von der Garpischen Gesellschafft nochmahln Ab- schied nahm und fort eilete, fieng die Kronauin an: Werthester Herr Eckarth, einiger Erlöser meines bereit-verlohrnen Lebens, (indem fielen ihr etliche Zähren aus denen Augen,) weil der Himmel uns in dieser Zeit länger beysammen zu seyn nicht erlauben wil: ich mich, obgleich schwer darein (in Betrachtung, daß doch unser gan- tzes Leben eine Wallfahrt und unbeständige Gesellschafft ist, die, wann sie am allervergnüg- lichsten ist, den Auffbruch und Abschied anmel- det,) ergebe, so (indem verhielten ihr die Thrä- nen das Wort, erholte sich aber als eine gene- reuse Dame bald,) habe ich noch im Nahmen meiner geliebtesten Eltern, an sie Hochgeschätz- ter Herr Eckarth eine einige Bitte, dieselben ge- lieben diese Correspondenz-Uhr als ein An- dencken einer unvergnügten Zufriedenheit von meiner geringen Hand anzunehmen, nicht zu verschmähen. Diese Uhr wird uns in der Un- srigen zurück-behaltenen durch dessen Anfüh- rung, unsers Gutthäters Wohl und Weh, auch in der weitesten Entfernung, und unser Wohl- und Ubelstand ihm Hoch-Werthester jeder- zeit vorstellen. Reiset demnach glücklich, theu- rer Eckarth, der Höchste sey ihr Begleiter, und ihr Schutz-Engel, beschütze sie und die Jhrigen auff allen ihren Wegen, und lasse uns ehisten,
die
von deꝛ Garpiſchen Geſellſchafft nochmahln Ab- ſchied nahm und fort eilete, fieng die Kronauin an: Wertheſter Herr Eckarth, einiger Erloͤſer meines bereit-verlohrnen Lebens, (indem fielen ihr etliche Zaͤhren aus denen Augen,) weil der Himmel uns in dieſer Zeit laͤnger beyſam̃en zu ſeyn nicht erlauben wil: ich mich, obgleich ſchwer darein (in Betrachtung, daß doch unſer gan- tzes Leben eine Wallfahrt und unbeſtaͤndige Geſellſchafft iſt, die, wann ſie am allervergnuͤg- lichſten iſt, den Auffbruch und Abſchied anmel- det,) ergebe, ſo (indem verhielten ihr die Thraͤ- nen das Wort, erholte ſich aber als eine gene- reuſe Dame bald,) habe ich noch im Nahmen meiner geliebteſten Eltern, an ſie Hochgeſchaͤtz- ter Herr Eckarth eine einige Bitte, dieſelben ge- lieben dieſe Correſpondenz-Uhr als ein An- dencken einer unvergnuͤgten Zufriedenheit von meiner geringen Hand anzunehmen, nicht zu verſchmaͤhen. Dieſe Uhr wird uns in der Un- ſrigen zuruͤck-behaltenen durch deſſen Anfuͤh- rung, unſers Gutthaͤters Wohl und Weh, auch in der weiteſten Entfernung, und unſer Wohl- und Ubelſtand ihm Hoch-Wertheſter jeder- zeit vorſtellen. Reiſet demnach gluͤcklich, theu- rer Eckarth, der Hoͤchſte ſey ihr Begleiter, und ihr Schutz-Engel, beſchuͤtze ſie und die Jhrigen auff allen ihren Wegen, und laſſe uns ehiſten,
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von deꝛ Garpiſchen Geſellſchafft nochmahln Ab-
ſchied nahm und fort eilete, fieng die Kronauin
an: Wertheſter Herr Eckarth, einiger Erloͤſer
meines bereit-verlohrnen Lebens, (indem fielen
ihr etliche Zaͤhren aus denen Augen,) weil der
Himmel uns in dieſer Zeit laͤnger beyſam̃en zu
ſeyn nicht erlauben wil: ich mich, obgleich ſchwer
darein (in Betrachtung, daß doch unſer gan-
tzes Leben eine Wallfahrt und unbeſtaͤndige
Geſellſchafft iſt, die, wann ſie am allervergnuͤg-
lichſten iſt, den Auffbruch und Abſchied anmel-
det,) ergebe, ſo (indem verhielten ihr die Thraͤ-
nen das Wort, erholte ſich aber als eine gene-
reuſe Dame bald,) habe ich noch im Nahmen
meiner geliebteſten Eltern, an ſie Hochgeſchaͤtz-
ter Herr Eckarth eine einige Bitte, dieſelben ge-
lieben dieſe Correſpondenz-Uhr als ein An-
dencken einer unvergnuͤgten Zufriedenheit von
meiner geringen Hand anzunehmen, nicht zu
verſchmaͤhen. Dieſe Uhr wird uns in der Un-
ſrigen zuruͤck-behaltenen durch deſſen Anfuͤh-
rung, unſers Gutthaͤters Wohl und Weh, auch
in der weiteſten Entfernung, und unſer Wohl-
und Ubelſtand ihm Hoch-Wertheſter jeder-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 948. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/964>, abgerufen am 13.10.2024.
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