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Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

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nesten Danck, die letztere Revenge halte ich vor
die sicherste und beste. Wie nun die Hohe Ge-
sellschafft in Garpa ankam, logirten sich die aus
Carnia bey Hauptmann Kronau ein, und wur-
den den ersten Tag ihrer Ankunfft von dem Ge-
neral
und Commendanten in Garpa Grafen
von Salanin manifiqv tractiret, den andern Tag
hernach hielt Hauptmann Kronau eine vortref-
liche pompeuse Heimführung. Nach 6. Ta-
gen fuhr der General in Carnia, nachdem er de-
nen beyden jungen Ehe-Leuthen seinen Väterli-
chen Seegen gegeben, und von Eckarthen Ab-
schied genommen hatte, mit seiner Gemahlin
wieder in die ihm anvertraute Vestung Carnia.
Als Eckarth sich nun auch wegfertig hielt, und
das Hochzeit-Geschenck bey der Heimführung
denen beyden jungen Ehe-Leuthen mit aller Ehr
und Danck-Bezeugungen genossener hoher
Gunst bereits überreichet hatte, wolte die Frau
Kronauin, zumahl sie noch die Lust- und Spiel-
Wochen hielte, mit ihren Gemahl, anders er
vom General Erlaubniß erlangen könte, E-
ckarthen das Geleite biß ins Carls-Bad geben,
umb sich dessen daselbst zu ihren Wohlseyn zu
gebrauchen. Der General dieses erfahrend,
sagte, Monsieur Kronau erlaube ich vier Wo-
chen lang sich seiner Bequemlichkeit zu gebrau-
chen, bevoraus sich zur Kronauin wendende:

Wann

neſten Danck, die letztere Revenge halte ich vor
die ſicherſte und beſte. Wie nun die Hohe Ge-
ſellſchafft in Garpa ankam, logirten ſich die aus
Carnia bey Hauptmann Kronau ein, und wur-
den den erſten Tag ihrer Ankunfft von dem Ge-
neral
und Commendanten in Garpa Grafen
von Salanin manifiqv tractiret, den andern Tag
hernach hielt Hauptmann Kronau eine vortref-
liche pompeuſe Heimfuͤhrung. Nach 6. Ta-
gen fuhr der General in Carnia, nachdem er de-
nen beyden jungen Ehe-Leuthen ſeinen Vaͤterli-
chen Seegen gegeben, und von Eckarthen Ab-
ſchied genommen hatte, mit ſeiner Gemahlin
wieder in die ihm anvertraute Veſtung Carnia.
Als Eckarth ſich nun auch wegfertig hielt, und
das Hochzeit-Geſchenck bey der Heimfuͤhrung
denen beyden jungen Ehe-Leuthen mit aller Ehr
und Danck-Bezeugungen genoſſener hoher
Gunſt bereits uͤberreichet hatte, wolte die Frau
Kronauin, zumahl ſie noch die Luſt- und Spiel-
Wochen hielte, mit ihren Gemahl, anders er
vom General Erlaubniß erlangen koͤnte, E-
ckarthen das Geleite biß ins Carls-Bad geben,
umb ſich deſſen daſelbſt zu ihren Wohlſeyn zu
gebrauchen. Der General dieſes erfahrend,
ſagte, Monſieur Kronau erlaube ich vier Wo-
chen lang ſich ſeiner Bequemlichkeit zu gebrau-
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[880/0896] neſten Danck, die letztere Revenge halte ich vor die ſicherſte und beſte. Wie nun die Hohe Ge- ſellſchafft in Garpa ankam, logirten ſich die aus Carnia bey Hauptmann Kronau ein, und wur- den den erſten Tag ihrer Ankunfft von dem Ge- neral und Commendanten in Garpa Grafen von Salanin manifiqv tractiret, den andern Tag hernach hielt Hauptmann Kronau eine vortref- liche pompeuſe Heimfuͤhrung. Nach 6. Ta- gen fuhr der General in Carnia, nachdem er de- nen beyden jungen Ehe-Leuthen ſeinen Vaͤterli- chen Seegen gegeben, und von Eckarthen Ab- ſchied genommen hatte, mit ſeiner Gemahlin wieder in die ihm anvertraute Veſtung Carnia. Als Eckarth ſich nun auch wegfertig hielt, und das Hochzeit-Geſchenck bey der Heimfuͤhrung denen beyden jungen Ehe-Leuthen mit aller Ehr und Danck-Bezeugungen genoſſener hoher Gunſt bereits uͤberreichet hatte, wolte die Frau Kronauin, zumahl ſie noch die Luſt- und Spiel- Wochen hielte, mit ihren Gemahl, anders er vom General Erlaubniß erlangen koͤnte, E- ckarthen das Geleite biß ins Carls-Bad geben, umb ſich deſſen daſelbſt zu ihren Wohlſeyn zu gebrauchen. Der General dieſes erfahrend, ſagte, Monſieur Kronau erlaube ich vier Wo- chen lang ſich ſeiner Bequemlichkeit zu gebrau- chen, bevoraus ſich zur Kronauin wendende: Wann

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Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 880. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/896>, abgerufen am 22.11.2024.