Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

kaufleuten und deren büchern.
arten von waaren nun und so vielerlei weisen sol-
che einzuhandeln sowohl zu verhandeln sind, so vie-
lerlei kaufmannsgewerbe entstehen. Ausserdem
wird die kaufmannschaft entweder zu land, oder
zu wasser, allein, oder in gesellschaft betriben;
daher die verschidene eintheilungen der kaufmann-
schaft entstehen, von Justi am a. o. th. I s. 158,
159.

§ 210

Diesem ist noch einiges von der hänse, oder
hanse beizufügen. Hänsen bedeutet handeln. Da-
her ein hans-graf zu Regensburg so viel als einen
handelsrichter und der fürname Hans einen handels-
man andeutet Derowegen die ehemalige hanse-städ-
te, handelsstädte und der hanse-bund einen handels-
bund anzeigete. In der Nassauischen stadt Hadamar
ist die wein-hänse, oder die gilde der weinschenken.
Sie hat zwene hänse meister. Keiner darf wein
verzapfen, der nicht in der hänse ist. Welcher
in die gilde aufgenommen werden will, heisset der
hänsende und wird ins hänse-buch eingeschriben.
Ein fürstlicher kammerrath ist oberhänsmeister,
wie der fürstliche rentmeister zu Marburg ober
zunftmeister und richter über die zunftsachen ist.
Von der kaufmannschaft sind besonders folgende
schriften zu bemerken: eröfnete academi der kauf-
leute, oder vollständiges kaufmanns-lexicon, von
Carl Günther Ludovici, 1ter theil, Leipzig, 1752
groß 8v, Gottfrid Christian Bohns wol erfahr-
ner kaufmann, Hamburg, 1750, 8, 2 bände,
Paul Jacob Marpergers kaufmanns-magazin,
Hamburg 1732, 2 bände in 8, dessen beschreibung
des haar- und feder-handels, Leipzig, 1717, 8,
Hagenmeyer de foedere ciuitat. hanseat. Mer-
denhagen
de rebus publicis hanseaticis.

§ 211
F 4

kaufleuten und deren buͤchern.
arten von waaren nun und ſo vielerlei weiſen ſol-
che einzuhandeln ſowohl zu verhandeln ſind, ſo vie-
lerlei kaufmannsgewerbe entſtehen. Auſſerdem
wird die kaufmannſchaft entweder zu land, oder
zu waſſer, allein, oder in geſellſchaft betriben;
daher die verſchidene eintheilungen der kaufmann-
ſchaft entſtehen, von Juſti am a. o. th. I ſ. 158,
159.

§ 210

Dieſem iſt noch einiges von der haͤnſe, oder
hanſe beizufuͤgen. Haͤnſen bedeutet handeln. Da-
her ein hans-graf zu Regensburg ſo viel als einen
handelsrichter und der fuͤrname Hans einen handels-
man andeutet Derowegen die ehemalige hanſe-ſtaͤd-
te, handelsſtaͤdte und der hanſe-bund einen handels-
bund anzeigete. In der Naſſauiſchen ſtadt Hadamar
iſt die wein-haͤnſe, oder die gilde der weinſchenken.
Sie hat zwene haͤnſe meiſter. Keiner darf wein
verzapfen, der nicht in der haͤnſe iſt. Welcher
in die gilde aufgenommen werden will, heiſſet der
haͤnſende und wird ins haͤnſe-buch eingeſchriben.
Ein fuͤrſtlicher kammerrath iſt oberhaͤnsmeiſter,
wie der fuͤrſtliche rentmeiſter zu Marburg ober
zunftmeiſter und richter uͤber die zunftſachen iſt.
Von der kaufmannſchaft ſind beſonders folgende
ſchriften zu bemerken: eroͤfnete academi der kauf-
leute, oder vollſtaͤndiges kaufmanns-lexicon, von
Carl Guͤnther Ludovici, 1ter theil, Leipzig, 1752
groß 8v, Gottfrid Chriſtian Bohns wol erfahr-
ner kaufmann, Hamburg, 1750, 8, 2 baͤnde,
Paul Jacob Marpergers kaufmanns-magazin,
Hamburg 1732, 2 baͤnde in 8, deſſen beſchreibung
des haar- und feder-handels, Leipzig, 1717, 8,
Hagenmeyer de fœdere ciuitat. hanſeat. Mer-
denhagen
de rebus publicis hanſeaticis.

