Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719.Das XV. Capitel. Pilovski zeiget sein Messer mit dem angezogenen Giffte der Compagnie vor die sich verwundert. Sie siehet die Aecker mit weissen Gespinst überzo- gen und in der Lufft herumb fliegen. Discurriren was es sey/ und wo es herkomme/ wird Lana auralis genennet/ gelangen in Wien an. EckarthsAnkunfft wird den Commendanten vermeldet/ der ihn be- willkommen läst/ besucht ihn selber/ ladet ihn zum Mittags-Essen ein/ und tractirt ihn manifiqv. Eckarth hat bey Jhr Käyserl. Majestät Audienz, gehet zum Hand-Kuß und wird von Jhro Käy- serlichen Majestät allergnädigst regalirt/ wartet bey der Käyserl. Tasel auf/ wird von Commen- danten begleitet und von ihm herrlich tractirt. Nach dem Essen führet ihn der Graf in denen Zimmern herumb/ weiset ihm allerhand Raritäten und zuletzt sein kostbahrstes und allerliebstes Stück seine Gemahlin. Eckarths angenehme Antwort/ die Gemahlin gehet ab/ und kommen des Grafens Kinder mit ihren Informator und gehen nach gemachten Reverenz durch das Zim- mer. Eckarths Wuntsch. Siegfried und Gott- hart nach geschehener Gratulation an Eckarthen wegen Käyserlicher Gnade/ erzehlen ihn von ei- nen Quacksalber und seinen Augen-Wasser nebenst anderen Schmiralien und seiner Auffüh- rung. Eckarths Raisonnirung von ihm. Sieg- fried kaufft ein Gläßlein von den Augen-Wasser/ welches U u
Das XV. Capitel. Pilovski zeiget ſein Meſſer mit dem angezogenen Giffte der Compagnie vor die ſich verwundert. Sie ſiehet die Aecker mit weiſſen Geſpinſt uͤberzo- gen und in der Lufft herumb fliegen. Diſcurriren was es ſey/ und wo es heꝛkom̃e/ wiꝛd Lana auralis geneñet/ gelangen in Wien an. EckarthsAnkunfft wird den Commendanten vermeldet/ der ihn be- willkommen laͤſt/ beſucht ihn ſelber/ ladet ihn zum Mittags-Eſſen ein/ und tractirt ihn manifiqv. Eckarth hat bey Jhr Kaͤyſerl. Majeſtaͤt Audienz, gehet zum Hand-Kuß und wird von Jhro Kaͤy- ſerlichen Majeſtaͤt allergnaͤdigſt regalirt/ wartet bey der Kaͤyſerl. Taſel auf/ wird von Commen- danten begleitet und von ihm herrlich tractirt. Nach dem Eſſen fuͤhret ihn der Graf in denen Zimmern herumb/ weiſet ihm allerhand Raritäten und zuletzt ſein koſtbahrſtes und allerliebſtes Stuͤck ſeine Gemahlin. Eckarths angenehme Antwort/ die Gemahlin gehet ab/ und kommen des Grafens Kinder mit ihren Informator und gehen nach gemachten Reverenz durch das Zim- mer. Eckarths Wuntſch. Siegfried und Gott- hart nach geſchehener Gratulation an Eckarthen wegen Kaͤyſerlicher Gnade/ erzehlen ihn von ei- nen Quackſalber und ſeinen Augen-Waſſer nebenſt anderen Schmiralien und ſeiner Auffuͤh- rung. Eckarths Raiſonnirung von ihm. Sieg- fried kaufft ein Glaͤßlein von den Augen-Waſſer/ welches U u
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0689" n="673"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XV.</hi> Capitel.</hi> </head><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">Pilovski</hi> zeiget ſein Meſſer mit dem angezogenen<lb/> Giffte der <hi rendition="#aq">Compagni</hi>e vor die ſich verwundert.