nesten Danck, die letztere Revenge halte ich vor die sicherste und beste. Wie nun die Hohe Ge- sellschafft in Garpa ankam, logirten sich die aus Carnia bey Hauptmann Kronau ein, und wur- den den ersten Tag ihrer Ankunfft von dem Ge- neral und Commendanten in Garpa Grafen von Salanin manifiqv tractiret, den andern Tag hernach hielt Hauptmann Kronau eine vortref- liche pompeuse Heimführung. Nach 6. Ta- gen fuhr der General in Carnia, nachdem er de- nen beyden jungen Ehe-Leuthen seinen Väterli- chen Seegen gegeben, und von Eckarthen Ab- schied genommen hatte, mit seiner Gemahlin wieder in die ihm anvertraute Vestung Carnia. Als Eckarth sich nun auch wegfertig hielt, und das Hochzeit-Geschenck bey der Heimführung denen beyden jungen Ehe-Leuthen mit aller Ehr und Danck-Bezeugungen genossener hoher Gunst bereits überreichet hatte, wolte die Frau Kronauin, zumahl sie noch die Lust- und Spiel- Wochen hielte, mit ihren Gemahl, anders er vom General Erlaubniß erlangen könte, E- ckarthen das Geleite biß ins Carls-Bad geben, umb sich dessen daselbst zu ihren Wohlseyn zu gebrauchen. Der General dieses erfahrend, sagte, Monsieur Kronau erlaube ich vier Wo- chen lang sich seiner Bequemlichkeit zu gebrau- chen, bevoraus sich zur Kronauin wendende:
Wann
neſten Danck, die letztere Revenge halte ich vor die ſicherſte und beſte. Wie nun die Hohe Ge- ſellſchafft in Garpa ankam, logirten ſich die aus Carnia bey Hauptmann Kronau ein, und wur- den den erſten Tag ihrer Ankunfft von dem Ge- neral und Commendanten in Garpa Grafen von Salanin manifiqv tractiret, den andern Tag hernach hielt Hauptmann Kronau eine vortref- liche pompeuſe Heimfuͤhrung. Nach 6. Ta- gen fuhr der General in Carnia, nachdem er de- nen beyden jungen Ehe-Leuthen ſeinen Vaͤterli- chen Seegen gegeben, und von Eckarthen Ab- ſchied genommen hatte, mit ſeiner Gemahlin wieder in die ihm anvertraute Veſtung Carnia. Als Eckarth ſich nun auch wegfertig hielt, und das Hochzeit-Geſchenck bey der Heimfuͤhrung denen beyden jungen Ehe-Leuthen mit aller Ehr und Danck-Bezeugungen genoſſener hoher Gunſt bereits uͤberreichet hatte, wolte die Frau Kronauin, zumahl ſie noch die Luſt- und Spiel- Wochen hielte, mit ihren Gemahl, anders er vom General Erlaubniß erlangen koͤnte, E- ckarthen das Geleite biß ins Carls-Bad geben, umb ſich deſſen daſelbſt zu ihren Wohlſeyn zu gebrauchen. Der General dieſes erfahrend, ſagte, Monſieur Kronau erlaube ich vier Wo- chen lang ſich ſeiner Bequemlichkeit zu gebrau- chen, bevoraus ſich zur Kronauin wendende:
Wann
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neſten Danck, die letztere Revenge halte ich vor
die ſicherſte und beſte. Wie nun die Hohe Ge-
ſellſchafft in Garpa ankam, logirten ſich die aus
Carnia bey Hauptmann Kronau ein, und wur-
den den erſten Tag ihrer Ankunfft von dem Ge-
neral und Commendanten in Garpa Grafen
von Salanin manifiqv tractiret, den andern Tag
hernach hielt Hauptmann Kronau eine vortref-
liche pompeuſe Heimfuͤhrung. Nach 6. Ta-
gen fuhr der General in Carnia, nachdem er de-
nen beyden jungen Ehe-Leuthen ſeinen Vaͤterli-
chen Seegen gegeben, und von Eckarthen Ab-
ſchied genommen hatte, mit ſeiner Gemahlin
wieder in die ihm anvertraute Veſtung Carnia.
Als Eckarth ſich nun auch wegfertig hielt, und
das Hochzeit-Geſchenck bey der Heimfuͤhrung
denen beyden jungen Ehe-Leuthen mit aller Ehr
und Danck-Bezeugungen genoſſener hoher
Gunſt bereits uͤberreichet hatte, wolte die Frau
Kronauin, zumahl ſie noch die Luſt- und Spiel-
Wochen hielte, mit ihren Gemahl, anders er
vom General Erlaubniß erlangen koͤnte, E-
ckarthen das Geleite biß ins Carls-Bad geben,
umb ſich deſſen daſelbſt zu ihren Wohlſeyn zu
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 880. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/896>, abgerufen am 22.11.2024.
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