dicament vor die Preßhafften ein bewehrtes Stück. Eckarth womit er nicht vor unhöflich und undanckbahr angesehen würde, ließ durch den Wirth alles was zu Tractirung hoher Per- sonen von nöthen, anschaffen, und nebenst den Commendanten unterschiedene hohe Käyserl. Ministros einladen, welche auch ihm zur Conso- lation mehrentheils erschienen und nach voll- brachten prächtigen Mahle mit guten Conten- tement und Vergnügen Abschied nahmen. Zwey Tage vor Eckarths Abreise wurde er von den Commendanten nochmahls tractiret/ da er dann nach volldrachter Taffel der Generalin ein goldenes kostbahres Uhrlein überreichte, mit unterthäniger Bitte, dieses schlechte Andencken in hohen Gnaden zur Danckbarkeit gnädig anzunehmen; Sie weigerte sich zwar erstlich, allein auf Zureden ihres Herrn Gemahls, nahm sie solches an, sagende: Mons. Eckarth, die we- nige Höfligkeiten welche denenselben von unse- rem Hause geschehen, meritiren eines derglei- chen Dancks bey weiten nicht, jedennoch wird dieses Uhrlein ein Gedächtniß seyn, eines gros- sen Freundes unsers Hauses bey dessen Abwe- sen stündlich zu gedencken. Mein Kind sprach der General, du magst zusehen welcher gestalt du dieser Höfligkeit wieder wirst entgegen gehen können. Nachdem nun der General und
Eckarth
dicament vor die Preßhafften ein bewehrtes Stuͤck. Eckarth womit er nicht vor unhoͤflich und undanckbahr angeſehen wuͤrde, ließ durch den Wirth alles was zu Tractirung hoher Per- ſonen von noͤthen, anſchaffen, und nebenſt den Commendanten unterſchiedene hohe Kaͤyſerl. Miniſtros einladen, welche auch ihm zuꝛ Conſo- lation mehrentheils erſchienen und nach voll- brachten praͤchtigen Mahle mit guten Conten- tement und Vergnuͤgen Abſchied nahmen. Zwey Tage vor Eckarths Abreiſe wurde er von den Commendanten nochmahls tractiret/ da er dann nach volldrachter Taffel der Generalin ein goldenes koſtbahres Uhrlein uͤberreichte, mit unterthaͤniger Bitte, dieſes ſchlechte Andencken in hohen Gnaden zur Danckbarkeit gnaͤdig anzunehmen; Sie weigerte ſich zwar erſtlich, allein auf Zureden ihres Herrn Gemahls, nahm ſie ſolches an, ſagende: Monſ. Eckarth, die we- nige Hoͤfligkeiten welche denenſelben von unſe- rem Hauſe geſchehen, meritiren eines derglei- chen Dancks bey weiten nicht, jedennoch wird dieſes Uhrlein ein Gedaͤchtniß ſeyn, eines groſ- ſen Freundes unſers Hauſes bey deſſen Abwe- ſen ſtuͤndlich zu gedencken. Mein Kind ſprach der General, du magſt zuſehen welcher geſtalt du dieſer Hoͤfligkeit wieder wirſt entgegen gehen koͤnnen. Nachdem nun der General und
Eckarth
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0706"n="690"/><hirendition="#aq">dicament</hi> vor die Preßhafften ein bewehrtes<lb/>
Stuͤck. Eckarth womit er nicht vor unhoͤflich<lb/>
und undanckbahr angeſehen wuͤrde, ließ durch<lb/>
den Wirth alles was zu <hirendition="#aq">Tractir</hi>ung hoher Per-<lb/>ſonen von noͤthen, anſchaffen, und nebenſt den<lb/><hirendition="#aq">Commendant</hi>en unterſchiedene hohe Kaͤyſerl.<lb/><hirendition="#aq">Miniſtros</hi> einladen, welche auch ihm zuꝛ<hirendition="#aq">Conſo-<lb/>
lation</hi> mehrentheils erſchienen und nach voll-<lb/>