<lb/> Sie ſiehet die Aecker mit weiſſen Geſpinſt uͤberzo-<lb/> gen und in der Lufft herumb fliegen. <hi rendition="#aq">Diſcurrir</hi>en<lb/> was es ſey/ und wo es heꝛkom̃e/ wiꝛd <hi rendition="#aq">Lana auralis</hi><lb/> geneñet/ gelangen in Wien an. EckarthsAnkunfft<lb/> wird den <hi rendition="#aq">Commendant</hi>en vermeldet/ der ihn be-<lb/> willkommen laͤſt/ beſucht ihn ſelber/ ladet ihn zum<lb/> Mittags-Eſſen ein/ und <hi rendition="#aq">tractir</hi>t ihn <hi rendition="#aq">manifiqv.</hi><lb/> Eckarth hat bey Jhr Kaͤyſerl. Majeſtaͤt <hi rendition="#aq">Audienz,</hi><lb/> gehet zum Hand-Kuß und wird von Jhro Kaͤy-<lb/> ſerlichen Majeſtaͤt allergnaͤdigſt <hi rendition="#aq">regalir</hi>t/ wartet<lb/> bey der Kaͤyſerl. Taſel auf/ wird von <hi rendition="#aq">Commen-<lb/> dant</hi>en begleitet und von ihm herrlich <hi rendition="#aq">tractir</hi>t.<lb/> Nach dem Eſſen fuͤhret ihn der Graf in denen<lb/> Zimmern herumb/ weiſet ihm allerhand <hi rendition="#aq">Raritä</hi>ten<lb/> und zuletzt ſein koſtbahrſtes und allerliebſtes<lb/> Stuͤck ſeine Gemahlin. Eckarths angenehme<lb/> Antwort/ die Gemahlin gehet ab/ und kommen<lb/> des Grafens Kinder mit ihren <hi rendition="#aq">Informator</hi> und<lb/> gehen nach gemachten <hi rendition="#aq">Reverenz</hi> durch das Zim-<lb/> mer. Eckarths Wuntſch. Siegfried und Gott-<lb/> hart nach geſchehener <hi rendition="#aq">Gratulation</hi> an Eckarthen<lb/> wegen Kaͤyſerlicher Gnade/ erzehlen ihn von ei-<lb/> nen Quackſalber und ſeinen Augen-Waſſer<lb/> nebenſt anderen Schmiralien und ſeiner Auffuͤh-<lb/> rung. Eckarths <hi rendition="#aq">Raiſonnir</hi>ung von ihm. Sieg-<lb/> fried kaufft ein Glaͤßlein von den Augen-Waſſer/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">U u</fw><fw place="bottom" type="catch">welches</fw><lb/></item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [673/0689]
Das XV. Capitel.
Pilovski zeiget ſein Meſſer mit dem angezogenen
Giffte der Compagnie vor die ſich verwundert.
Sie ſiehet die Aecker mit weiſſen Geſpinſt uͤberzo-
gen und in der Lufft herumb fliegen. Diſcurriren
was es ſey/ und wo es heꝛkom̃e/ wiꝛd Lana auralis
geneñet/ gelangen in Wien an. EckarthsAnkunfft
wird den Commendanten vermeldet/ der ihn be-
willkommen laͤſt/ beſucht ihn ſelber/ ladet ihn zum
Mittags-Eſſen ein/ und tractirt ihn manifiqv.
Eckarth hat bey Jhr Kaͤyſerl. Majeſtaͤt Audienz,
gehet zum Hand-Kuß und wird von Jhro Kaͤy-
ſerlichen Majeſtaͤt allergnaͤdigſt regalirt/ wartet
bey der Kaͤyſerl. Taſel auf/ wird von Commen-
danten begleitet und von ihm herrlich tractirt.
Nach dem Eſſen fuͤhret ihn der Graf in denen
Zimmern herumb/ weiſet ihm allerhand Raritäten
und zuletzt ſein koſtbahrſtes und allerliebſtes
Stuͤck ſeine Gemahlin. Eckarths angenehme
Antwort/ die Gemahlin gehet ab/ und kommen
des Grafens Kinder mit ihren Informator und
gehen nach gemachten Reverenz durch das Zim-
mer. Eckarths Wuntſch. Siegfried und Gott-
hart nach geſchehener Gratulation an Eckarthen
wegen Kaͤyſerlicher Gnade/ erzehlen ihn von ei-
nen Quackſalber und ſeinen Augen-Waſſer
nebenſt anderen Schmiralien und ſeiner Auffuͤh-
rung. Eckarths Raiſonnirung von ihm. Sieg-
fried kaufft ein Glaͤßlein von den Augen-Waſſer/
welches
U u
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/689 |
Zitationshilfe: | Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. [2. Aufl.]. Frankfurt (Main), 1719, S. 673. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eiteritz_affe_1719/689>, abgerufen am 26.06.2024. |