§ 211
F 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0097" n="87"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">kaufleuten und deren bu&#x0364;chern.</hi></fw><lb/>
arten von waaren nun und &#x017F;o vielerlei wei&#x017F;en &#x017F;ol-<lb/>
che einzuhandeln &#x017F;owohl zu verhandeln &#x017F;ind, &#x017F;o vie-<lb/>
lerlei kaufmannsgewerbe ent&#x017F;tehen. Au&#x017F;&#x017F;erdem<lb/>
wird die kaufmann&#x017F;chaft entweder zu land, oder<lb/>
zu wa&#x017F;&#x017F;er, allein, oder in ge&#x017F;ell&#x017F;chaft betriben;<lb/>
daher die ver&#x017F;chidene eintheilungen der kaufmann-<lb/>
&#x017F;chaft ent&#x017F;tehen, <hi rendition="#fr">von Ju&#x017F;ti</hi> am a. o. th. <hi rendition="#aq">I</hi> &#x017F;. 158,<lb/>
159.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 210</head><lb/>
            <p>Die&#x017F;em i&#x017F;t noch einiges von der ha&#x0364;n&#x017F;e, oder<lb/>
han&#x017F;e beizufu&#x0364;gen. Ha&#x0364;n&#x017F;en bedeutet handeln. Da-<lb/>
her ein hans-graf zu Regensburg &#x017F;o viel als einen<lb/>
handelsrichter und der fu&#x0364;rname Hans einen handels-<lb/>
man andeutet Derowegen die ehemalige han&#x017F;e-&#x017F;ta&#x0364;d-<lb/>
te, handels&#x017F;ta&#x0364;dte und der han&#x017F;e-bund einen handels-<lb/>
bund anzeigete. In der Na&#x017F;&#x017F;aui&#x017F;chen &#x017F;tadt Hadamar<lb/>
i&#x017F;t die wein-ha&#x0364;n&#x017F;e, oder die gilde der wein&#x017F;chenken.<lb/>
Sie hat zwene ha&#x0364;n&#x017F;e mei&#x017F;ter. Keiner darf wein<lb/>
verzapfen, der nicht in der ha&#x0364;n&#x017F;e i&#x017F;t. Welcher<lb/>
in die gilde aufgenommen werden will, hei&#x017F;&#x017F;et der<lb/>
ha&#x0364;n&#x017F;ende und wird ins ha&#x0364;n&#x017F;e-buch einge&#x017F;chriben.<lb/>
Ein fu&#x0364;r&#x017F;tlicher kammerrath i&#x017F;t oberha&#x0364;nsmei&#x017F;ter,<lb/>
wie der fu&#x0364;r&#x017F;tliche rentmei&#x017F;ter zu Marburg ober<lb/>
zunftmei&#x017F;ter und richter u&#x0364;ber die zunft&#x017F;achen i&#x017F;t.<lb/>
Von der kaufmann&#x017F;chaft &#x017F;ind be&#x017F;onders folgende<lb/>
&#x017F;chriften zu bemerken: ero&#x0364;fnete academi der kauf-<lb/>
leute, oder voll&#x017F;ta&#x0364;ndiges kaufmanns-lexicon, von<lb/><hi rendition="#fr">Carl Gu&#x0364;nther Ludovici,</hi> 1ter theil, Leipzig, 1752<lb/>
groß 8v, <hi rendition="#fr">Gottfrid Chri&#x017F;tian Bohns</hi> wol erfahr-<lb/>
ner kaufmann, Hamburg, 1750, 8, 2 ba&#x0364;nde,<lb/><hi rendition="#fr">Paul Jacob Marpergers</hi> kaufmanns-magazin,<lb/>
Hamburg 1732, 2 ba&#x0364;nde in 8, de&#x017F;&#x017F;en be&#x017F;chreibung<lb/>
des haar- und feder-handels, Leipzig, 1717, 8,<lb/><hi rendition="#fr">Hagenmeyer</hi> <hi rendition="#aq">de f&#x0153;dere ciuitat. han&#x017F;eat.</hi> <hi rendition="#fr">Mer-<lb/>
denhagen</hi> <hi rendition="#aq">de rebus publicis han&#x017F;eaticis.</hi></p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">F 4</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 211</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0097] kaufleuten und deren buͤchern. arten von waaren nun und ſo vielerlei weiſen ſol- che einzuhandeln ſowohl zu verhandeln ſind, ſo vie- lerlei kaufmannsgewerbe entſtehen. Auſſerdem wird die kaufmannſchaft entweder zu land, oder zu waſſer, allein, oder in geſellſchaft betriben; daher die verſchidene eintheilungen der kaufmann- ſchaft entſtehen, von Juſti am a. o. th. I ſ. 158, 159. § 210 Dieſem iſt noch einiges von der haͤnſe, oder hanſe beizufuͤgen. Haͤnſen bedeutet handeln. Da- her ein hans-graf zu Regensburg ſo viel als einen handelsrichter und der fuͤrname Hans einen handels- man andeutet Derowegen die ehemalige hanſe-ſtaͤd- te, handelsſtaͤdte und der hanſe-bund einen handels- bund anzeigete. In der Naſſauiſchen ſtadt Hadamar iſt die wein-haͤnſe, oder die gilde der weinſchenken. Sie hat zwene haͤnſe meiſter. Keiner darf wein verzapfen, der nicht in der haͤnſe iſt. Welcher in die gilde aufgenommen werden will, heiſſet der haͤnſende und wird ins haͤnſe-buch eingeſchriben. Ein fuͤrſtlicher kammerrath iſt oberhaͤnsmeiſter, wie der fuͤrſtliche rentmeiſter zu Marburg ober zunftmeiſter und richter uͤber die zunftſachen iſt. Von der kaufmannſchaft ſind beſonders folgende ſchriften zu bemerken: eroͤfnete academi der kauf- leute, oder vollſtaͤndiges kaufmanns-lexicon, von Carl Guͤnther Ludovici, 1ter theil, Leipzig, 1752 groß 8v, Gottfrid Chriſtian Bohns wol erfahr- ner kaufmann, Hamburg, 1750, 8, 2 baͤnde, Paul Jacob Marpergers kaufmanns-magazin, Hamburg 1732, 2 baͤnde in 8, deſſen beſchreibung des haar- und feder-handels, Leipzig, 1717, 8, Hagenmeyer de fœdere ciuitat. hanſeat. Mer- denhagen de rebus publicis hanſeaticis. § 211 F 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/97
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/97>, abgerufen am 23.11.2024.