brachten praͤchtigen Mahle mit guten <hirendition="#aq">Conten-<lb/>
tement</hi> und Vergnuͤgen Abſchied nahmen.<lb/>
Zwey Tage vor Eckarths Abreiſe wurde er von<lb/>
den <hirendition="#aq">Commendant</hi>en nochmahls <hirendition="#aq">tractir</hi>et/ da er<lb/>
dann nach volldrachter Taffel der <hirendition="#aq">General</hi>in<lb/>
ein goldenes koſtbahres Uhrlein uͤberreichte, mit<lb/>
unterthaͤniger Bitte, dieſes ſchlechte Andencken<lb/>
in hohen Gnaden zur Danckbarkeit gnaͤdig<lb/>
anzunehmen; Sie weigerte ſich zwar erſtlich,<lb/>
allein auf Zureden ihres Herrn Gemahls, nahm<lb/>ſie ſolches an, ſagende: <hirendition="#aq">Monſ.</hi> Eckarth, die we-<lb/>
nige Hoͤfligkeiten welche denenſelben von unſe-<lb/>
rem Hauſe geſchehen, <hirendition="#aq">meritir</hi>en eines derglei-<lb/>
chen Dancks bey weiten nicht, jedennoch wird<lb/>
dieſes Uhrlein ein Gedaͤchtniß ſeyn, eines groſ-<lb/>ſen Freundes unſers Hauſes bey deſſen Abwe-<lb/>ſen ſtuͤndlich zu gedencken. Mein Kind ſprach<lb/>
der <hirendition="#aq">General,</hi> du magſt zuſehen welcher geſtalt<lb/>
du dieſer Hoͤfligkeit wieder wirſt entgegen gehen<lb/>
koͤnnen. Nachdem nun der <hirendition="#aq">General</hi> und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Eckarth</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[690/0706]
dicament vor die Preßhafften ein bewehrtes
Stuͤck. Eckarth womit er nicht vor unhoͤflich
und undanckbahr angeſehen wuͤrde, ließ durch
den Wirth alles was zu Tractirung hoher Per-
ſonen von noͤthen, anſchaffen, und nebenſt den
Commendanten unterſchiedene hohe Kaͤyſerl.
Miniſtros einladen, welche auch ihm zuꝛ Conſo-
lation mehrentheils erſchienen und nach voll-
brachten praͤchtigen Mahle mit guten Conten-
tement und Vergnuͤgen Abſchied nahmen.
Zwey Tage vor Eckarths Abreiſe wurde er von
den Commendanten nochmahls tractiret/ da er
dann nach volldrachter Taffel der Generalin
ein goldenes koſtbahres Uhrlein uͤberreichte, mit
unterthaͤniger Bitte, dieſes ſchlechte Andencken
in hohen Gnaden zur Danckbarkeit gnaͤdig
anzunehmen; Sie weigerte ſich zwar erſtlich,
allein auf Zureden ihres Herrn Gemahls, nahm
ſie ſolches an, ſagende: Monſ. Eckarth, die we-
nige Hoͤfligkeiten welche denenſelben von unſe-
rem Hauſe geſchehen, meritiren eines derglei-
chen Dancks bey weiten nicht, jedennoch wird
dieſes Uhrlein ein Gedaͤchtniß ſeyn, eines groſ-
ſen Freundes unſers Hauſes bey deſſen Abwe-
ſen ſtuͤndlich zu gedencken. Mein Kind ſprach
der General, du magſt zuſehen welcher geſtalt
du dieſer Hoͤfligkeit wieder wirſt entgegen gehen
koͤnnen. Nachdem nun der General und
Eckarth
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Ec… [mehr]
Das frühste nachzuweisende Werk: "Des getreuen Eckharts Medicinischen Maul-Affens" von Johann Christoph Ettner von Eiteritz wurde 1694 veröffentlicht. Die verwendete Ausgabe von 1719 stellt eine überarbeitete Ausgabe der ersten Ausgabe dar. Da die Ausgabe von 1694 im Projektzeitraum nicht zur Verfügung stand, musste die Ausgabe von 1719 verwendet werden.
Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 690. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/706>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.