Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

causiren kan, und wer will verneinen, daß durch
ebenmäßigen Auswitterung, die Wasser wann
sie dieselben bestreichen und eingehen nicht sol-
ten inficirt und zu diesen Anfall geschickt ge-
macht werden. Jst denn aber kein Mittel ge-
nannte Beschwerniß zu vertreiben? fragte
Gotthart. Der Secretarius antwortete: Die-
ser Orthen achten sie die Mittel nicht, sondern
halten die Kröpffe nach der Grösse und Vielheit
noch vor eine Zierde ihres Leibes, die derselben
mangeln aber vor unvollkommene Menschen
die nicht alle Glieder eines gantzen Leibes hät-
ten. Eckarth versetzte: Allerdinges finden sich
noch Artzeneyen, die dergleichen Beschwerlig-
keit abhelffen können. Und ist unter andern
Compositis das in den Helmontio p. m. 151. sehr
gut. Als nimb Meerschwamm zu einer Koh-
len gebrandt drey Untzen, gebrandtes Fischbein,
langen Pfeffer, Jngber, Bertram, Gall-Aepf-
fel, Stein-Saltz, gebrandte Eyer-Schaalen
von einen jeden eine Untze, stoß alles klein, mi-
sche diese Species mit dem von Meerschwamm
distillirte Wasser zusammen, und laß es noch-
mahls nach und nach eintrocknen. Von diesen
Pulver nimb ein halb Quintlein, vermische es
mit ein Loth Zucker, und gebrauche dich dessen
bey abnehmenden Monden, daß du es gemach-
sam abschlingest, oder mache daraus einen di-

cken

cauſiren kan, und wer will verneinen, daß durch
ebenmaͤßigen Auswitterung, die Waſſer wann
ſie dieſelben beſtreichen und eingehen nicht ſol-
ten inficirt und zu dieſen Anfall geſchickt ge-
macht werden. Jſt denn aber kein Mittel ge-
nannte Beſchwerniß zu vertreiben? fragte
Gotthart. Der Secretarius antwortete: Die-
ſer Orthen achten ſie die Mittel nicht, ſondern
halten die Kroͤpffe nach der Groͤſſe und Vielheit
noch vor eine Zierde ihres Leibes, die derſelben
mangeln aber vor unvollkommene Menſchen
die nicht alle Glieder eines gantzen Leibes haͤt-
ten. Eckarth verſetzte: Allerdinges finden ſich
noch Artzeneyen, die dergleichen Beſchwerlig-
keit abhelffen koͤnnen. Und iſt unter andern
Compoſitis das in den Helmontio p. m. 151. ſehr
gut. Als nimb Meerſchwamm zu einer Koh-
len gebrandt drey Untzen, gebrandtes Fiſchbein,
langen Pfeffer, Jngber, Bertram, Gall-Aepf-
fel, Stein-Saltz, gebrandte Eyer-Schaalen
von einen jeden eine Untze, ſtoß alles klein, mi-
ſche dieſe Species mit dem von Meerſchwamm
diſtillirte Waſſer zuſammen, und laß es noch-
mahls nach und nach eintrocknen. Von dieſen
Pulver nimb ein halb Quintlein, vermiſche es
mit ein Loth Zucker, und gebrauche dich deſſen
bey abnehmenden Monden, daß du es gemach-
ſam abſchlingeſt, oder mache daraus einen di-

