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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXXVI haubtst. von den rechten etc.
Von der erbfolge der geehrten personen.
§ 3112
die geehrten
personen wer-
den nach den
gemeinen
rechten ge-
richtet,

Geehrte personen werden dißfalls nicht gerichtet
nach den rechten des ortes, wo sie wonen; sondern
nach den gemeinen rechten, oder den allgemeinen
landes-gesäzen. Also gehen z. e. die fürstlichen be-
dinten, professoren, geistlichen die erbfolge-ordnung
einer stadt nichts an, Barth im dissensu 188, dis-
sensu
661, Hert de collisione legum sect. IIII §. 34,
Böhmers disp. de successione in bona clericorum
sing.
cap. II § 15, 16, s. 61 fg., Schilters institu-
tiones iuris can. lib. I
tit. 18 § 17.

§ 3113
folglich auch
die studenten.

Der studenten verlassenschaft wird nach dem
orte ires vaterlandes beurteilet.

§ 3114
wie es mit
titular-räten
zu Frankfurt
am Maine
desfalls ge-
halten werde?

Diejenigen, welche nur titular-räte vom kaiser
und den Reichsständen sind, darnebst ire beständi-
ge wonung z. e. in Frankfurt am Maine haben,
werden als beisassen geachtet, Dr. Orth im 4ten
bande der anmerkungen s. 231 fg. s. 887. derowe-
gen solche auch ire verlassenschaft nach fürschrift
der Franksurtischen reformation an ire erben ver-
erbfällen.

Siben und achtzigstes haubtstück
vom einfreien und erb-rechte der
bauern.
§ 3115
was ein-
freien heisset?

Einfreien heisset: wenn der lehn-bauer befuget
ist: seinem eheweibe ein recht zu der erbleiche
in der eheberedung zu verstatten, daß, wenn der

ehemann
LXXXVI haubtſt. von den rechten ꝛc.
Von der erbfolge der geehrten perſonen.
§ 3112
die geehrten
perſonen wer-
den nach den
gemeinen
rechten ge-
richtet,

Geehrte perſonen werden dißfalls nicht gerichtet
nach den rechten des ortes, wo ſie wonen; ſondern
nach den gemeinen rechten, oder den allgemeinen
landes-geſaͤzen. Alſo gehen z. e. die fuͤrſtlichen be-
dinten, profeſſoren, geiſtlichen die erbfolge-ordnung
einer ſtadt nichts an, Barth im diſſenſu 188, diſ-
ſenſu
661, Hert de colliſione legum ſect. IIII §. 34,
Boͤhmers diſp. de ſucceſſione in bona clericorum
ſing.
cap. II § 15, 16, ſ. 61 fg., Schilters inſtitu-
tiones iuris can. lib. I
tit. 18 § 17.

§ 3113
folglich auch
die ſtudenten.

Der ſtudenten verlaſſenſchaft wird nach dem
orte ires vaterlandes beurteilet.

§ 3114
wie es mit
titular-raͤten
zu Frankfurt
am Maine
desfalls ge-
halten werde?

Diejenigen, welche nur titular-raͤte vom kaiſer
und den Reichsſtaͤnden ſind, darnebſt ire beſtaͤndi-
ge wonung z. e. in Frankfurt am Maine haben,
werden als beiſaſſen geachtet, Dr. Orth im 4ten
bande der anmerkungen ſ. 231 fg. ſ. 887. derowe-
gen ſolche auch ire verlaſſenſchaft nach fuͤrſchrift
der Frankſurtiſchen reformation an ire erben ver-
erbfaͤllen.

Siben und achtzigſtes haubtſtuͤck
vom einfreien und erb-rechte der
bauern.
§ 3115
was ein-
freien heiſſet?

Einfreien heiſſet: wenn der lehn-bauer befuget
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[112/0164] LXXXVI haubtſt. von den rechten ꝛc. Von der erbfolge der geehrten perſonen. § 3112 Geehrte perſonen werden dißfalls nicht gerichtet nach den rechten des ortes, wo ſie wonen; ſondern nach den gemeinen rechten, oder den allgemeinen landes-geſaͤzen. Alſo gehen z. e. die fuͤrſtlichen be- dinten, profeſſoren, geiſtlichen die erbfolge-ordnung einer ſtadt nichts an, Barth im diſſenſu 188, diſ- ſenſu 661, Hert de colliſione legum ſect. IIII §. 34, Boͤhmers diſp. de ſucceſſione in bona clericorum ſing. cap. II § 15, 16, ſ. 61 fg., Schilters inſtitu- tiones iuris can. lib. I tit. 18 § 17. § 3113 Der ſtudenten verlaſſenſchaft wird nach dem orte ires vaterlandes beurteilet. § 3114 Diejenigen, welche nur titular-raͤte vom kaiſer und den Reichsſtaͤnden ſind, darnebſt ire beſtaͤndi- ge wonung z. e. in Frankfurt am Maine haben, werden als beiſaſſen geachtet, Dr. Orth im 4ten bande der anmerkungen ſ. 231 fg. ſ. 887. derowe- gen ſolche auch ire verlaſſenſchaft nach fuͤrſchrift der Frankſurtiſchen reformation an ire erben ver- erbfaͤllen. Siben und achtzigſtes haubtſtuͤck vom einfreien und erb-rechte der bauern. § 3115 Einfreien heiſſet: wenn der lehn-bauer befuget iſt: ſeinem eheweibe ein recht zu der erbleiche in der eheberedung zu verſtatten, daß, wenn der ehemann

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/164>, abgerufen am 04.05.2024.