-
den, oder selbige an eich- und buch-hölzer, oder
sonst an guten gebrüchen gelegen ist, als wenn sel-
bige mit puren getraide unterhalten werden müssen;
auf ersten fall und besonders, wo gute brau-krüge
sind, könnte die mandel zu 3 biß 4 rtl., auf lezten

fall
O 3

aͤmter, guͤter, zehnten u. gerechtigkeiten.
nen, und ob zureichender heuſchlage bei ſotanem
gute befindlich ſei, oder nicht, ob des ſommers zu-
reichende weide vorhanden ſei, und ob die wolle
fein, oder ſchlecht falle? diſemnach der anſchlag
nach abzug des ſchaͤfers und knechtes, gehalt-vih,
des deputats und des auf der ſchaͤferei zu reichen-
den ſalzes auch zu kaufenden heues die abnuzung,
mit inbegrif der molken-pacht, davon folgenderge-
ſtalt in den Soldin, Koͤnigsberg, Frideberg und
zum teile Arenswaldiſchen creiſen ein ſtuͤck ſchaf
zu 8 biß 9 ggl., in den uͤbrigen teilen des
Arenswaldiſchen creiſes, imgleichen den Dram-
burg und Schivelsbeimiſchen creiſen das ſtuͤck
6 biß 7 gl., im Sternbergiſchen und Croſſenſchen
zu 9 biß 10 ggl., in Zuͤllichow und Cottbuſiſchen
zu 11-12 ggl., nach der guͤte der wolle angeſchla-
gen werden. Das weide-gelt fuͤr des ſchaͤfers und
knechts ſchaafe, auch wo von ſchaͤfern an teils orten
hufenſchoß gegeben wird, hat der ſchaͤzer mit der
abnuzungs-ſumme zu ſezen und ein ſolches derſelben,
iedoch unter gewiſſen namen hinzuzutun.

4) Von den zigen an den orten, wo zulaͤſſig iſt,
zigen zu halten, iſt nicht unbillig, daß drei melk-
zigen einer kuh gleich gerechnet, die boͤcke aber und
der zuwachs das ſtuͤck 8 gl. angeſchlagen, und da-
von dasjenige abgezogen werde, was den hirten
gegeben werden muß.

5) Von der ſchweine-zucht. Diſe iſt nach ei-
nes ieden ortes lage und gelegenheit zu ermeſſen;
und koͤmmt ſolche im hoͤhern werte, auch anſchlag,
wenn entweder bei guͤtern gute brau-kruͤge vorhan-
den, oder ſelbige an eich- und buch-hoͤlzer, oder
ſonſt an guten gebruͤchen gelegen iſt, als wenn ſel-
bige mit puren getraide unterhalten werden muͤſſen;
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[215/0263] aͤmter, guͤter, zehnten u. gerechtigkeiten. nen, und ob zureichender heuſchlage bei ſotanem gute befindlich ſei, oder nicht, ob des ſommers zu- reichende weide vorhanden ſei, und ob die wolle fein, oder ſchlecht falle? diſemnach der anſchlag nach abzug des ſchaͤfers und knechtes, gehalt-vih, des deputats und des auf der ſchaͤferei zu reichen- den ſalzes auch zu kaufenden heues die abnuzung, mit inbegrif der molken-pacht, davon folgenderge- ſtalt in den Soldin, Koͤnigsberg, Frideberg und zum teile Arenswaldiſchen creiſen ein ſtuͤck ſchaf zu 8 biß 9 ggl., in den uͤbrigen teilen des Arenswaldiſchen creiſes, imgleichen den Dram- burg und Schivelsbeimiſchen creiſen das ſtuͤck 6 biß 7 gl., im Sternbergiſchen und Croſſenſchen zu 9 biß 10 ggl., in Zuͤllichow und Cottbuſiſchen zu 11-12 ggl., nach der guͤte der wolle angeſchla- gen werden. Das weide-gelt fuͤr des ſchaͤfers und knechts ſchaafe, auch wo von ſchaͤfern an teils orten hufenſchoß gegeben wird, hat der ſchaͤzer mit der abnuzungs-ſumme zu ſezen und ein ſolches derſelben, iedoch unter gewiſſen namen hinzuzutun. 4) Von den zigen an den orten, wo zulaͤſſig iſt, zigen zu halten, iſt nicht unbillig, daß drei melk- zigen einer kuh gleich gerechnet, die boͤcke aber und der zuwachs das ſtuͤck 8 gl. angeſchlagen, und da- von dasjenige abgezogen werde, was den hirten gegeben werden muß. 5) Von der ſchweine-zucht. Diſe iſt nach ei- nes ieden ortes lage und gelegenheit zu ermeſſen; und koͤmmt ſolche im hoͤhern werte, auch anſchlag, wenn entweder bei guͤtern gute brau-kruͤge vorhan- den, oder ſelbige an eich- und buch-hoͤlzer, oder ſonſt an guten gebruͤchen gelegen iſt, als wenn ſel- bige mit puren getraide unterhalten werden muͤſſen; auf erſten fall und beſonders, wo gute brau-kruͤge ſind, koͤnnte die mandel zu 3 biß 4 rtl., auf lezten fall O 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/263>, abgerufen am 22.11.2024.