cken
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0714" n="698"/><hi rendition="#aq">cau&#x017F;ir</hi>en kan, und wer will verneinen, daß durch<lb/>
ebenma&#x0364;ßigen Auswitterung, die Wa&#x017F;&#x017F;er wann<lb/>
&#x017F;ie die&#x017F;elben be&#x017F;treichen und eingehen nicht &#x017F;ol-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">inficir</hi>t und zu die&#x017F;en Anfall ge&#x017F;chickt ge-<lb/>
macht werden. J&#x017F;t denn aber kein Mittel ge-<lb/>
nannte Be&#x017F;chwerniß zu vertreiben? fragte<lb/>
Gotthart. Der <hi rendition="#aq">Secretarius</hi> antwortete: Die-<lb/>
&#x017F;er Orthen achten &#x017F;ie die Mittel nicht, &#x017F;ondern<lb/>
halten die Kro&#x0364;pffe nach der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und Vielheit<lb/>
noch vor eine Zierde ihres Leibes, die der&#x017F;elben<lb/>
mangeln aber vor unvollkommene Men&#x017F;chen<lb/>
die nicht alle Glieder eines gantzen Leibes ha&#x0364;t-<lb/>
ten. Eckarth ver&#x017F;etzte: Allerdinges finden &#x017F;ich<lb/>
noch Artzeneyen, die dergleichen Be&#x017F;chwerlig-<lb/>
keit abhelffen ko&#x0364;nnen. Und i&#x017F;t unter andern<lb/><hi rendition="#aq">Compo&#x017F;itis</hi> das in den <hi rendition="#aq">Helmontio p. m.</hi> 151. &#x017F;ehr<lb/>
gut. Als nimb Meer&#x017F;chwamm zu einer Koh-<lb/>
len gebrandt drey Untzen, gebrandtes Fi&#x017F;chbein,<lb/>
langen Pfeffer, Jngber, Bertram, Gall-Aepf-<lb/>
fel, Stein-Saltz, gebrandte Eyer-Schaalen<lb/>
von einen jeden eine Untze, &#x017F;toß alles klein, mi-<lb/>
&#x017F;che die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Species</hi> mit dem von Meer&#x017F;chwamm<lb/><hi rendition="#aq">di&#x017F;tillir</hi>te Wa&#x017F;&#x017F;er zu&#x017F;ammen, und laß es noch-<lb/>
mahls nach und nach eintrocknen. Von die&#x017F;en<lb/>
Pulver nimb ein halb Quintlein, vermi&#x017F;che es<lb/>
mit ein Loth Zucker, und gebrauche dich de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
bey abnehmenden Monden, daß du es gemach-<lb/>
&#x017F;am ab&#x017F;chlinge&#x017F;t, oder mache daraus einen di-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">cken</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[698/0714] cauſiren kan, und wer will verneinen, daß durch ebenmaͤßigen Auswitterung, die Waſſer wann ſie dieſelben beſtreichen und eingehen nicht ſol- ten inficirt und zu dieſen Anfall geſchickt ge- macht werden. Jſt denn aber kein Mittel ge- nannte Beſchwerniß zu vertreiben? fragte Gotthart. Der Secretarius antwortete: Die- ſer Orthen achten ſie die Mittel nicht, ſondern halten die Kroͤpffe nach der Groͤſſe und Vielheit noch vor eine Zierde ihres Leibes, die derſelben mangeln aber vor unvollkommene Menſchen die nicht alle Glieder eines gantzen Leibes haͤt- ten. Eckarth verſetzte: Allerdinges finden ſich noch Artzeneyen, die dergleichen Beſchwerlig- keit abhelffen koͤnnen. Und iſt unter andern Compoſitis das in den Helmontio p. m. 151. ſehr gut. Als nimb Meerſchwamm zu einer Koh- len gebrandt drey Untzen, gebrandtes Fiſchbein, langen Pfeffer, Jngber, Bertram, Gall-Aepf- fel, Stein-Saltz, gebrandte Eyer-Schaalen von einen jeden eine Untze, ſtoß alles klein, mi- ſche dieſe Species mit dem von Meerſchwamm diſtillirte Waſſer zuſammen, und laß es noch- mahls nach und nach eintrocknen. Von dieſen Pulver nimb ein halb Quintlein, vermiſche es mit ein Loth Zucker, und gebrauche dich deſſen bey abnehmenden Monden, daß du es gemach- ſam abſchlingeſt, oder mache daraus einen di- cken

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/714
Zitationshilfe: Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/714>, abgerufen am 11.06.2024.