stadtrecht P III tit. I art. 29. Es haben auch die Westgoten und Langobarden nicht so vile ursa- chen bestimmet als die Römer, Polac in system. iurispr. Germ. antiquae lib. II cap. 9 § 1, 2 s. 110 fg., freiherr von Senkenbergde successione filiae vl- timae gentis suae in principat. cap. V § 45, Heinec- cius in den elementis iur. Germ. lib. II § 202 fg. OrthIIIIten teile, IIIten tit. § 9 s. 315, von Leyserspec. 357 corol. 1.
§ 2979
die bedeutung der wörter exheres, exhe- redare,
Das wort exheres, exheredare hat in den alten urkunden besondere bedeutungen gehabt, von Leyser am a. o., Heineccius am a. o. § 206, 207.
§ 2980
wie die enter- bung beschi- het?
Es beschihet aber die enterbung, wenn die äl- tern ire kinder, welche sonst zu erben hätten einge- sezet werden müssen, in einem rechtsbeständigen testamente namentlich, und aus rechtmäsigen ur- sachen gänzlich ausschlüssen, Christian Thoma- sius in der disp. de Noricorum caussis adimendi le- gitimam,Christian Wildvogels disp. de singu- lari caussa exheredandi liberos in ducatu Magde- burgico Jena 1711, Lucas van de Pollde exhe- redatione et praeteritione Romana atque hodierna, Amsterd. 1700.
§ 2981
aus was für ursachen
Besage der Magdeburgischen landrechte, können die kinder, welche one bewilligung der ältern sich verheiraten, enterbet werden, Wildvogel am a. o. cap. IIII § 1 fg. s. 35, Schilterexerc. 36 § 2, Carpzovlib. II def. 54 iurisprud. consistor.
§ 2982
die kinder enterbet wer- den können?
Jnhalts des Wirtenbergischen landrechtes im IIIten teile, tit. XVII können die kinder und enkel
enter-
LXXVIII haubtſtuͤck
ſtadtrecht P III tit. I art. 29. Es haben auch die Weſtgoten und Langobarden nicht ſo vile urſa- chen beſtimmet als die Roͤmer, Polac in ſyſtem. iurispr. Germ. antiquae lib. II cap. 9 § 1, 2 ſ. 110 fg., freiherr von Senkenbergde ſucceſſione filiae vl- timae gentis ſuae in principat. cap. V § 45, Heinec- cius in den elementis iur. Germ. lib. II § 202 fg. OrthIIIIten teile, IIIten tit. § 9 ſ. 315, von Leyſerſpec. 357 corol. 1.
§ 2979
die bedeutung der woͤrter exheres, exhe- redare,
Das wort exheres, exheredare hat in den alten urkunden beſondere bedeutungen gehabt, von Leyſer am a. o., Heineccius am a. o. § 206, 207.
§ 2980
wie die enter- bung beſchi- het?
Es beſchihet aber die enterbung, wenn die aͤl- tern ire kinder, welche ſonſt zu erben haͤtten einge- ſezet werden muͤſſen, in einem rechtsbeſtaͤndigen teſtamente namentlich, und aus rechtmaͤſigen ur- ſachen gaͤnzlich ausſchluͤſſen, Chriſtian Thoma- ſius in der diſp. de Noricorum cauſſis adimendi le- gitimam,Chriſtian Wildvogels diſp. de ſingu- lari cauſſa exheredandi liberos in ducatu Magde- burgico Jena 1711, Lucas van de Pollde exhe- redatione et praeteritione Romana atque hodierna, Amſterd. 1700.
§ 2981
aus was fuͤr urſachen
Beſage der Magdeburgiſchen landrechte, koͤnnen die kinder, welche one bewilligung der aͤltern ſich verheiraten, enterbet werden, Wildvogel am a. o. cap. IIII § 1 fg. ſ. 35, Schilterexerc. 36 § 2, Carpzovlib. II def. 54 iurisprud. conſiſtor.
§ 2982
die kinder enterbet wer- den koͤnnen?
