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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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die bürgert. ger. in Teutschlande etc.
s. 2071, 2171, IIII s. 105, 1505, auf brücken, aufgehalten
worden sind?

den öffentlichen märkten, in strasen, von Westphal
II s. 519, IIII s. 105 s. 981, 1780, Dreyer de vsu
genuino iuris Anglo-Sax.
s. 140 fgg., in einer laub-
hütte, oder einem verzäuneten orte, darin tisch und
bänke gesezet wurden, von Westphal in der vorrede
zum IIIten bande s. 83, 84; unter einem baume;
derowegen eich-ding das gericht unter einer eiche
bedeutet. Merenteils hilte man es unter einer
linden. Daher in den meisten städten und dörfern
noch linden-bäume zu sehen sind. Es ward auch
wohl eine fane ausgestecket, welche wifar hise,
Gundling de seudis vexilli s. 18 fg., Hofmann
am a. o. § 3, Link de iudiciis reipubl. Norimb.
cap. II § 3, davon der gerichts-diner, welcher die
fane trug, den namen waibel empfinge. Die fane
war ein zeichen des feierlichen; wannenher z. e.
auch bei jar- und wochen-märkten eine fane ausge-
stecket, oder ausgehänget wird. Man hinge auch
wohl ein schild auf, oder bezeichnete den ort mit ei-
nem kreuze, von Westphal III, 2068-2070, Oehl-
richs
am a. o. s. 3, Beck de curiis prouinc. Sax.
cap. I § 20, ungeachtet weder ein richter, noch ein
schöf, noch eine partei mit wehre und waffen bei
gerichte erscheinen durfte, welches beim hof-gerichte
zu Jena annoch genau beobachtet wird, auch da-
her noch heute zu tage die studenten one tegen vor
den universitäts-gerichten erscheinen müssen. Capi-
tul. Caroli M. ad L. Baiuuar.
bei dem Lindenbrog
s. 443, Schwäbisches land-recht, cap. 248, Mein-
ders
de iudiciis centen. s. 95.

§ 6567

Jedoch der kaiser Carl der grose fürete schonwas k. Carl
der grose
desfalls ein-
gefüret hat?

ein schoppen- oder kammer-gericht, nach ausweise
des capitulars vom jare 809, ein, teils wann die

sonnen-
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die buͤrgert. ger. in Teutſchlande ꝛc.
ſ. 2071, 2171, IIII ſ. 105, 1505, auf bruͤcken, aufgehalten
worden ſind?

den oͤffentlichen maͤrkten, in ſtraſen, von Weſtphal
II ſ. 519, IIII ſ. 105 ſ. 981, 1780, Dreyer de vſu
genuino iuris Anglo-Sax.
ſ. 140 fgg., in einer laub-
huͤtte, oder einem verzaͤuneten orte, darin tiſch und
baͤnke geſezet wurden, von Weſtphal in der vorrede
zum IIIten bande ſ. 83, 84; unter einem baume;
derowegen eich-ding das gericht unter einer eiche
bedeutet. Merenteils hilte man es unter einer
linden. Daher in den meiſten ſtaͤdten und doͤrfern
noch linden-baͤume zu ſehen ſind. Es ward auch
wohl eine fane ausgeſtecket, welche wifar hiſe,
Gundling de ſeudis vexilli ſ. 18 fg., Hofmann
am a. o. § 3, Link de iudiciis reipubl. Norimb.
cap. II § 3, davon der gerichts-diner, welcher die
fane trug, den namen waibel empfinge. Die fane
war ein zeichen des feierlichen; wannenher z. e.
auch bei jar- und wochen-maͤrkten eine fane ausge-
ſtecket, oder ausgehaͤnget wird. Man hinge auch
wohl ein ſchild auf, oder bezeichnete den ort mit ei-
nem kreuze, von Weſtphal III, 2068-2070, Oehl-
richs
am a. o. ſ. 3, Beck de curiis prouinc. Sax.
cap. I § 20, ungeachtet weder ein richter, noch ein
ſchoͤf, noch eine partei mit wehre und waffen bei
gerichte erſcheinen durfte, welches beim hof-gerichte
zu Jena annoch genau beobachtet wird, auch da-
her noch heute zu tage die ſtudenten one tegen vor
den univerſitaͤts-gerichten erſcheinen muͤſſen. Capi-
tul. Caroli M. ad L. Baiuuar.
bei dem Lindenbrog
ſ. 443, Schwaͤbiſches land-recht, cap. 248, Mein-
ders
de iudiciis centen. ſ. 95.

§ 6567

Jedoch der kaiſer Carl der groſe fuͤrete ſchonwas k. Carl
der groſe
desfalls ein-
gefuͤret hat?

ein ſchoppen- oder kammer-gericht, nach ausweiſe
des capitulars vom jare 809, ein, teils wann die

ſonnen-
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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1159>, abgerufen am 23.11.2024.