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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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heit mit einem Clystir hätte am Tag gegeben,
was würde nicht für eine Menge der Götter ü-
berall seyn anzutreffen? Man würde gewiß-
lich finden unter den Soldaten tapffere Martes,
und den Edlen, ansehnliche Joves, unter den
Frauen, wohl-gestalte Junones, unter den Ge-
lehrten, begeisterte Apollines, an holdseeligen
Statt-und Feld-Nymphen würde kein Man-
gel seyn, man würde auch allenhalben antreffen
geruntzelte Proserpinas, rinäugede, Megaeras,
kröpffige Tisiphones: die leichtfertigen Ve-
neres
solten auch nicht ausbleiben; Mit einem
Wort, wir würden einen solchen Uberfluß der
Götter und Göttinnin haben, daß wir auch mit
den Römern der Thür-Schwellen, und gering-
sten Sachen könten einen zueignen.

Die Griechen haben auch vor Zeiten dem zu-
vor gedachten Artzney-GOtt AEsculapio einen
kostbahren Tempel erbauet, und ihm täglich ein
paar Hahnen mit grossen Ceremonien auffge-
opffert, dardurch die sonderbahre Wachtsam-
keit der rechten Aertzten zu verstehen gegeben.
GOtt Lob, bey uns Christen ist diese Heydnische
Mode auch abkommen, und ist gar wohl gesche-
hen, dann wann man solte einem jeden Artzney-
Götzen, der etwan wegen eines Wurm-Pulvers
wäre vergöttert worden, solche Ehr erweisen,
wo nehmen wir Materialien zu den Tempeln?

wo

heit mit einem Clyſtir haͤtte am Tag gegeben,
was wuͤrde nicht fuͤr eine Menge der Goͤtter uͤ-
berall ſeyn anzutreffen? Man wuͤrde gewiß-
lich finden unter den Soldaten tapffere Martes,
und den Edlen, anſehnliche Joves, unter den
Frauen, wohl-geſtalte Junones, unter den Ge-
lehrten, begeiſterte Apollines, an holdſeeligen
Statt-und Feld-Nymphen wuͤrde kein Man-
gel ſeyn, man wuͤrde auch allenhalben antreffen
geruntzelte Proſerpinas, rinaͤugede, Megæras,
kroͤpffige Tiſiphones: die leichtfertigen Ve-
neres
ſolten auch nicht ausbleiben; Mit einem
Wort, wir wuͤrden einen ſolchen Uberfluß der
Goͤtter und Goͤttinnin haben, daß wir auch mit
den Roͤmern der Thuͤr-Schwellen, und gering-
ſten Sachen koͤnten einen zueignen.

Die Griechen haben auch vor Zeiten dem zu-
vor gedachten Artzney-GOtt Æſculapio einen
koſtbahren Tempel erbauet, und ihm taͤglich ein
paar Hahnen mit groſſen Ceremonien auffge-
opffert, dardurch die ſonderbahre Wachtſam-
keit der rechten Aertzten zu verſtehen gegeben.
GOtt Lob, bey uns Chriſten iſt dieſe Heydniſche
Mode auch abkommen, und iſt gar wohl geſche-
hen, dann wann man ſolte einem jeden Artzney-
Goͤtzen, der etwan wegẽ eines Wurm-Pulvers
waͤre vergoͤttert worden, ſolche Ehr erweiſen,
wo nehmen wir Materialien zu den Tempeln?

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[982/0998] heit mit einem Clyſtir haͤtte am Tag gegeben, was wuͤrde nicht fuͤr eine Menge der Goͤtter uͤ- berall ſeyn anzutreffen? Man wuͤrde gewiß- lich finden unter den Soldaten tapffere Martes, und den Edlen, anſehnliche Joves, unter den Frauen, wohl-geſtalte Junones, unter den Ge- lehrten, begeiſterte Apollines, an holdſeeligen Statt-und Feld-Nymphen wuͤrde kein Man- gel ſeyn, man wuͤrde auch allenhalben antreffen geruntzelte Proſerpinas, rinaͤugede, Megæras, kroͤpffige Tiſiphones: die leichtfertigen Ve- neres ſolten auch nicht ausbleiben; Mit einem Wort, wir wuͤrden einen ſolchen Uberfluß der Goͤtter und Goͤttinnin haben, daß wir auch mit den Roͤmern der Thuͤr-Schwellen, und gering- ſten Sachen koͤnten einen zueignen. Die Griechen haben auch vor Zeiten dem zu- vor gedachten Artzney-GOtt Æſculapio einen koſtbahren Tempel erbauet, und ihm taͤglich ein paar Hahnen mit groſſen Ceremonien auffge- opffert, dardurch die ſonderbahre Wachtſam- keit der rechten Aertzten zu verſtehen gegeben. GOtt Lob, bey uns Chriſten iſt dieſe Heydniſche Mode auch abkommen, und iſt gar wohl geſche- hen, dann wann man ſolte einem jeden Artzney- Goͤtzen, der etwan wegẽ eines Wurm-Pulvers waͤre vergoͤttert worden, ſolche Ehr erweiſen, wo nehmen wir Materialien zu den Tempeln? wo

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 982. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/998>, abgerufen am 05.10.2024.