Jnhalts des Wirtenbergiſchen landrechtes im IIIten teile, tit. XVII koͤnnen die kinder und enkel
enter-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0104"n="52"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXXVIII</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>ſtadtrecht <hirendition="#aq">P III</hi> tit. <hirendition="#aq">I</hi> art. 29. Es haben auch die<lb/>
Weſtgoten und Langobarden nicht ſo vile urſa-<lb/>
chen beſtimmet als die Roͤmer, <hirendition="#fr">Polac</hi> in <hirendition="#aq">ſyſtem.<lb/>
iurispr. Germ. antiquae lib. II</hi> cap. 9 § 1, 2 ſ. 110 fg.,<lb/>
freiherr <hirendition="#fr">von Senkenberg</hi><hirendition="#aq">de ſucceſſione filiae vl-<lb/>
timae gentis ſuae in principat.</hi> cap. <hirendition="#aq">V</hi> § 45, <hirendition="#fr">Heinec-<lb/>
cius</hi> in den <hirendition="#aq">elementis iur. Germ. lib. II</hi> § 202 fg.<lb/><hirendition="#fr">Orth</hi><hirendition="#aq">IIII</hi>ten teile, <hirendition="#aq">III</hi>ten tit. § 9 ſ. 315, <hirendition="#fr">von<lb/>
Leyſer</hi><hirendition="#aq">ſpec. 357 corol.</hi> 1.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2979</head><lb/><noteplace="left">die bedeutung<lb/>
der woͤrter<lb/>
exheres, exhe-<lb/>
redare,</note><p>Das wort <hirendition="#fr">exheres, exheredare</hi> hat in den<lb/>
alten urkunden beſondere bedeutungen gehabt, <hirendition="#fr">von<lb/>
Leyſer</hi> am a. o., <hirendition="#fr">Heineccius</hi> am a. o. § 206, 207.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2980</head><lb/><noteplace="left">wie die enter-<lb/>
bung beſchi-<lb/>
het?</note><p>Es beſchihet aber die enterbung, wenn die aͤl-<lb/>
tern ire kinder, welche ſonſt zu erben haͤtten einge-<lb/>ſezet werden muͤſſen, in einem rechtsbeſtaͤndigen<lb/>
teſtamente namentlich, und aus rechtmaͤſigen ur-<lb/>ſachen gaͤnzlich ausſchluͤſſen, <hirendition="#fr">Chriſtian Thoma-<lb/>ſius</hi> in der diſp. <hirendition="#aq">de Noricorum cauſſis adimendi le-<lb/>
gitimam,</hi><hirendition="#fr">Chriſtian Wildvogels</hi> diſp. <hirendition="#aq">de ſingu-<lb/>
lari cauſſa exheredandi liberos in ducatu Magde-<lb/>
burgico</hi> Jena 1711, <hirendition="#fr">Lucas van de Poll</hi><hirendition="#aq">de exhe-<lb/>
redatione et praeteritione Romana atque hodierna,</hi><lb/>
Amſterd. 1700.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2981</head><lb/><noteplace="left">aus was fuͤr<lb/>
urſachen</note><p>Beſage der Magdeburgiſchen landrechte, koͤnnen<lb/>
die kinder, welche one bewilligung der aͤltern ſich<lb/>
verheiraten, enterbet werden, <hirendition="#fr">Wildvogel</hi> am a. o.<lb/>
cap. <hirendition="#aq">IIII</hi> § 1 fg. ſ. 35, <hirendition="#fr">Schilter</hi><hirendition="#aq">exerc.</hi> 36 § 2,<lb/><hirendition="#fr">Carpzov</hi><hirendition="#aq">lib. II def. 54 iurisprud. conſiſtor.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2982</head><lb/><noteplace="left">die kinder<lb/>
enterbet wer-<lb/>
den koͤnnen?</note><p>Jnhalts des Wirtenbergiſchen landrechtes im<lb/><hirendition="#aq">III</hi>ten teile, tit. <hirendition="#aq">XVII</hi> koͤnnen die kinder und enkel<lb/><fwplace="bottom"type="catch">enter-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[52/0104]
LXXVIII haubtſtuͤck
ſtadtrecht P III tit. I art. 29. Es haben auch die
Weſtgoten und Langobarden nicht ſo vile urſa-
chen beſtimmet als die Roͤmer, Polac in ſyſtem.
iurispr. Germ. antiquae lib. II cap. 9 § 1, 2 ſ. 110 fg.,
freiherr von Senkenberg de ſucceſſione filiae vl-
timae gentis ſuae in principat. cap. V § 45, Heinec-
cius in den elementis iur. Germ. lib. II § 202 fg.
Orth IIIIten teile, IIIten tit. § 9 ſ. 315, von
Leyſer ſpec. 357 corol. 1.
§ 2979
Das wort exheres, exheredare hat in den
alten urkunden beſondere bedeutungen gehabt, von
Leyſer am a. o., Heineccius am a. o. § 206, 207.
§ 2980
Es beſchihet aber die enterbung, wenn die aͤl-
tern ire kinder, welche ſonſt zu erben haͤtten einge-
ſezet werden muͤſſen, in einem rechtsbeſtaͤndigen
teſtamente namentlich, und aus rechtmaͤſigen ur-
ſachen gaͤnzlich ausſchluͤſſen, Chriſtian Thoma-
ſius in der diſp. de Noricorum cauſſis adimendi le-
gitimam, Chriſtian Wildvogels diſp. de ſingu-
lari cauſſa exheredandi liberos in ducatu Magde-
burgico Jena 1711, Lucas van de Poll de exhe-
redatione et praeteritione Romana atque hodierna,
Amſterd. 1700.
§ 2981
Beſage der Magdeburgiſchen landrechte, koͤnnen
die kinder, welche one bewilligung der aͤltern ſich
verheiraten, enterbet werden, Wildvogel am a. o.
cap. IIII § 1 fg. ſ. 35, Schilter exerc. 36 § 2,
Carpzov lib. II def. 54 iurisprud. conſiſtor.
§ 2982
Jnhalts des Wirtenbergiſchen landrechtes im
IIIten teile, tit. XVII koͤnnen die kinder und enkel
enter-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/104>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.